Rekonstruktion eines Autounfalls

Der Zusammenstoß

Ein Unfall in den Morgenstunden in Hamburg. Zufall, Schicksal oder Unglück?
Ein Unfall in den Morgenstunden in Hamburg. Zufall, Schicksal oder Unglück? © picture alliance / dpa / Andreas Maier
Von Egon Koch · 24.10.2020
In den Morgenstunden des 4. Mai 2017 rast ein Auto mit 145 km/h frontal in ein anderes hinein. Vier Menschen sind in den Zusammenstoß verwickelt, einer davon stirbt. Die Angehörigen stehen vor vielen Fragen.
In den Morgenstunden des 4. Mai 2017 rast in der Hamburger City ein gestohlenes Auto mit 145 km/h frontal in ein Taxi hinein. Vier Menschen sind in den Zusammenstoß verwickelt. Der junge Barkeeper und Künstler John Braasch stirbt an Ort und Stelle. Die anderen drei sind schwerverletzt, darunter der Todesfahrer, ein Kleinkrimineller auf der Flucht vor der Polizei.
Welche Lebenswege führten die Beteiligten zur gleichen Zeit an den Ort des Unfalls? Und wieso kam es dazu? Zufall? Unglück? Schicksal? Was hätte geschehen müssen, um den Unfall zu vermeiden? Für das Hamburger Landgericht handelt es sich um Mord und zweifachen Mordversuch. Es verurteilt den Todesfahrer zu lebenslanger Haft. Ein Novum. 2019 bestätigt der Bundesgerichtshof das erste Mordurteil im Straßenverkehr. Für die Überlebenden stellt sich jedoch noch eine weitere Frage: Wie leben angesichts des jederzeit möglichen Todes?

Der Zusammenstoß
Requiem für John Braasch
Von Egon Koch
Regie: der Autor
Mit: Annette Wunsch und Sebastian Mirow
Ton und Technik: Ute Hesse und John Krol
Produktion: SWR 2019
Länge: 54'05

Egon Koch, geboren in Bühl/Baden, verbrachte seine Kindheit auf dem Rheinschiff "Rabelais" und studierte an der FU Berlin. Mitte der 1980er Jahre begann er in Paris für Radio France zu arbeiten. Bis heute veröffentlichte er zahlreiche Erzählungen, Romane, Radiofeatures und den Dokumentarfilm "Mordfall: John Lennon". Er erhielt mehrere Auszeichnungen, darunter den dokKa-Preis Hördokumentation für "Die Draufgängerin – Meine Tochter und ich" (2016).