Rezepte gegen das Vakuum der Bedeutungslosigkeit

Von Michael Reitz · 22.05.2007
Ende der neunziger Jahre veröffentlichte der US-Schriftsteller Jonathan Franzen, Autor u.a. von "Die Korrekturen", in der renommierten Zeitschrift "Harper's Magazine" einen programmatischen Essay. Er enthielt die Grundzüge eines neuen "tragischen Realismus" in der Literatur, den der Autor von sich und seinen Kollegen forderte.
Der Artikel markierte gleichzeitig die Auflösung einer längeren Schreibblockade Franzens, und er postulierte, dass die Literatur wieder mehr Fragen stellen müsse, statt zu einem bloßen Unterhaltungselement zu verkommen. Die Schriftsteller - so Jonathan Franzen - ließen sich viel zu sehr von der Zeit deprimieren als sie produktiv zu nutzen.

Ist Franzens Konzeption ein typisches Beispiel für die pragmatischere Ausrichtung der US-Literatur, die den Autor immerhin befähigte, sein Opus Magnum "Die Korrekturen" zu schreiben? Könnte sie zum Muster für andere Literaturen werden, zum Beispiel die deutsche? Was hält ein bundesdeutscher Schriftsteller wie Ingo Schulze, kürzlich ausgezeichnet mit dem Preis der Leipziger Buchmesse, davon?

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