Raue: Nationalgalerie erscheint durch Berlin Biennale in neuem Licht

07.04.2008
Der ehemalige Vorsitzende des Vereins der Freunde der Nationalgalerie, Peter Raue, hat es begrüßt, dass das Gebäude erstmals von der Kunstschau Berlin Biennale genutzt wird.
Raue sagte im Deutschlandradio Kultur, er freue sich sehr, "dass die Nationalgalerie sich dieser Aktion öffnet". Die jungen Künstler, die dort ausstellen, seien "wahnsinnig intellektuell und gescheit. Jede Arbeit lässt sich erklären, muss aber erklärt werden, und man geht eher zart mit dem Objekt um".

Ausgenommen seien allenfalls die Fahnen, die an der Neuen Nationalgalerie hängen "und dieses heilige Gebäude fast zu einem Billigkaufladen machen". Es handele sich um Fahnen aller Berliner Burschenschaften. "Damit geht schon das intellektuelle Spiel los. Ich finde das eine großartige Idee", so der Kunstsammler. Insgesamt gesehen sei die 5. Berlin Biennale "kein primär sinnliches Vergnügen, aber es ist eins für den Kopf und für den, der ein bisschen Zeit hat, sich die Dinge anzusehen".

Nach Einschätzung Raues erscheint auch das Gebäude selbst durch die Ausstellung in einem neuen Licht. Die 1968 eingeweihte Neue Nationalgalerie gilt als eines der wichtigsten Werke des Architekten Ludwig Mies van der Rohe.

"Man erkennt es eigentlich kaum. Man erschreckt auch zunächst einmal. Aber ich finde es ganz wunderbar, wenn man auf ein Gebäude, das einem heilig ist, zugeht und es plötzlich so verändert sieht, dass man wieder neu darüber nachdenkt, was das Heilige ist."

Sie können das vollständige Gespräch mit Peter Raue mindestens bis zum 7.9.2008 in unserem Audio-on-Demand-Angebot hören. MP3-Audio