Rheingau Musik Festival

18.07.2013
Schon zu Lebzeiten Wolfgang Amadeus Mozarts dürfte seine geistliche Musik im Kloster Eberbach bei Wiesbaden erklungen sein. Auch wenn sie bei der Leitung der damaligen katholischen Kirche im deutschsprachigen Bereich Europas nicht immer wohlgelitten war. Klang sie doch - eben so wie die von Haydn und Schubert - zu sehr nach Musik und Kunst und nicht immer nur nach Gottesdienst.
In den kargen und zugleich urtümlich schönen Hallen der Ebersbacher Basilika wird vor allem Mozarts so genannte Große c-Moll-Messe Eindruck machen. Die ersten Kompositionsskizzen für dieses Werk reichen in das Jahr 1782 zurück, als Mozart – wohl aus Angst um seine erkrankte junge Braut Constanze – ein feierliches Gelübde abgelegt haben soll.

Warum jedoch das monumental angelegte Werk in den folgenden Jahren bis zu seinem frühen Tod 1791 nicht zur Vollendung gelangt ist, bleibt bis heute ein Rätsel. Ihm könnten in Wien einfach die Aufführungsmöglichkeiten für diese prachtvolle und dennoch andächtige Messe gefehlt haben.

Im Kloster Eberbach führen nun der Chor des Bayerischen Rundfunks und das Münchener Kammerorchester unter Leitung des Chefdirigenten des BR-Chores Peter Dijkstra diese Messe in einer neuen Fassung des Amsterdamer Musikwissenschaftlers Clemens Kemme auf, der bereits 2006 mit seiner Vollendung des berühmten Requiems von Mozart auf sich aufmerksam gemacht hat.



Rheingau Musik Festival
Kloster Eberbach, Basilika
Aufzeichnung vom 17.07.2013

Wolfgang Amadeus Mozart
Motette "Ave verum corpus" KV 618

John Rutter
"The Lord Bless You and Keep You"

ca. 20:13 Uhr Konzertpause
"Das Perfekte vollenden? Eine neue Fassung der c-Moll-Messe"
Der Musikwissenschaftler Clemens Kemme und
der Chefdirigent des BR-Chores, Peter Dijkstra,
im Gespräch mit Volker Michael

Wolfgang Amadeus Mozart
Messe c-Moll KV 427
(Fassung von Clemens Kemme)

Christina Landshamer, Sopran
Sophie Harmsen, Mezzosopran
Tilman Lichdi, Tenor
Tareq Nazmi, Bass
Chor des Bayerischen Rundfunks
Münchener Kammerorchester
Leitung: Peter Dijkstra

nach Konzertende ca. 21:30 Uhr Nachrichten
anschließend:

Antonín Dvořák
Streichquartett op. 96

Vogler-Quartett