Reihe UN-Millenniumsziele

Ziel 4: Senkung der Kindersterblichkeit

Ein Junge erhält die Kinderlähmung-Schluckimpfung und sperrt den Mund auf.
Ein Junge erhält in Indien die Polio-Impfung © dpa
Von Jenny Genzmer und Martin Hartwig  · 31.08.2015
Auf ihrem Gipfel im September 2000 verabschiedeten die Vereinten Nationen sogenannte Millenniumsentwicklungsziele. Eines davon war die Senkung der Kindersterblichkeit bis zum Jahr 2015. Erste Erfolge sind sichtbar.
Durch Impfung sank die Zahl der Masernfälle zwischen 2000 und 2013 weltweit um über 60 Prozent.
Thomas Silberhorn vom Bundesentwicklungsministerium:
"Bei der Kindersterblichkeit haben wir die ehrgeizigen Ziele der Millenniums-Agenda zwar nicht erreicht, aber die Kindersterblichkeit wurde weltweit mehr als halbiert. Das reicht uns zwar nicht, weil jährlich immer noch fast sechs Millionen Kinder im Alter von bis zu fünf Jahren sterben, aber der Fortschritt ist doch gewaltig. Es gibt Erfolge, wenn man in diese Bereiche investiert."
Tobias Hauschild von der Hilfsorganisation Oxfam:
"Bei Kindersterblichkeit ist es ein bisschen einfacher, weil man da mit Interventionen auch schnelle Erfolge erzielen kann. Das sind Beispielsweise Mosquito-Netze oder Impfungen. Das lässt sich dann auch schnell in Zahlen widerspiegeln."
Marita Wiggerthale von Oxfam:
"Das ist bei der Müttersterblichkeit schon wieder ganz anders. Da erfordert es Investitionen in das Gesundheitssystem und das lässt sich dann eben nicht schnell messen und da sind die Investitionen dann nicht so schnell da. Da dauert es dann auch mal etwas länger und deshalb sind dann da die Erfolge auch nicht so einfach wie bei der Kindersterblichkeit."
Trotz des Anstiegs der verabreichten Impfungen stagniert der Fortschritt bei der Masernbekämpfung seit dem Jahr 2013.
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