Protest gegen "Pegida"

"Wir möchten keinen Hass"

Teilnehmer einer Demonstration unter dem Motto "Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" (PEGIDA) warten am 01.12.2014 auf dem Terrassenufer in Dresden (Sachsen). Sie wollten zum Theaterplatz marschieren, wurden daran aber von Gegendemonstranten gehindert.
Teilnehmer einer Demonstration des "Pegida"-Bündnisses am 01.12.2014 in Dresden © picture alliance / dpa / Arno Burgi
Eric Hattke im Gespräch mit Katja Schlesinger und Frank Meyer · 08.12.2014
Engagierte Bürger wollen in Dresden ein Zeichen gegen Intoleranz setzen. Mit einem Sternmarsch durch die Stadt reagieren sie auf das "Pegida"-Bündnis und deren Angst vor Überfremdung. Eric Hattke, Mitorganisator des Sternmarschs, hofft auf einen neuen Dialog.
In Dresden soll heute Abend mit einem Sternmarsch gegen Intoleranz protestiert werden. Dazu haben Vertreter von Kirchen, Parteien, Vereinen und verschiedenen Studentenorganisationen aufgerufen. Sie reagieren damit auf die seit Ende Oktober bestehenden Montagsdemonstrationen des Bündnisses "Pegida" ("Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes").
Mit dem Sternmarsch "Dresden für alle" komme man auch einer Verantwortung gegenüber den Studierenden nach, sagte Mitorganisator Eric Hattke vom Studentenrat der Technischen Universität Dresden im Deutschlandradio Kultur:
"Weil viele Studierende, die aus dem Ausland kommen, in das enge Weltbild von 'Pegida' nicht hinein passen. Wir sehen diesen Sternlauf auch als einen Teil unserer Arbeit, nämlich der politischen Bildung."
"Wir möchten einen Dialog schaffen"
Bei diesem Sternlauf solle Weltoffenheit und Toleranz demonstriert werden, so Hattke:
"Wir wollen niemanden diskreditieren und in eine Ecke stellen, sondern wir möchten einen Dialog schaffen. Wir möchten nach außen zeigen, was für Werte wir vertreten möchten. Und wir möchten auch keinen Hass schüren."
Er habe auch schon Gespräche mit Anhängern von "Pegida" geführt, berichtete Hattke. Es sei naiv anzunehmen, dass deren Sorgen und Ängste nur in der rechten Ecke anzusiedeln seien:
"Diese Sorgen und Ängste müssen ernst genommen werden. Und ich denke auch, dass man mit einem ordentlichen Dialog viele Menschen erreicht."
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