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Samstag, 03.10.2020

  • 00:00 Uhr

    Nachrichten

  • 00:05 Uhr

    Lange Nacht

    „Kozmic Blues“
    Eine Lange Nacht zum 50. Todestag von Janis Joplin
    Von Michael Frank
    Regie: Jan Tengeler

    Lange Zeit deutete nichts darauf hin, dass Janis Joplin ihre Stimme anders als im Kirchenchor erheben würde. Aber seit Beginn ihrer Pubertät erlebte sie sich zunehmend als Außenseiterin. Sie rebellierte gegen den als heuchlerisch empfundenen American Way of Life in ihrer texanischen Heimatstadt Port Arthur und entdeckte die Musik schwarzer Bluessängerinnen und -sänger. Schließlich fand sie in ihrer Stimme - zwischen Schrei und Hauch - das Mittel, sich gegen die Zumutungen des Lebens aufzubäumen. Als sie sich 1966 in San Francisco niederließ und bei der Rock-Band Big Brother & The Holding Company einstieg, hatte sie das erste Mal wieder das Gefühl, wirklich dazuzugehören. Ihr Leben endete nur vier Jahre später. Keine Weiße vor ihr sang Blues, Soul, Rock mit so viel emotionaler Tiefe, gleichzeitig enthemmter Leidenschaft und Stimmbeherrschung. Den Titel ihres Songs „Kozmic Blues“ erklärte sie wenige Monate vor ihrem Tod so: „Kozmic Blues bedeutet, dass Du machen kannst, was Du willst, am Ende erwischt es Dich doch. Eines Tages erkannte ich, dass niemals alles in Ordnung kommen würde - irgendetwas läuft immer schief. Es sind deine Wünsche, die dich unglücklich machen - das Loch, das Vakuum.“ Trotz allem war Janis Joplin weit mehr als das Opfer tragischer Umstände, als das sie so oft dargestellt wurde. Sie fällte bewusst ihre Karriereentscheidungen und arbeitete an der Vervollkommnung ihrer Kunst inmitten eines männlich dominierten Musikgeschäfts. Ihre Bedeutung zeigt sich auch darin, dass sich so unterschiedliche Musikerinnen wie Stevie Nicks, Pink und Alicia Keys von ihr inspirieren ließen. Janis Joplin starb am 4. Oktober 1970 im Alter von nur 27 Jahren.

    01:00 Uhr
    Nachrichten
    02:00 Uhr
    Nachrichten
  • 03:00 Uhr

    Nachrichten

  • 03:05 Uhr

    Tonart

    Filmmusik
    Thomas Newman
    "1917"

    Mario Nascimbene
    "A Farewell to Arms" (In einem anderen Land)

    Mychael Danna
    "Regeneration" (Der Preis der Ehre)
    Leitung: Peter Breiner

    Moderation: Birgit Kahle

    04:00 Uhr
    Nachrichten
  • 05:00 Uhr

    Nachrichten

  • 05:05 Uhr

    Tonart

    Klassik
    450 Jahre Staatskapelle Berlin
    Aufnahmen der Kapelle, von 1939 bis heute
    Gast: Detlef Giese, Dramaturg
    Moderation: Stefan Lang

    06:00 Uhr
    Nachrichten
  • 07:00 Uhr

    Nachrichten

  • 07:05 Uhr

    Feiertag

    Zusammenwachsen und Zusammengehören
    Von Uwe Birnstein, München
    Evangelische Kirche

  • 07:30 Uhr

    Kakadu

    Feature
    Unsere Wiedervereinigung
    Von Frauke Reyer
    Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2020
    Moderation: Ulrike Jährling

    Wie zwei Freundinnen aus Ost-Berlin die Zeit der deutschen Wiedervereinigung erlebten

    Linda und Conny sind zehn Jahre alt, als Deutschland am 3. Oktober 1990 wiedervereinigt wird. Auf Kassetten, die die beiden besten Freundinnen aus Ost-Berlin damals zusammen aufnehmen, berichten sie von ihrem Leben in dieser Zeit - von den rasanten Veränderungen, aber auch vom ganz normalen Alltag.
    Heute sind Linda und Conny immer noch beste Freundinnen, und sie haben Kinder, die so alt sind, wie sie selbst damals waren. Mit ihnen zusammen hören die beiden Mütter Ausschnitte der Kassetten von damals und berichten ihnen von ihrem Leben in der DDR, von den verwirrenden Veränderungen der Wendezeit und von der deutschen Einheit vor genau 30 Jahren.

  • 08:00 Uhr

    Nachrichten

  • 08:05 Uhr

    Kakadu

    Kinderhörspiel
    Miamis Welt
    Von Beate Dölling
    Ab 7 Jahre
    Regie: Giuseppe Maio
    Komposition: Andreas Bick
    Mit. Pola Szymczak, Toni Lorentz, Matti Krause, Britta Steffenhagen, Arnd Klawitter, Matti Altgeld, Leonie Rainer, Ole Lagerpusch, Maike Rötzer u.a.
    Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2020
    (Ursendung)
    Moderation: Ulrike Jährling

    Miami ist acht Jahre alt und eine der erfolgreichsten Influencerinnen auf You-Tube. Miami ist ein Star. Doch sie fühlt sich mehr und mehr einsam in ihrer Welt. Zum Glück kommt Ronja neu in ihre Klasse.

    Miami ist die erfolgreichste Influencerin in Deutschland. Sie lebt mit ihren Eltern in einem Anwesen mit 22 Zimmern, Outdoor- und Indoorpool, Riesenrutschen, eigener Kletterwand, eigenem Reitstall, einem Rummelplatz mitsamt Achterbahn und und und. Jeder kennt sie, und was sie in ihrem YouTube Kanal anpreist, will danach fast jedes Kind haben. Seit Miami drei Jahre alt ist, verdient sie so das Geld in ihrer Familie. Und das ist so viel, dass ihre Mutter sich inzwischen fast ausschließlich von Pizza mit Blattgold ernährt. Doch seit einiger Zeit hat Miami keine richtige Lust mehr an den Videos und als dann auch noch ihre Eltern anfangen, ihr Vorwürfe zu machen, da ihre Klick-Zahlen rückläufig sind, beschließt Miami, dass sich etwas in ihrem Leben ändern muss. Und zusammen mit Ronja, die neu in ihre Klasse gekommmen ist, findet sie auch einen Weg wie.

    Beate Dölling, geb 1961 in Osnabrück, lebt heute in Spanien und Berlin. Die frühere Hörfunk-Journalistin wurde vor allem mit ihren Kinder- und Jugendbüchern bekannt und erhielt diverse Auszeichnungen und Stipendien.

  • 09:00 Uhr

    Nachrichten

  • 09:05 Uhr

    Kakadu

    Magazin
    Moderation: Ulrike Jährling
    08 00 22 54 22 54

  • 10:00 Uhr

    Nachrichten

  • Schriftstellerin und Bachmann-Preisträgerin Helga Schubert im Gespräch mit Britta Bürger

    Eine Wiederentdeckung: Den Ingeborg-Bachmann-Preis bekam in diesem Jahr die 80-jährige Schriftstellerin und Psychologin Helga Schubert. Über das Leben in der DDR schreibt sie schon mit 20. Ihre eigene Lebensgeschichte ist spannend wie ein Thriller.

    11:00 Uhr
    Nachrichten
  • 12:00 Uhr

    Nachrichten

  • 12:05 Uhr

    Studio 9

    Themen des Tages
    Moderation: Thomas Jaedicke

  • Zurückgekehrt
    Drei Ostdeutsche in der alten Heimat
    Von Silke Hasselmann, Axel Rahmlow und Henry Bernhard

  • 13:00 Uhr

    Nachrichten

  • 13:05 Uhr

    Zeitfragen

    Ost-West-Beziehungen 30 Jahre nach der Einheit
    In Liebe vereint?
    Von Ralph Gerstenberg

    Die Unterschiede zwischen Ost und West halten sich auch 30 Jahre nach der Einheit noch immer hartnäckig. In Ehen und Lebensgemeinschaften, in denen die Partner dies- und jenseits der früheren innerdeutschen Grenze aufgewachsen sind, machen sich die getrennten Erfahrungen ganz konkret bemerkbar - bei der Kindererziehung, im Verhältnis zur Religion oder in der Rollenverteilung zwischen Mann und Frau. Der Anteil von Ost-West-Paaren betrug 2009 laut einer gesamtdeutschen Studie bei nichtehelichen Lebensgemeinschaften elf Prozent, bei Ehen knapp zwei Prozent. Am häufigsten leben Ost-West-Paare im Westteil Deutschlands und bestehen aus einem westdeutsch sozialisierten Mann und einer Frau, die aus Ostdeutschland kommt. Doch die Binnenwanderung von West nach Ost steigt stetig. Wie sehen Ost-West-Paare ihre Beziehung und die gesamtdeutsche Entwicklung heute? Eine deutsch-deutsche Bestandsaufnahme.

  • 14:00 Uhr

    Nachrichten

  • "Ich singe, weil ich ein Lied hab'..."
    Die Liedermacherszene in drei Jahrzehnten deutscher Einheit
    Mit Dota Kehr, Sarah Lesch, Klaus Hoffmann und Hans Eckardt Wenzel
    Moderation: Carsten Beyer

    „Ich singe, weil ich ein Lied hab‘, nicht weil es euch gefällt“, singt Konstantin Wecker seit 1975 in seinen Konzerten und thematisiert damit zugleich das moralisch-ethische Selbstverständnis seiner Zunft: Liedermacher*innen stehen mit ihren Werken - seien sie nun „politisch“ oder nicht - für Authentizität, Glaubwürdigkeit und Ehrlichkeit. Sie stehen für ihre Haltung ebenso gerade, wie für ihre Zweifel und Fragen. Ob es uns nun „gefällt“ oder nicht.
    Nach der deutschen Wiedervereinigung hat sich eine robuste und bunte Liedermacherszene in Deutschland entwickelt. Die Generation der Barden ist mit Reinhard Mey, Gerhard Schöne oder Konstantin Wecker auf den großen Bühnen immer noch präsent, und der Einfluss Wolf Biermanns, Hannes Waders oder Franz-Josef Degenhardts auf junge Liedermacher*innen offensichtlich. Und doch hat die nachrückende Generation dem „Liedermachertum“ in Deutschland sehr selbstbewusst neue Impulse verliehen.
    Die Liedermacher*innen, Songpoeten, Singer/Songwriter - oder wie sich heute nun auch nennen mögen - singen nicht nur von Freiheit und Unabhängigkeit, sie leben sie auch kommerziell. Oft mit eigenem Label unterwegs, nutzen sie die Neuen Medien. Über das Internet, Social Media, Crowdfunding sowie Video- und Audiostreaming erschließen sie sich - wie auch einige der „alten Hasen“ - neue Distributionswege und Anhänger für ihre Kunst. Sie sind offen für moderne Stilistiken, musikalische Fusionen und multikulturelle Einflüsse. Sie vernetzen sich. Dabei wehren sie sich mit ihren Liedern vehement gegen das plakative Stigma, nur „klampfende Weltverbesserer“ zu sein. Sie singen, weil sie ein Lied haben!

    15:00 Uhr
    Nachrichten
    16:00 Uhr
    Nachrichten
  • 17:00 Uhr

    Nachrichten

  • 17:05 Uhr

    Studio 9

    Themen des Tages
    Moderation: Thomas Jaedicke

  • Arnold Mendelssohn
    "Federzeichnungen" für Klavier op. 20
    Sonatine c-Moll für Klavier
    Moderne Suite für Klavier op. 79

    Elzbieta Sternlicht, Klavier

    Produktion: Deutschlandradio Kultur 2016-2017

    18:00 Uhr
    Nachrichten
  • 18:30 Uhr

    Hörspiel

    Der Erlkönig (1/2)
    Die sinistren Aufzeichnungen des Abel Tiffauges
    Nach Michel Tournier
    Übersetzung aus dem Französischen: Hellmut Waller
    Bearbeitung und Regie: Michael Farin
    Mit: Ulrich Noethen, Bernhard Schütz, Astrid Meyerfeld
    Komposition: zeitblom
    Ton und Technik: Alexander Brennecke, Susanne Beyer
    Produktion: Deutschlandradio Kultur 2010
    Länge: 80'05
    (Teil 2 am 04.10.2020)

    Abel Tiffauges ist Automechaniker im Paris der 30er-Jahre. Fremd und versponnen treibt er durchs Leben. Seine heimliche Liebe gilt einem Deutschland, das er sich zurecht träumt. Michel Tourniers preisgekrönter Roman als Hörspiel.

    Die Umstände sind dem Automechaniker Abel Tiffauges günstig. Angeklagt und verurteilt für ein Verbrechen, das er nicht beging, aber begangen haben könnte, schickt man ihn zur Frontbewährung. Und so gelangt er nach Deutschland, ins Land seiner abseitigen Träume: Hyperborea. „Wir sind Hyperboreer, wir wissen gut genug, wie abseits wir leben“, heißt es bei Nietzsche.

    „Tiffauges’ anrüchige und anrührende Liebe zu Kindern, dessen aufkommender Hunger nach frischem Fleisch, dessen Leidenschaft für die Reparatur schöner Wagen, dessen kalendarisch genügsamer Geschlechtsverkehr mit Rachel („dem hebräischen Hirtenmädchen“) und andere Kruditäten könnten abstoßend sein. Sie sind es aber nicht. Denn gleichzeitig ist der Text - wie auch die Radioadaption - von luziden, gleichsam kommentierenden Passagen durchzogen, die das cartesianische Denken des Philosophen Michel Tournier spiegeln.“ (Angela di Ciriaco-Sussdorff, 18.06.2010, Medienkorrespondenz)

    Michel Tournier (1924-2016), französischer Schriftsteller, wurde für seinen zweiten Roman „Der Erlkönig“ (1970) mit dem Prix Goncourt ausgezeichnet. Der Titel spielt mit Verweis auf Goethes Ballade auf die Nazis an, die als Kindesverführer dargestellt werden. 1996 wurde der Roman von Volker Schlöndorff unter dem Titel „Der Unhold“ verfilmt. Tournier war Träger der Goethe-Medaille und Ehrendoktor der Londoner Universität. Er lebte zuletzt als freier Schriftsteller in Choisel bei Paris.

  • 20:00 Uhr

    Nachrichten

  • 20:03 Uhr

    Konzert

    Live aus dem Kulturpalast Dresden

    Kurt Weill
    "Kleine Dreigroschenmusik"

    Dmitrij Schostakowitsch
    Jazz-Suite Nr. 1

    Hanns Eisler
    Suite aus der Musik zum Film "Kuhle Wampe"

    Paul Dessau
    Musik zu Animationsfilmen von Walt Disney

    Dresdner Philharmonie
    Leitung: Jonathan Stockhammer

    anschließend:
    Ausschnitte aus dem Programm "Lichtspielmusik" vom Nachmittag
    Kompositionen von Rainer Promnitz, Georg Katzer und Hanns Eisler

    Ensemble der Dresdner Philharmonie
    Leitung: Jonathan Stockhammer

  • 23:00 Uhr

    Nachrichten

  • 23:05 Uhr

    Fazit

    Kultur vom Tage
    Moderation: Vladimir Balzer

    30 Jahre Deutsche Einheit
    Ein Moment ohne passende Bilder?
    Gespräch mit Gerd Kroske

    Wir sind noch da! Tag der Clubkultur in Berlin
    Von Gerd Brendel

    "Hitlers Ziege" u.a.
    Die Uraufführungen der Berliner Autorentheatertage
    Gespräch mit Peter Claus

    „Die neuen Todsünden"
    7 Kurzdramen internationaler Autorinnen in Karlsruhe
    Gespräch von Marie-Dominique Wetzel

    kunst ⇆ handwerk
    Zwischen Tradition und Technologien
    Ausstellung in Hannover
    Gespräch mit Carsten Probst