Reihe: Wirklichkeit im Radio

Der Tod des James Dean

Idol seiner Zeit: Der amerikanische Schauspieler James Dean (1931-1955).
Idol seiner Zeit: Der amerikanische Schauspieler James Dean (1931-1955). © picture-alliance / Leemage
Von Alfred Andersch · 27.06.2020
John Dos Passos‘ Biographie von James Dean, Allen Ginsbergs Gedicht „Howl“ sowie eine Boxreportage und die Trompete von Miles Davis: aus diesen drei Elementen entsteht ein Zeitbild der „finsteren Jugend Amerikas“ und ein Meilenstein des Features.
1955 kam James Dean bei einem Autounfall ums Leben. Er wurde, 24-jährig, zu einem weltweiten Idol und Sinnbild der "Beat-Generation", der finsteren, geschlagenen Generation Amerikas. In Alfred Anderschs Radioklassiker von 1959 artikuliert sich das Lebensgefühl dieser Generation. Seine Technik war neu und folgenreich. Die Montage aus Gedichten amerikanischer Beat-Poeten und der Reportage eines Boxkampfes symbolisiert, worum es in dieser Epoche ging: Um den Kampf des David (Jugend) gegen den Goliath (Gesellschaft).

Der Tod des James Dean
Von Alfred Andersch
Regie: Friedhelm Ortmann
Mit: Ludwig Kremer, Hermann Schomberg, Rolf Boysen u.a.
Produktion: SWF/HR/RB 1959
Länge: ca. 54’
Online-Version: 56'35

Alfred Andersch (1914–1980) gehört zu den kritischen Autoren der deutschen Nachkriegszeit. Er schrieb Romane, Hörspiele, Erzählungen und Reisebilder. Zusammen mit Hans Werner Richter gründete er das Schriftstellertreffen der "Gruppe 47". Bekannt wurde er mit seinem autobiographischen Roman "Die Kirschen der Freiheit" (1952) und dem Roman "Sansibar oder der letzte Grund". Von 1948 bis 1958 war er Redakteur, zuerst beim Hessischen Rundfunk, dann beim Süddeutschen Rundfunk. Andersch gehörte neben Ernst Schnabel, Peter von Zahn und Axel Eggebrecht zu den sogenannten vier "Musketieren" des Radio-Features nach 1945. Weitere Stücke: "Die bitteren Wasser von Lappland" (NWDR 1953), "Fahrerflucht" (SWF/RB 1957), "In der Nacht der Giraffe" (HR 1960).