Psychologe begrüßt erweitertes Tabakwerbeverbot

"Das Rauchen beginnt in der Regel in der Pubertät"

Ein junger Mann mit Zigarette schaut aus einem Zugfenster
Kampf gegen das coole Image des Rauchens bei Jugendlichen © imago / UIG
Reiner Hanewinkel im Gespräch mit Marianne Allweiss und André Hatting  · 20.04.2016
Der Psychologe Reiner Hanewinkel setzt darauf, dass die geplante Ausweitung des Tabakwerbeverbots von 2020 an die Zahl der jugendlichen Raucher weiter verringern wird. Das Bundeskabinett hat einen entsprechenden Gesetzentwurf beschlossen.
"Wir sehen in den letzten Jahren, dass in großen Hollywood-Produktionen weniger geraucht wird", sagte der Leiter des Instituts für Therapie- und Gesundheitsforschung in Kiel, Reiner Hanewinkel, im Deutschlandradio Kultur. Parallel sei die Zahl jugendlicher Raucher in den USA und in Deutschland schrittweise zurückgegangen. Fast alle Nachbarländer hätten bereits Werbeverbote eingeführt. "Auch dort beobachten wir, dass das Rauchen deutlich zurückgeht."

Ende auch für indirekte Tabak-Werbung

Hanewinkel sagte, im Kino gebe es ohnehin nur indirekte Werbung, da die Marken nicht mehr gezeigt würden. Das sei schon seit einigen Jahren verboten. In Zukunft soll das neue Tabakwerbeverbot im Kino für alle Filme gelten, die für Zuschauer unter 18 Jahren freigegeben sind.

Wenn Stars rauchen, beeindruckt das die Fans

Wenn Stars in Filmen rauchten, werde dies von Jugendlichen wahrgenommen und das positive Image des Rauchens werde dadurch verstärkt, sagte der Psychologe. Das verführe dazu, selbst mit dem Rauchen anzufangen. "Das Rauchen beginnt in der Regel in der Pubertät", sagte er. Aber auch erwachsene Raucher würden durch das Rauchen in den Filmen auch bei der Stange gehalten.
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