Que Sera Sera

Wie werden diese Welt wir wiederfinden, übers Jahr?

Über dem Copacabana-Strand in Rio de Janeiro ist Feuerwerk zu sehen.
Die letzten Böller sind sicher gezündet - nun stellt sich die Frage: Was wird das neue Jahr bringen? © picture alliance / dpa / Andre Lobo / Riotur / Handout
Von Uwe Golz · 01.01.2015
Schon wieder ist es geschehen. Plötzlich, unerwartet und völlig überraschend ist das neue Jahr angebrochen. Dabei sind noch nicht mal die guten Vorsätze des letzten alle erfüllt worden und an die neuen war auch überhaupt noch nicht zu denken. Aber so ist das, 365 Tage gehen oft schneller vorbei als die berühmte Minute. Und nun?
Die letzten Böller sind - hoffentlich - gezündet, das letzte Feuerwerk der Nacht abgebrannt. Das neue Jahr und der erste Tag bringen, wenn überhaupt, nur stark verschmutzte Gehwege und leere Hülsen der Feuerwerksraketen. Und sie bringen zu Beginn einen Hauch von Melancholie. Denn was sein wird, wird sein - davon sang schon Doris Day in Hitchcocks "Der Mann, der zuviel wusste" ihr Lied. Aber trotzdem: Landauf, landab wurde das Blei gegossen und die Zukunft gedeutet. Wollen wir sie wirklich wissen?
Wilhelm Busch dichtete:
Will das Glück nach seinem Sinn
dir was Gutes schenken,
sage dank und nimm es hin
ohne viel Bedenken.
Jede Gabe sei begrüßt,
doch vor allen Dingen
das, worum du dich bemühst,
möge dir gelingen.
Wir machen uns also auf den Weg ins Jahr, hoffen die Stolpersteine und Fettnäpfchen vermeiden zu können und wenn das nicht klappt, wenigstens sehenden Auges in Letztere zu treten und daraus eine Tugend zu machen. Und wir wünschen allen, die mit uns gehen, das, was Peter Rosegger in seinem "Gedicht zum neuen Jahr" schrieb:
Ein bisschen mehr Friede und weniger Streit,
Ein bisschen mehr Güte und weniger Neid,
Ein bisschen mehr Liebe und weniger Hass,
Ein bisschen mehr Wahrheit - das wäre doch was!
Aber - und das ist zu befürchten - genau davor steht die menschliche Natur. Lassen wir also die guten Vorsätze dahin fahren, nehmen das Leben und das Jahr, wie es kommt, und sehen es wie Joachim Ringelnatz:
Die Zeit verrinnt. Die Spinne spinnt
in heimlichen Geweben.
Wenn heute Nacht ein Jahr beginnt,
beginnt ein neues Leben.
Sie können das Sonntagmorgen-Team jederzeit per E-Mail über sonntagmorgen@deutschlandradio.de erreichen.

Auflösung des Gleich-und-Gleich-Rätsels (Audio)Gesucht wurde ein Begriff, eine Gemeinsamkeit, die die musikalischen, literarischen und akustischen Bestandteile der untenstehenden Collage verbindet. Alle Collage-Elemente, Geräusche, Zitate, Musikstücke haben etwas mit der Glocke zu tun, als einem archaischen Mittel der Kommunikation, als einem Kulturträger und einer Quelle der Inspiration für Musiker, Künstler, Schriftsteller:
- Dvorak: 1. Sinfonie ("Die Glocken von Zlonice")
- Motto aus Schillers "Glocke": "Vivos voco..." – "Die Lebenden rufe ich, die Toten beklage ich, die Blitze breche ich...", Anregung für Schiller: "Eine große Glocke ist auch auf dem Münster der Stadt Schaffhausen, in der Schweitz, befindlich, welche 1486 gegossen worden, und 29 Schuh im Umfange hat. Die Umschrift ist: Vivos voco, mortuos plango, fulgura frango."
- daher der Blitzschlag-O-ton als "Leitmotiv"
- russisches Volkslied "Wetscheny Swon"
- Robin Gibb: "Saved by the Bell..."
- Zitate aus Schillers "Lied von der Glocke"
- Curtis Stigers: "If I were a Bell..."
- Oasis: "A Bell will ring..."
- Heintje: "Oh Abendklang..." (russ. Volkslied „Wetscherny Swon")
- "Count down" und Anschlagen der Neujahrsglocke von Kyoto

Auflösung des 1. Musikerrätsels
Gesucht wurde der am 21. Dezember verstorbene Udo Jürgens. 1966 gewann er den Grand Prix Eurovision de la Chanson als erster Österreicher. Seine Lieder aus der Zeit des Wirtschaftswunders - zu hören waren "Eine Hand voll Diamanten", "Peppino", "Das ist typisch italienisch", "Frag' mich nie was Heimweh ist" und "Susanie" - sind fast unbekannt. Erst mit "Merci, Cherie" begann auch in Deutschland seine Karriere, obwohl die englische Version seines Liedes "Warum nur, warum?" "Walk Away" in den USA ein Hit war und dort mehr als 1,5 Millionen mal über den Tisch ging.
Unvergessen wird dieser Sänger und Komponist, der immer zwischen Schlager und Chanson stand, für Lieder wie "Griechischer Wein" oder "Aber bitte mit Sahne" bleiben. Mit 61 Platzierungen in den Alben-Charts hält der 1934 geborene Sänger den Rekord als am häufigsten vertretener deutschsprachiger Sänger. Bis Ende 2014 kam er auf rund 616 Album-Platzierungen und 411 Single-Rankings.

Auflösung des Dichterrätsels
1749 in Frankfurt am Main geboren gilt Johann Wolfgang von Goethe als einer der herausragenden Dichter der deutschen Sprache. 1775 kam er an den Hof zu Weimar, wo er dann 1782 geadelt wurde und nicht nur Erfolge feierte, sondern auch eine Sinnkrise überwinden musste, die er nur durch seine Flucht nach Italien überwinden konnte. In der Zeit des Deutschen Kaiserreichs wurde er zum Nationaldichter verklärt, was dem promovierten Advokaten sicher nicht gefallen hätte. Seine Werke gehören heute zur Weltliteratur, aber bereits zu Lebzeiten wurde er durch sein „Leiden des jungen Werther" in ganz Europa berühmt.Übrigens wird in Berlin gerade eine Inszenierung des Faust vorbereitet, für die Herbert Grönemeyer die Schauspielmusik schreiben wird.

Auflösung des 2. Musikerrätsels
Wir suchten Heidi Brühl, die mit fünf Jahren ihren ersten Tanzunterricht hatte und als "Dalli" in den "Immenhof"-Filmen zum Kinderstar wurde. Sie ruhte sich allerdings auf diesem Image nicht aus, sondern studierte Gesang und Tanz und nahm Schauspielunterricht. Ende der 50er-Jahre bekam sie einen ersten Schallplattenvertrag. Bis 1967 hatte sie insgesamt 12 Titel in den deutschen Charts gehabt, wobei "Wir wollen niemals auseinandergehen" der bekannteste war und zum Evergreen wurde.
1970 ging Heidi Brühl in die USA nach Las Vegas. Hier trat sie an der Seite vieler Stars auf, unter ihnen Sammy Davis jr. Und war auch in der Krimiserie "Columbo" zu sehen. Anfang der 80er-Jahre kehrte sie nach Deutschland zurück, zog sich für den "Playboy" aus und feierte ein Comeback mit Discotiteln. Sie starb 1991 nach einer Krebsoperation.

Auflösung Hörer gegen Hörer
1. Frage:
Am Neujahrstag des Jahres 1953 wurde er in seinem Cadillac bei einer Polizeikontrolle tot aufgefunden. Als Todesursache stellte der Pathologe eine Schädigung der rechten Herzkammer fest, die auf zu viel Alkohol und andere Drogen zurückzuführen war. Auf dem Sitz neben dem Toten fand die Polizei etliche leere Bierdosen und unvollendete, handschriftliche Liedtexte. Er gilt als der erste wirkliche Superstar der Musik und in seinem speziellen Genre als einflussreichster Sänger aller Zeiten.
Antwort: Hank Williams2. Frage
Am Neujahrstag des Jahres 1960 trat der gesuchte Sänger in einer hermetisch abgeriegelten Umgebung auf und machte damit und mit dem daraus resultierenden Album Geschichte. Das Ereignis fand in San Rafael, Kalifornien, statt und dieses Konzert änderte das Leben von Merle Haggard grundlegend, der dort seine dreijährige Strafe wegen Einbruchdiebstahls absaß. Nach seiner Entlassung wurde er zu einem gefeierten Countrysänger. Aber wer gab das Konzert und wo?
Antwort: Johnny Cash in San Quentin3. Frage
Der Bandleader wurde am 1. Januar 1900 in Katalonien geboren. Eines seiner Merkmale war der Schnurrbart. Als der Gesuchte drei Jahre alt war, wanderte die Familie nach Kuba aus. 1928 gelang ihm, der später auch Sänger wie Frank Sinatra begleitete der Durchbruch im berühmten Cocoanut Grove-Club.
Einer seiner Hits war "Mambo No. 5". Nach Eröffnung des Waldorf-Astoria Hotels in New York wurde sein Orchester dort das Stammorchester. Wie heißt der Bandleader?
Antwort: Xavier Cugat4. Frage
Am 1. Januar des Jahres 1960 waren sie bei ihrem ersten Casting und fielen durch. Titel wie "Besame Mucho" oder "Three Cool Cats" konnten vor den Ohren des Verantwortlichen keine Gnade finden. Der A&R Manager Dick Rowe nahm lieber The Tremeloes unter Vertrag. Überliefert wurde sein klassischer, falscher Satz: "Gitarrenbands haben heute keine Zukunft mehr." Welche Band fiel damals durch?
Antwort: The Beatles

Auflösung Rätsel - 125. Geburtstag (Audio)
Der deutsche Journalist und Schriftsteller Kurt Tucholsky wurde am 09.01.1980 als Sohn eines Kaufmanns in Berlin-Moabit geboren. Vorerst studierte er Jura, interessierte sich aber schon immer für Literatur. 1911 reiste er während seines Studiums nach Prag, wo er auch Franz Kafka traf. Rheinsberg: Ein Bilderbuch für Verliebte war eine Erzählung, in der er ein Wochenende mit Else Weil verarbeitete.
Langfristig engagierte sich Tucholsky für die Theaterzeitschrift "Die Schaubühne", die später in die "Die Weltbühne" umbenannt wurde. Tucholksy war sowohl Mitarbeiter als auch zeitweiliger Herausgeber dieser Zeitschrift. Seit 1924 lebte er überwiegend im Ausland und reiste nur selten nach Deutschland. Er verstarb am 21.12.1935 in Hindas bei Göteborg, man geht von einem Selbstmord aus. Tucholsky hatte ganze vier Pseudonyme: Kaspar Hauser, Peter Panter, Theobald Tiger und Ignaz Wrobel.

Auflösung des 3. Musikerrätsels
Mick Jagger war der gesuchte Sänger. Der Rolling-Stones-Frontman besang den "Wild Colonial Boy" in seiner Rolle als australischer Outlaw Ned Kelly. Die Geschichte Kellys wurde 1970 mit Tony Richardson verfilmt und man könnte diesen Film aufgrund der vielen Songs von u.a. Waylon Jennings und Kris Kristofferson auch fast als Musikfilm bezeichnen.