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Sonntag, 23.07.2017

  • 00:00 Uhr

    Nachrichten

  • 00:05 Uhr

    Literatur

    Besetzt
    Literarische Annäherungen an den 'stillen Ort'
    Von Beate Ziegs
    (Wdh. v. 16.02.2014)

    Dichter, Dramatiker und Erzähler über einen literarischen Schauplatz und seine Tabus.

    Erst kürzlich hat Peter Handke in seinem Versuch über den Stillen Ort, die Toilette zum „Grundanderen“ erklärt, das in dem "großen Aufatmen: Endlich allein!" seinen unverwechselbaren Ausdruck findet. Diese Wertschätzung mag erstaunen, ist aber nicht neu. Schon James Joyce schilderte, wie sich Leopold Bloom mit einer Zeitung in einen maroden Abtritt zurückzieht und seine Gedanken fließen lässt, während er sich erleichtert. Ob Bertolt Brecht oder Erich Maria Remarque, ob Max Frisch, Günter Grass, Hans Magnus Enzensberger, Henry Miller, Jonathan Franzen, J.M. Coetzee oder Péter Nádas: die Liste der Literaten, die in die Tabuzone des wohl menschlichsten aller menschlichen Bedürfnisse vorgedrungen sind, ist lang - und die Art und Weise, in der sie das tun, denkbar unterschiedlich. So ist für Elfriede Jelinek die Toilette kein Ort der Stille und Ruhe, sondern der Demütigung und Gewalt. Für Victor Hugo wiederum spiegelte sich in der Geschichte der Kloaken die Geschichte der Menschheit wider. Mehr als 100 Jahre später kommt auch Mario Vargas Llosa zu diesem Schluss, wenn er als „Flaggschiff von Zivilisation und Fortschritt“ nicht das Buch oder das Internet bezeichnet, sondern die Toilette, die für uns selbstverständlich zum Alltag gehört, jedoch für mindestens ein Drittel der Menschheit ein unerreichbares Luxusgut darstellt.

  • 01:00 Uhr

    Nachrichten

  • 01:05 Uhr

    Tonart

    Chansons und Balladen
    Moderation: Jörg Adamczak

    02:00 Uhr
    Nachrichten
    03:00 Uhr
    Nachrichten
  • 04:00 Uhr

    Nachrichten

  • 04:05 Uhr

    Tonart

    Clublounge
    Moderation: Martin Böttcher

    05:00 Uhr
    Nachrichten
    06:00 Uhr
    Nachrichten
  • Islamische Gemeinschaft

  • 07:00 Uhr

    Nachrichten

  • 07:05 Uhr

    Feiertag

    Theologie trifft Therapie?
    Von der Sehnsucht nach Heilung
    Von Ludger Verst
    Katholische Kirche

  • 07:30 Uhr

    Kakadu

    Erzähltag
    Im Zug
    Von Maraike Wittbrodt
    Gelesen von Christian Standtke
    Ab 6 Jahren
    Produktion: Deutschlandradio Kultur 2005
    Moderation: Ulrike Jährling

    Eine Zugfahrt ohne die Eltern könnte wirklich cool sein, wenn Rike nicht ihre kleine Schwester Pia im Gepäck hätte. Doch dann ist die plötzlich verschwunden.

    Mit dem Zug fahren Rike und ihre kleine Schwester Pia in die Ferien. Allein, ohne ihre Eltern. Zwei Wochen soll Rike nun mit ihrer neuen kleinen Schwester zu ihrer Oma. Und das nur, weil ihr Vater mit seiner neuen Freundin zusammenziehen will und die Wohnung renoviert werden muss. Rike findet das unmöglich, denn sie findet die sechsjährige Tochter von Vaters Freundin einfach nur nervend. Bis Pia plötzlich weg ist.

  • 08:00 Uhr

    Nachrichten

  • 08:05 Uhr

    Kakadu

    Hörspieltag
    Fünf Gramm Glück
    Von Thilo Reffert
    Ab 7 Jahren
    Regie: Beatrix Ackers
    Komposition: Lutz Glandien
    Mit: Stefan Kaminski, Leo Knižka, Elisa Fluch, Uwe Müller, Christoph Gawenda, Marie Burchard, Vincent Kruschwitz, Michael Kind, Shorty Scheumann, Wolfgang Condrus, Antje von der Ahe u. a.
    Produktion: Deutschlandradio Kultur 2015
    Länge: 53'10
    (Wdh. v. 04.09.2016)
    Moderation: Ulrike Jährling

    Eine Brotdose erzählt von ihren Erlebnissen in Schultasche, Kühlschrank und Fundbüro.

    Ludwigs Brotdose liegt in den Sommerferien einsam im Küchenschrank. Sie fühlt sich vergessen und erzählt uns ihr Leben. Es begann in einer Tiefziehmaschine im chinesischen Guangzhou und nahm seine entscheidende Wendung, als Zaocan - so der Name der Brotdose - die Brotdose eines Schulkindes wurde. Zur Schuleinführung verspotten Federtasche und Turnbeutel die gewöhnliche Brotdose. Auch Radiergummi und Arbeitsblatt schauen verächtlich auf sie herab. Aber das Schulkind Ludwig liebt seine Brotdose und holt sie in jeder Pause aus der Schultasche. Unerschrocken übernachtet sie auf dem Schulhof und im Kühlschrank, sie lernt andere Brotdosen kennen, mit denen sie das Inferno einer Spülmaschine überlebt. Sogar aus dem Fundbüro wird sie auf wunderbare Weise gerettet. Und nach den langen Sommerferien fängt endlich wieder die schöne Schulzeit an. Zaocan wird gefüllt mit Butterbrot, Apfel und 5 Gramm Glück und begleitet ihren Ludwig wieder durch den langen Schultag.

    Thilo Reffert, geboren 1970 in Magdeburg, arbeitete als Lehrer und an verschiedenen Theatern als Dramaturg und Theaterpädagoge, lebt heute als freischaffender Autor am Stadtrand von Berlin, schreibt Theaterstücke, Hörspiele und Prosa für Kinder und Erwachsene.
    Deutschlandradio Kultur sendete zuletzt seine Hörspiel "Mr. Handicap".

  • 09:00 Uhr

    Nachrichten

  • Das Rätselmagazin
    Blumen
    Moderation: Olga Hochweis
    sonntagmorgen@deutschlandfunkkultur.de

    10:00 Uhr
    Nachrichten
  • 11:00 Uhr

    Nachrichten

  • Wo der Jazz in Deutschland Fuß fasste
    Spurensuche im Südwesten der Bundesrepublik
    Von Guido Fischer

    „Willst du in Deutschland Fuß fassen“, hieß es früher unter amerikanischen Musikern, „musst du über Villingen kommen …“. Dort, am Rande des mittleren Schwarzwaldes, war das erste deutsche Platten-Label beheimatet, das sich (zunächst) ausschließlich mit Jazz beschäftigte: MPS, die Musik-Produktion-Schwarzwald. Jazz hat Tradition im Ländle. Seinen Weg ins Schwabenland fand er nach dem Zweiten Weltkrieg, im Tross amerikanischer Besatzungssoldaten. So mancher Musiker, der den Soldatensender AFN hörte und in den Soldatenclubs tingelte, sollte hier seine Chance bekommen. Darunter Kurt Edelhagen. Er revolutionierte den deutschen Jazz im beschaulichen Baden-Baden. Auch sein Kollege in Stuttgart, Erwin Lehn, stellte mit seinem Südfunk-Tanzorchester die Weichen in Richtung Jazz.

    Die ‚Deutschlandrundfahrt‘ erinnert an unvergessliche Orte und Namen, die den Jazz in Westdeutschland groß machten. Und sie schaut nach, welche Orte überlebt haben, wo deren Spirit noch existiert. Immerhin: Die alljährlich stattfindenden Jazz-Open erweisen sich seit 1994 als Besuchermagnet.

  • 12:00 Uhr

    Nachrichten

  • 12:05 Uhr

    Studio 9

    Themen des Tages
    Moderation: Moritz Behrendt

  • Polizei 2020 - Was bleibt vom Freund und Helfer?
    Von Tina Hüttl

    Die Polizei sucht Nachwuchs. Überall. Es gab Zeiten, da haben sich junge Menschen begeistert für den Beruf des Freunds und Helfers und für die damit verbundene Sicherheit, nämlich das Leben als unkündbarer Beamter. Heute setzen Schulabgänger offenbar andere Prioritäten. Polizist - das ist für viele kein Traumjob mehr: Man wird angepöbelt, womöglich angegriffen und von der Politik allein gelassen. So die gängige Meinung. Was bewegt junge Leute, genau dieser Einstellung zu trotzen und dennoch zur Polizei zu gehen?

  • 13:00 Uhr

    Nachrichten

  • Das Philosophiemagazin
    Moderation: René Aguigah

    Ja, haben die denn Wachs auf den Ohren?! Ein Duett frei nach Homer
    Von Xaver Römer

    Der Dashcam-Depp: Eine Perversion des Liberalismus
    Von Svenja Flaßpöhler

    Philosophie des Zuhörens - Von der phil.cologne
    Gespräch mit Prof. Dr. Bernhard Pörksen, Medienwissenschaftler

  • 14:00 Uhr

    Nachrichten

  • 14:05 Uhr

    Religionen

    Seelsorge in der Urlaubszeit
    Moderation: Philipp Gessler

    Das Kopftuch war niemals ein Thema
    Islamische Theologie in Deutschland, weltweit einmalig - vielleicht
    Gespräch mit Armina Omerika, Professorin für die Ideengeschichte des Islam an der Universität Frankfurt am Main

    Platte auf der Urlaubsinsel
    Seelsorge der Evangelischen Kirche auf Rügen
    Von Josefine Janert

    Ruhe statt Trubel und Schickeria
    Die Gemeinde St. Severin in Keitum auf Sylt meistert den Spagat zwischen den Alteingesessenen und den Zugezogenen
    Von Klaus Deuse

    Bei den In-Gang-Setzern
    Die Kirche und ihre Tradition der Selbsthilfegruppen
    Von Andreas Boueke

  • 15:00 Uhr

    Nachrichten

  • "Requiem für Fanny“
    Felix Mendelssohns letztes Streichquartett und der Weg dorthin
    Gast: Bernhard Schmidt, Cellist
    Moderation: Jürgen Liebing

    16:00 Uhr
    Nachrichten
  • 17:00 Uhr

    Nachrichten

  • 17:05 Uhr

    Studio 9

    Themen des Tages mit Sport
    Moderation: Moritz Behrendt

  • 17:30 Uhr

    Nachspiel

    Das Sportmagazin
    Moderation: Thomas Jaedicke

    Ein Team für Afrika fährt bei der Tour
    Gespräch mit dem Team-Direktor Rolf Aldag

    Doping im Profiradsport: Hat es ein Umdenken gegeben
    Gespräch mit Rolf Aldag

    Einwurf: Von der Doppelmoral im Profiradsport - gestern gedopt, heute Teamleiter
    Von Klaus Blume

    Ein Leben für den Frauenfußball - Was macht der frühere Trainer Bernd Schröder?
    Von Christian Riedel

    18:00 Uhr
    Nachrichten
    18:05 Uhr
    Nachspiel

    Der verschlafene Riese
    Zur Perspektive des Berliner Profifußballs
    Von Günter Herkel

    In fast allen führenden europäischen Fußballligen nehmen Hauptstadtklubs Spitzenpositionen ein: Real und Atletico Madrid in der Primera Division, Chelsea, Arsenal und Tottenham in der Premier League, AS und Lazio Rom in der Serie A. Nur in der Bundesliga schafft es kein Klub aus der Hauptstadt, sich dauerhaft an der Spitze festzusetzen. Platzhirsch Hertha BSC ringt mit seinen Möglichkeiten und um den Anschluss nach "Oben". Der 1. FC Union ist gerade am Erstligaaufstieg gescheitert. Woran liegt es, dass der Berliner Profifußball seinen Ansprüchen seit Jahrzehnten nicht gerecht wird? Mangel an Talenten kann es nicht sein, da ehemalige Berliner Nachwuchsspieler anderswo starke Karrieren hinlegen. Welche Voraussetzungen müssen erfüllt werden, damit einer oder gar zwei Erstligisten aus Berlin in der Liga endlich einmal für Furore sorgen?

  • 18:30 Uhr

    Hörspiel

    Kunststücke / documenta
    One Two Two
    Von Ferdinand Kriwet
    Regie: der Autor
    Produktion: WDR 1968
    Länge: 22'30

    Paul Auster über "Ich erinnere mich" von Joe Brainard (Vorwort)
    Regie: Ulrike Brinkmann
    Mit: Michael Rotschopf
    Ton: Alexander Brennecke
    Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2017
    Länge: 17'11
    (Ursendung)

    I Remember/Ich erinnere mich
    Von Joe Brainard
    Übersetzung: Uta Goridis
    Textauswahl und Regie: Ulrike Brinkmann
    Mit: Nico Holonics
    Ton: Alexander Brennecke
    Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2017
    Länge: 47'47
    (Ursendung)

    Beat und Pop, Aktionen und Demonstrationen beherrschen die Szene der 1960er- bis 70er-Jahre.

    "Nicht mehr das Wahrgenommene ist wichtig, sondern das Wahrnehmen selbst." 1969 klang diese Forderung des 27-jährigen Kriwet provokativ. Das Stück treibt das Prinzip Collage in unverwechselbarer Weise zur artistischen Perfektion. Herkömmliche Hörgewohnheiten werden abgebaut, von Fabel ist keine Rede mehr.

    Ferdinand Kriwet, geboren 1942, Schriftsteller und Mixed Media-Künstler. Wurde in den 1960er-Jahren mit seinen innovativen "Seh- und Hörtexten" bekannt. Zuletzt: "Rotoradio" (DKultur/WDR 2012) und "Radio-Revue oder ‘Ich bräuchte jemanden, der mich mir zurückgibt’" (DKultur/WDR 2013).
    Teilnahme an der der documenta 1977 und 1982. Retrospektive "Yester’n Today", Kunsthalle Düsseldorf 2011.


    "Ich erinnere mich" besteht aus rund 500 Einträgen, die stereotyp mit jenem Satz beginnen. Keine Chronologie, keine Gliederung. Nur die blitzhafte Erinnerung des Kindes, Jugendlichen oder jungen Mannes, mal mutig, mal verschämt, mal scharf beobachtet oder scheinbar banal.

    Joe Brainard, Bildender Künstler und Schriftsteller, 1942 in Arkansas/USA geboren, aufgewachsen in Oklahoma, studierte am Dayton Art Institute, gründete mit Jugendfreunden, wie Ron Padgett, eine Literaturzeitschrift. In den 1960er Jahren gehörte er zur Künstlerszene der "New York School". Er starb 1994 in New York an AIDS. Paul Auster schrieb das Vorwort für Brainards Erstlingswerk und war Produzent des preisgekrönten Kurzfilms von Avi Zev Weider "I Remember" 1998.

  • 20:00 Uhr

    Nachrichten

  • 20:03 Uhr

    Konzert

    Ludwigsburger Schlossfestspiele
    Forum am Schlosspark, Theatersaal
    Residenzschloss, Ordenssaal
    Stadtkirche Ludwigsburg
    Aufzeichnungen vom 4., 14., 17., 27.5. und 5.6.2017

    Aly Keïta
    Malingakan
    Aly Keïta, Balafon

    Jean Sibelius
    Der Schwan von Tuonela aus:
    Lemminkäinen- Suite op. 22
    Orchester der Schlossfestspiele
    Leitung: Pietari Inkinen

    Joseph Haydn
    Fuga a quattro soggetti aus:
    Streichquartett Hob III.32, op. 20 Nr.2

    En keiser i Sønderhero
    A room in Paris
    Danish String Quartet
    Dreamers' Circus

    Dmitrij Schostakowitsch
    Sonate für Violoncello und Klavier d-Moll op. 40
    Jean-Guihen Queyras, Violoncello
    Alexandre Tharaud, Klavier

    Trad.
    Bittesang der Armenier
    Hesperion 21 und Gäste
    Leitung: Jordi Savall

    Charles Ives
    Psalm 67 für vierstimmigen Chor a cappella
    Psalm 24 für achtstimmigen Chor a cappella
    SWR Vokalensemble
    Leitung: Marcus Creed

    „Die Farben und Schattierungen der Freiheit grundieren den diesjährigen Festivaljahrgang bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen“, so sagt es Intendant Thomas Wördehoff. Das trifft tatsächlich auf viele Konzerte zu, ob nun in Werken von Schostakowitsch oder Sibelius, wie im Eröffnungskonzert, oder auch in den vielen unterschiedlichen Begegnungen, die die Ludwigsburger Schlossfestspiele ermöglichen, auf menschlicher ebenso wie auf musikalischer Ebene. Das Konzert bietet einen Rückblick auf die Festspiele 2017 mit Auszügen aus verschiedenen Veranstaltungen, im Gespräch mit Thomas Wördehoff. Da begegnen sich Volksmusik und Neue Musik, Alte Musik und Improvisation - manchmal sogar an einem einzigen Abend.

  • "Dass in Tiflis eine solche Sängertruppe existiert, überrascht mich sehr"
    Ein Operntheater am Rande Europas
    Von Marika Lapauri-Burk
    (Wdh. v. 09.04.2012)

    „Dass in Tiflis eine solche Sängertruppe existiert, überrascht mich sehr!“ Alexandre Dumas, von dem dieser Satz des Erstaunens stammt, war nicht der einzige prominente westliche Künstler, der im 19. Jahrhundert die kaukasische Stadt Tbilissi als kulturelles Zentrum für sich entdeckte. Ein ‚Musikfeuilleton‘ über die Geschichte, das kulturelle und politische Umfeld des Hauses.

  • 22:30 Uhr

    Studio 9

    Themen des Tages mit Sport
    Moderation: Vera Linß

  • 23:00 Uhr

    Nachrichten

  • 23:05 Uhr

    Fazit

    Kultur vom Tage
    Moderation: Sigrid Brinkmann

    Ausgerechnet am Taksimplatz: Erdogans Pläne für ein Kulturzentrum
    Von Luise Sammann

    documenta Radio aus Brasilien
    Von Paul Paulun

    "Dichten 2020": Ein Lyriktreffen in der Eifel
    Von Holger Heimann

    documenta-echo: Michel Auder
    Von Sabine Oelze

    Kulturpresseschau
    Von Adelheid Wedel