Es ist eine uralte Kultur, die langsam und weitgehend unbemerkt in Deutschland verschwindet: die kleinen Bauernhöfe. Regisseur Matti Bauer hat für seine Langzeitdokumentation eine bayerische Jungbäuerin zehn Jahre begleitet.
Die emanzipierte Sennerin Uschi steht im Mittelpunkt des Films von Matti Bauer. Sie ist sehr selbst- und gleichzeitig auch sehr traditionsbewusst. Der Film zeigt, wie sie ihre Utopie von Landwirtschaft gegen alle Widerstände lebt.
In der Multi-Kulti-Komödie "Einmal Hans mit scharfer Soße" spielt Idil Üner die Tochter einer türkischen Familie, deren Vater sie unbedingt verheiraten will. Doch Hatice hat weder Lust auf einen deutschen noch auf einen türkischen Mann.
In "Oktober November", Götz Spielmanns erstem Film nach fünf Jahren Pause, kehrt eine erfolgreiche Schauspielerin nach langer Zeit in ihr österreichisches Heimatdorf zurück. Dort wird sie mit unbewältigten Konflikten konfrontiert.
Manches an der Rolle im österreichischen Familiendrama "Oktober November" war der Wienerin Nora von Waldstätten aus ihrem eigenen Leben vertraut. Sie stellt eine Schauspielerin dar und spricht Dialekt. Ihr Ziel sei es gewesen, die Figur ohne Kitsch zu spielen, sagt sie.
Richard Linklaters "Boyhood" ist ein filmisches Wagnis. Zwölf Jahre hat er einen Jungen beim Aufwachsen begleitet. Der Filmwissenschaftler Andreas Kötzing staunt, dass trotz all der Alltagsbilder keine Langeweile aufkommt.
Skrupellose Unternehmensberater als Symbolgestalten des Raubtierkapitalismus: Mit "Zeit der Kannibalen" will Regisseur Johannes Naber erneut ein politisches Statement setzen.
In "Zeit der Kannibalen" wird der Berufsstand der Unternehmensberater gnadenlos vorgeführt. Überheblichkeit sei in diesem Job "eine Berufsvoraussetzung", sagt Drehbuchautor Stefan Weigl. Wer sich "mit der Außenwelt auseinandersetzt, könnte diese Arbeit nicht machen".
Der Deutsche Filmpreis ist der mit fast drei Millionen Euro höchstdotierte deutsche Kulturpreis. Unsere Kinokritiker haben die Entscheidungen der Jury bewertet, Preisträger gesprochen und den großen Gewinner "Die Andere Heimat" gelobt.
Während der "1. Westdeutschen Kulturfilmtage" im Jahr 1954 wurde schnell klar: Sie dürfen kein einmaliges Ereignis bleiben. Mit dem neuen Namen "Internationale Kurzfilmtage" wurde das Festival eine Institution. Es gilt als eines der bedeutendsten seiner Art weltweit.
Die Filme "Über-Ich und Du" und "Vergiss mein Ich" setzen sich auf verspielte Weise mit der Frage auseinander, wie wir wurden, was wir sind. Sie zeigen, dass Selbstfindung immer auch Selbsterfindung ist.
Sigmund Freuds Lieblingsthema - das Ich - ist Inhalt der neuen Kinofilme von Benjamin Heisenberg und Jan Schomburg. Im Interview sprechen die beiden über absurden Sex und den Nationalsozialismus als Teil unserer Identität.
Lola Randl wollte einen Film drehen, doch dann starb, mitten in den Dreharbeiten, die Hauptdarstellerin. Randl entschied sich, weiter zu machen. Heute sagt sie: "Das musste so sein."
Die Hauptdarstellerin ist tot, das ist die Realität für "Die Erfindung der Liebe". Was dann passiert, lässt die Grenzen von Erzählung und Realität verschwimmen.
Orson Welles, Leonardo DiCaprio, die Simpsons: Die Stoffe und die Person des William Shakespeares haben das Medium Film von Anfang an geprägt, sagt der Anglist Friedrich Unterweg. Nicht zuletzt, weil sein Werk bis heute aktuell geblieben ist.
Dem Modeschöpfer Yves Saint Laurent haftete Zeit seines Lebens der Ruf an, medienscheu zu sein. Ein französisches Biopic hat sein Leben und Werk nun näher beleuchtet. In Frankreich war "Yves Saint Laurent" von Regisseur Jalil Lespert ein Publikumserfolg.
Der Film basiert auf der wahren Geschichte des Yoram Friedman, der 1942 als achtjähriges Kind aus dem Warschauer Ghetto fliehen konnte. Er erzählt von einer dramatischen Flucht und vom Verlust der jüdischen Identität.
Das Besondere am Legofilm sei, dass die Figuren sich eben nicht flüssig bewegten, erläutert Ferdinand Engländer. Man habe sich an der Stop-Motion-Technik der Hobby-Legofilm-Szene orientiert, so der Trickfilmer.
Die Kamera dreht sich allein um ihn: Alejandro, einen ehemaligen Handlanger Pinochets, einen Folterer. Nach dem Ende der Diktatur versucht er ein Leben jenseits von Befehl und Gehorsam zu führen. Doch die Erinnerungen stecken zu tief in ihm.
Eine Art Gefängnis wollte Bong Joon Ho in seinem Film zeigen. Er bewegt sich in einem Zug von Waggon zu Waggon in unterschiedlichen Welten: In einem Abteil kämpfen Menschen gegen Soldaten, im Schulwaggon werden die Kinder gedrillt.
Der Film ist Action-Avantgarde und Gesellschaftssatire in einem. Nach dem Weltuntergang tobt in einem rasenden Zug der Klassenkampf. Tilda Swinton führt als Generalin Mason die Fratzenhaftigkeit der Herrschenden überzeugend vor.
Die Spielfilm-Adaption des DDR-Romans "Lagerfeuer" wird Zuschauer angreifen und vielleicht auch überfordern, sagt der Regisseur - und erklärt, weshalb er so gut mit seiner Mutter als Drehbuchautorin arbeiten kann.
In beiden Filmen geht es um Gewalt in der Familie. Doch Anna und Dietrich Brüggemanns "Kreuzweg" und Philip Grönings "Die Frau des Polizisten" erzählen ihre Geschichten anders als Hollywood und Fernsehfilme.
Zunächst zeigt Gröning ein friedliches Familienleben zu dritt in der deutschen Provinz. Plötzlich offenbart sich die Gewalttätigkeit des Mannes - und ihre zerstörerische Kraft. Doch daneben gibt es noch eine andere Realität.
Es sollte ein Film werden über den "Liebesraum" zwischen Mutter und Kind und über eine zerstörerische Beziehung zwischen Mann und Frau, sagt Philip Gröning. Der Zuschauer müsse Stellung beziehen.