Reihe Spielregeln

Deutschlands Theater im Wiederaufbau (Teil 2)

Der Schriftzug "Berliner Ensemble" an dem Theater, das in Berlins Mitte am Schiffbauerdamm beheimatet ist.
Der Schriftsteller und Regisseur Bertolt Brecht übersiedelte 1948 nach Ostberlin und gründete dort zusammen mit Helene Weigel das "Berliner Ensemble", in dem er seine Stücke aufführte. © picture alliance / dpa / Julia Kilian
Eine Gesprächsrunde mit Doris Schade, Egon Monk, Henning Rischbieter, Albert Hetterle, Rudolf Wessely · 11.10.2015
Mit Beginn des Kalten Krieges und der Teilung in zwei deutsche Staaten polarisiert sich der Spielbetrieb. Gefördert von den westlichen Alliierten, kommen zeitgenössische Dramatiker wie Shaw, Wilder, Miller, Sartre, Giraudoux auf die Bühnen.
Im Osten sucht man nach einem Wandel in der Ästhetik, ausgehend von einer einheitlichen Zielsetzung und Methodik, die dem kollektiven Anspruch des Sozialismus auch in der Kultur Rechnung tragen soll, ohne das ›bürgerliche Erbe‹ zu verleugnen. Man hofft besonders auf die aus Gefangenschaft und Emigration heimkehrenden Autoren, Schauspieler und Regisseure, denen die restaurativen Tendenzen im westlichen Teil Deutschlands missfallen.
Die anfängliche Offenheit endete mit der Einflussnahme politischer Kräfte, die die künstlerische Aussage im Dienst der Politik vereinheitlichen wollten.

Gesprächsleitung: Michael Hase
Regie: Ulrike Brinkmann
Ton: Martin Eichberg
Produktion: DLR Berlin 1999

Länge: 53'56

Doris Schade (1924-2012), Egon Monk (1927-2007), Albert Hetterle (1918-2006), Henning Rischbieter (1927-2013), Michael Hase (1936-2009). Rudolf Wessely feierte am 19.1.2015 seinen 90. Geburtstag.
Anschließend:
"Die Bühne als moralische und politische Anstalt: Revolution an der Rampe"
Von Klaus Werner
RIAS Schulfunk 1966