Resonanzen Wien

24.02.2012
"The Bononcini Brothers" Giovanni und Antonio Maria Bononcini aus Modena waren beide als Instrumentalisten und Komponisten am Hof der Kaiser Leopold I. und Joseph I. in Wien tätig. Doch während Giovanni – als dem späteren Rivalen Händels auf den Londoner Opernbühnen – auch heute wieder zunehmend größere Beachtung geschenkt wird, fristet das originelle Schaffen seines jüngeren Bruders eher ein Schattendasein.
Rinaldo Alessandrini huldigt mit zwei großen geistlichen Werken Antonio Maria Bononcinis einem Meister des kantablen Kontrapunkts und erinnert auch an Wiens Vergangenheit als imperiales Bollwerk eines Katholizismus mit ausgeprägter Marienverehrung, wie sie für die Habsburger typisch war.

Seit seinem Debüt 1984 hat das Ensemble um Rinaldo Alessandrini für Furore gesorgt. Seine wegweisenden Interpretationen revolutionierten die Wahrnehmung und Lesart insbesondere der italienischen Barockmusik. So erreichten die fundamentalen Aufnahmen von Monteverdis Madrigalen internationalen Referenzstatus. Mit seiner Spielfreude und Entdeckerlust sicherte sich Concerto Italiano bald den Ruf als eines der bemerkenswertesten Ensembles Italiens.

Zahlreiche Einladungen zu den musikalischen Zentren und Festivals innerhalb und außerhalb Europas wie z. B. an das Metropolitan Museum New York, das Teatro Colon oder an die Tokyo Opera City Concert Hall bezeugen die immense Bedeutung des Ensembles. Hier wie dort überzeugt Concerto Italiano Kritiker und Publikum durch seine lebendigen, an der historischen Aufführungspraxis geschulten Interpretationen bekannter ebenso wie in Vergessenheit geratener Werke der Musikliteratur.




Resonanzen
Wiener Konzerthaus
Aufzeichnung vom 16.1.12

Antonio Maria Bononcini
Stabat mater a quattro c-Moll

ca. 20:50 Uhr Konzertpause mit Nachrichten

Messa a cinque concertata g-Moll

Concerto Italiano
Silvia Frigato, Raffaella Milanesi, Sopran
Sara Mingardo, Alt
Vaerlio Contaldo, Tenor
Salvo Vitale, Bass
Leitung: Rinaldo Alessandrini