Repertoire-Musik

Kommentierende Songs können verletzen

Regal mit Beatles-CDs in London
Regal mit Beatles-CDs in London © picture alliance / dpa / Daniel Kalker
Jenny Genzmer · 19.11.2016
90 Titel am Tag, 600 Titel in der Woche - das ist der Umfang unserer Repertoire-Musik. Aber: Wie entsteht der Klang von Deutschlandradio Kultur und wie reagiert die Musikredaktion auf tagesaktuelle Ereignisse?
Den Anspruch jedes Hörers zu bedienen, wäre die Quadratur des Kreises, sagt Veronika Schreiegg, Leiterin der Musikplanung bei Deutschlandradio Kultur. Die Musikredaktion denke Musik als Tagesbegleitung, wie einen Raum, in dem sich Menschen wohlfühlen sollen.
Wie das Wortprogramm reagiert aber auch die Musik auf tagesaktuelle Ereignisse. Bei jedem Fall werde neu überlegt, was angemessen sei, sagt Schreiegg. Bei dem Anschlag auf das Bataclan habe sich die Redaktion dafür entschieden, die nicht-englischsprachigen Titel durch französische zu ersetzen, um zu zeigen, wir wollen bei der Nation sein und wir sind dort auch gedanklich. Wichtig sei, dass die Musik nicht kommentierend wirke, so Schreiegg, das könne bei manchen Titeln sehr verletzend sein.
Die Musikredaktion erstellt regelmäßig Empfehlungen auf Spotify. Die Tagesplaylists finden Sie auf Web-Site von Deutschlandradio Kultur.
Veronika Schreiegg ist Redaktionsleiterin der Musikplanung im Deutschlandradio Kultur
Veronika Schreiegg ist Redaktionsleiterin der Musikplanung im Deutschlandradio Kultur© Jenny Genzmer

Im "Redaktionsgespräch" spricht Jenny Genzmer mit Redakteurinnen und Redakteuren über das Programm von Deutschlandradio Kultur. Der Podcast erscheint in zehn Folgen jeden Samstag und ist über rss-Feed, iTunes und Spotify abonnierbar.