00:00 Uhr | Nachrichten |
00:05 Uhr | You Will Go Away One Day But I Will Not Von Maria Thereza Alves und Lucrecia Dalt Mit: Guarani aus dem Jaguapiru Reservat in Mato Grosso do Sul / Brasilien, Aylin Esener, Karim Cherif u.a. Produktion: Deutschlandfunk Kultur / Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften / Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin / Junge Akademie / CTM Festival 2020 Länge: 48'01 (Ursendung)
Bitte Kopfhörer bereithalten!
Die Pflanzenwelt spricht Latein. Zumindest benennen westliche Wissenschaftler Lebewesen seit Jahrhunderten mit lateinischen Namen. Nun forschen zwei Künstlerinnen nach indigenen Bezeichnungen für Pflanzen aus dem Botanischen Garten in Berlin. Auf den ersten Blick sieht sie aus wie eine zarte Seerose. Mit ihren filigranen Blüten bevölkert sie Sümpfe und Wasserflächen in Südamerika. Die westliche Wissenschaft nennt sie: Nymphoides humboldtiana, Humboldts Seekanne. Mindestens ebenso gut steht ihr aber der Name Yvoty mboporã pónhuregua: „Fünfblättrige Blume des Geistes der Felder und Wälder: Du wirst eines Tages fortgehen, aber ich nicht.“ Diese Bezeichnung stammt von dem Guarani-Lehrer Maximino Rodrigues. Seine Vorfahren lebten in Südamerika, lange bevor Humboldt dort auftauchte. Die Künstlerin Maria Thereza Alves und die Komponistin Lucrecia Dalt suchen nach indigenen Namen für die Pflanzen im Botanischen Garten Berlin. Mit ihrem Hörstück öffnen sie einen Raum für die vielschichtigen Stimmen des Urwalds - organisch und anorganisch, menschlich und nicht-menschlich, spekulativ und real. Dabei zeigen sie auch, wie diese Stimmen durch europäische Kolonisatoren zum Schweigen gebracht wurden.
Maria Thereza Alves, geboren 1961 in São Paulo, lebt als Künstlerin in Berlin. In ihrem Werk erforscht sie soziologische und kulturelle Phänomene. Zentrale Themen sind die Auswirkungen der spanischen Eroberung Mittel- und Südamerikas sowie die des portugiesischen Kolonialismus auf die indigenen Völker Brasiliens. Alves stellt Bezüge zwischen Ökologie, Heimatgeschichte, Stadtentwicklung und Naturausbeutung her. Seit 1980 arbeitet sie mit Guarani aus dem Jaguapiru Reservat in Dourados / Mato Grosso do Sul in Brasilien.
Lucrecia Dalt, geboren 1980 in Pereira, Kolumbien, studierte Bauingenieurwesen. Heute lebt und arbeitet sie als Musikerin, Klangkünstlerin und Radiomacherin in Berlin. Sie veröffentlicht Alben und spielt Konzerte zwischen Avantgarde und zeitgenössischer elektronischer Musik. Zuletzt für Deutschlandfunk Kultur: „Catábasis“ (gemeinsam mit Regina de Miguel, 2019). |
01:00 Uhr | Nachrichten |
01:05 Uhr | Weltmusik Moderation: Olga Hochweis 02:00 Nachrichten 03:00 Nachrichten 04:00 Nachrichten |
05:00 Uhr | Nachrichten |
05:05 Uhr | Kultur und Politik am Morgen Moderation: Stephan Karkowsky 05:30 Nachrichten 05:50 Aus den Feuilletons Von Klaus Pokatzky 06:00 Nachrichten 06:20 Wort zum Tage Guido Erbrich, Magdeburg Katholische Kirche 06:30 Nachrichten 07:00 Nachrichten 07:20 Politisches Feuilleton Ein Tag ohne Bilder im Internet Von Roberto Simanowski 07:30 Nachrichten 07:40 Alltag anders Zuverlässigkeit Von Matthias Baxmann und Matthias Eckoldt 07:50 Interview AfD-Flügel beim Institut für Staatspolitik - Wie umgehen mit rechten Vordenkern? Richard Gebhardt, Politischer Referent und Publizist, Politikwissenschaftler 08:00 Nachrichten 08:20 Neue Krimis "Verdammte Liebe Amsterdam" von Frank Göhre 08:30 Nachrichten 08:50 Buchkritik "Meine Reise in die Arktis" von Julien Blanc-Gras Rezensiert von Günther Wessel |
09:00 Uhr | Nachrichten |
09:05 Uhr | SPD-Politiker Karamba Diaby im Gespräch mit Tim Wiese Senegalesisches Waisenkind, Doktor der Chemie, Schrebergarten-Experte, Bundestagsabgeordneter: Karamba Diaby ist all das - und längst Deutscher. Rassismus erlebt der Politiker trotzdem immer wieder, bis hin zur rohen Gewalt. |
10:00 Uhr | Nachrichten |
10:05 Uhr | Das Literaturmagazin Moderation: Joachim Scholl
Nochmal Deutschboden Jetzt aber politisch Gespräch mit Moritz von Uslar, Schriftsteller
'Naturtrüb' Die Gruppe OIL bringt Roman und Soundtrack gleichzeitig heraus Von Gerd Brendel
Serie: Was weibliches Schreiben ausmacht Von Ulla Lenze, Autorin
Buchkritik: "Allegro Pastell" von Leif Randt Rezensiert von Wolfgang Schneider
jos fritz buchhandlung in Freiburg empfiehlt... Gespräch mit Tina Bolg |
11:00 Uhr | Nachrichten |
11:05 Uhr | Das Musikmagazin am Vormittag Moderation: Carsten Beyer
Bootleg Podcasts Das Problem nicht lizenzierter Musik auf Spotify Von Christoph Möller
Das muss man gehört haben ... oder auch nicht: Pop Von Oliver Schwesig
Zurückgespult - Die Woche in der Musik Von Laf Überland 11:30 Musiktipps 11:45 Unsere roc-Ensembles Das Abonnentenorchester des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin (DSO) Gespräch mit Heinz Radzischewski, Trompeter und Leiter |
12:00 Uhr | Nachrichten |
12:05 Uhr | Bertolt Meyer, Professor der Organisations- und Wirtschaftspsychologie an der TU Chemnitz Moderation: Anke Schaefer |
13:00 Uhr | Nachrichten |
13:05 Uhr | Moderation: André Hatting
Ich liebe es einfach, ich bin frei Leben im Slum an der Rummelsburger Bucht Von Anja Nehls
'Gast' im Sauerland Projekt gegen Fachkräftemangel in der Gastronomie Von Corina Wegler-Pöttgen
Kampf gegen Überlastung Auch Uniärzte fordern bessere Arbeitsbedingungen Von Werner Nording |
14:00 Uhr | Nachrichten |
14:05 Uhr | Das Popkulturmagazin Moderation: Christine Watty
Schwerpunkt: Im Fadenkreuz des DFB - Fußballfans und Protestkultur Gespräch mit Andrej Reisin und Mara Pfeiffer
Erklärsatzbaukasten Wie die Sportschau auf Fanproteste reagiert Gespräch mit Dirk Jacobs 14:30 Kulturnachrichten Von Michael Leverkus |
15:00 Uhr | Nachrichten |
15:05 Uhr | Das Musikmagazin am Nachmittag Moderation: Andreas Müller
Bootleg Podcasts Das Problem nicht lizenzierter Musik auf Spotify Von Christoph Möller
"Emuna" Neues Album von Moses Pelham, dem "Papa des Deutschrap" Gespräch mit Davide Bortot
Das muss man gehört haben ... oder auch nicht: Pop Von Oliver Schwesig
Zurückgespult - Die Woche in der Musik Von Laf Überland 15:30 Musiktipps 15:40 Live Session Marlène, Singer/ Songwriterin 16:00 Nachrichten 16:30 Kulturnachrichten Von Michael Leverkus |
17:00 Uhr | Nachrichten |
17:05 Uhr | Kultur und Politik am Abend Moderation: Nicole Dittmer 17:30 Kulturnachrichten Von Michael Leverkus |
18:00 Uhr | Nachrichten |
18:05 Uhr | Forum Frauenkirche Kein Ruhekissen - Demokratie macht Arbeit Gäste: Claudine Nierth, Bundesvorstandssprecherin von Mehr Demokratie e.V. Joanna Maria Kesicka, Vorsitzende des Landesschüler Rats Sachsen Prof. Gert Pickel, Institut für Praktische Theologie der Universität Leipzig Moderation: Alexandra Gerlach Aufzeichnung vom 05.03.2020 aus der Frauenkirche Dresden "Demokratie ist die schlechteste aller Staatsformen, ausgenommen alle anderen", hat der britische Staatsmann Winston Churchill gesagt. Tatsächlich zeigt die Erfahrung, dass Demokratie oft mühsam ist. Aber ein besserer Weg für ein Leben in Freiheit, Gerechtigkeit und Menschlichkeit wurde bisher nicht gefunden. Einfach ist der Alltag in einer Demokratie nicht: Streit gehört dazu, Kompromisse sind notwendig, Toleranz erforderlich. Und ohne Einsatz der Bürger für ihre Gesellschaft kommt Demokratie schnell an ihre Grenzen. Gemeinsinn, Engagement und die Bereitschaft, andere Meinungen gelten zu lassen, sind notwendige Tugenden. Das wirft im Jahr 2020 viele Fragen auf: Setzen wir uns genug für unsere Gesellschaft ein? Oder ziehen wir uns zu sehr ins Private zurück? Gefährdet zu viel Individualismus das Gemeinwesen? Sind wir noch in der Lage, Kompromisse zu akzeptieren? In welchem Land wollen wir eigentlich leben? |
19:00 Uhr | Nachrichten |
19:05 Uhr | Moderation: Miron Tenenberg
Zugang zu den Quellen des YIVO Institute for Jewish Research, New York, gefährdet Von Carsten Dippel
Beats and Roots Die iranisch-israelische Band Sistanagila gegen Hass in Schulen Von Arkadiusz Luba |
19:30 Uhr | Der Übersetzungsmulti Traduki Literatur als Kitt über Gräbern Von Anat Kalman
Die Arbeit an Büchern bringt auf dem Balkan Menschen zusammen, deren Länder oder Volksgruppen miteinander verfeindet sind. Übersetzen hat keinen guten Leumund. Ein italienisches Sprichwort nennt den Übersetzer gar einen Verräter: „traduttore, traditore“. Das europäische Netzwerk Traduki setzt dagegen alle Hoffnungen auf diesen Berufsstand. Es wurde vor zwölf Jahren auf der Leipziger Buchmesse gegründet, um Bücher aus den Balkanstaaten ins Deutsche und in die Sprache der Nachbarn übersetzen zu lassen. Belletristik, Sachbücher sowie Kinder- und Jugendbücher sollen über die Gräben und Gräber hinweghelfen, die die jugoslawischen Kriege hinterlassen haben. Anfangs waren neben der S. Fischer-Stiftung nur vier Staaten (Deutschland, Österreich, Schweiz und Slowenien) Mitglied, inzwischen sind es 14. Die Arbeit an den Büchern bringt Übersetzer, Schriftsteller, Verleger und Agenten aus Staaten zusammen, die teilweise noch immer im Konflikt miteinander stehen - Kosovo-Albaner und Serben etwa oder Albaner und Mazedonier. Anat Kalman stellt den kleinen, aber effektiven Übersetzungsmulti Traduki vor. |
20:00 Uhr | Nachrichten |
20:03 Uhr | Kurt-Weill-Fest Dessau Live aus dem Anhaltischen Theater
Leonard Bernstein Sinfonie Nr. 1 „Jeremiah“
Samuel Barber Adagio for Strings
Kurt Weill Symphonisches Nocturne aus "Lady in the Dark" George Gershwin Klavierkonzert in F
Rita Kapfhammer, Mezzosopran Benyamin Nuss, Klavier Anhaltische Philharmonie Dessau Leitung: Markus L. Frank |
22:00 Uhr | Nachrichten |
22:03 Uhr | Mit Tönen zwischen den Tönen Die Pioniere der mikrotonalen Musik Von Corinna Thaon Mit unseren Klaviertasten können wir die zwölf Halbtöne einer Oktave spielen, aber was ist mit all den Tönen dazwischen? Während sie für viele Kulturen selbstverständlich sind, spielten sie bei uns lange keine Rolle. Erst vor 100 Jahren begannen Komponisten in mehreren europäischen Ländern, mit Tönen jenseits unseres Tonsystems zu experimentieren. Sie komponierten Viertel-, Sechstel-, oder auch Zwölfteltonmusik. Einige von ihnen trafen sich 1920 in Berlin, um sich auszutauschen und über passende Instrumente, wie das Vierteltonklavier, nachzudenken. Die bekanntesten Vertreter sind der Tscheche Alois Hába und der Russe Ivan Wyschnegradsky. |
23:00 Uhr | Nachrichten |
23:05 Uhr | Kultur vom Tage Moderation: Sigrid Brinkmann
Zensur und Einschränkungen Die Kultur in Ungarn wird immer weiter beschnitten Gespräch mit Wilhelm Droste, Autor, Übersetzer, Literaturwissenschaftler und langjähriger Kaffeehausbetreiber in Budapest
Linda McCartney - The Polaroid Diaries Ausstellung bei C/O Berlin Von Gerd Brendel
Preis der Leipziger Buchmesse in diesem Jahr im DLF Kultur Gespräch mit René Aguigah
Körper. Blicke. Macht. Eine Kulturgeschichte des Bades Von Marie-Dominique Wetzel
Auf ein Neues: Literarisches Quartett mit Thea Dorn als Gastgeberin Gespräch mit Matthias Dell
Kulturpresseschau Von Tobias Wenzel 23:30 Kulturnachrichten Von Christian Riedel |