Rien ne va plus

Warum sich der Boulevardreporter Günter Stampf das Leben nahm

Eine Frau steht im Blitzlichtgewitter vor einer Gruppe Reporter und Fotografen.
Günter Stampf produzierte viele Boulevard-Sendungen. © picture-alliance/ dpa / Jens Kalaene
Von Rosvita Krausz · 24.10.2014
Günter Stampf galt in der Medienbranche als Naturtalent. Charismatisch, hoch intelligent, gut aussehend. Mit 23 war der Österreicher Ressortleiter der Zeitschrift "Bunte", mit 24 Chefreporter bei "Bild", zwei Jahre später kehrte er als stellvertretender Chefredakteur zur "Bunte" zurück - für 450.000 Mark Jahresgehalt.
Dann wechselte er zum Fernsehen. 1994 erreichte er als stellvertretender Chefredakteur von Thomas Gottschalks RTL-Late-Night-Show bis zu drei Millionen Zuschauer täglich. 2002 gründete er seine eigene Firma Stampfwerk. Sendungen wie "Das Leben der Superreichen", "Megaman", "Boat of Love", "Der Amoklauf von Erfurt", "Urteil Mord", "Die World Awards" mit Präsident Michael Gorbatschow und "Der Kannibale von Rothenburg" hat er produziert. Dazu kam Werbung für Banken.
Günter Stampf arbeitete wie ein Besessener. "Ich gehe die Extrameile" war seine Devise. Nach oben schien es keine Grenze zu geben. Aber dann kam die Weltwirtschaftskrise. Auf seine Berater, er solle rechtzeitig auf die Flaute reagieren, hörte er nicht. Es war ihm doch bislang in seinem Leben alles geglückt. Warum war Günter Stampf, der mit geschäftlichem Stress souverän umgehen konnte, plötzlich am Ende?
Produktion: DLF 2014