"Religulous - Man wird doch wohl fragen dürfen"

01.04.2009
"Religulous" setzt sich aus religious (religiös) und "ridiculous" (lächerlich) zusammen. Nach seinem politisch herrlich inkorrekten "Borat" schickt Larry Charles nun den Komödianten Bill Maher rund um den Globus zu den Gläubigen dieser Welt, um mit ihnen über den Sinn und Unsinn von Religion zu debattieren.
USA 2008, Regie: Larry Charles, Dokumentarfilm, ab sechs Jahren

Maher trifft auf einen gläubigen Senator, auf einen Rabbi, auf Jesus-Darsteller in einem US-amerikanischen Holy Land Vergnügungspark und Moslems in Jerusalem. Er konfrontiert sie mit der Jungfrauen-Geburt, der Paradiesgeschichte, Homosexualität und Märtyrertum.

Bill Mahers direkte und beharrliche Nachfragetechnik erinnert an Michael Moore. Wie dieser bringt auch er ein Stück eigene Biografie mit in den Film. Mahers Vater war Jude, seine Mutter Katholikin, während er Kindheitsfotos studiert, stellt er fest, dass nicht Jesus, sondern Superman Leitfigur seiner Kindheit war. Leider ist Maher zu ungeduldig mit seinen Gesprächspartnern, unterbricht sie oder zielt auf kurzfristigen Pointen ab.

Er führt seine Interviewpartner vor, statt sie in Fahrt kommen zu lassen, bis sie sich selbst in die Widersprüche des Irrationalen verwickeln könnten. Auch wird der Redefluss der Gesprächspartner viel zu oft von Archivmaterial wie religiösen Werbeclips, Bildern von Selbstmordattentaten oder Ausschnitten von Bibelfilmen unterbrochen. Ohnehin steht das Ergebnis von Bill Mahers Recherche schon zu Beginn fest: "Religulous" - der Titel ist Programm.

Filmhomepage "Religulous"