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Samstag, 12.01.2019

  • 00:00 Uhr

    Nachrichten

  • 00:05 Uhr

    Lange Nacht

    „Ein scharfer Wind bläst durch die Lande“
    Eine Lange Nacht über Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht
    Von Tobias Barth, Lorenz Hoffmann und Hartmut Schade
    Regie: Tobias Barth

    Im Januar 1919 verhört ein Freikorpsoffizier in Berlin zwei Gefangene, die von der Bürgerwehr Wilmersdorf eingeliefert wurden: Es sind die prominenten Führer des Spartakus-Aufstandes. Generalstabsoffizier Pabst weist seine Begleitoffiziere an, die beiden zu töten - dieser Doppelmord an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht beendet die Revolte. Bis heute kommen Mitte Januar Zehntausende zusammen, der linken Märtyrer zu gedenken. Liebknechts entschlossenes „Nein!“ zu den Kriegskrediten, sein Internationalismus und Antimilitarismus, den Luxemburg entschieden unterstützt, hatte die beiden Sozialdemokraten zu Verbündeten gemacht - gegen die große Mehrheit ihrer Partei. Aus dem Gefängnis heraus (Luxemburg) bzw. von der Front her (Liebknecht) gründeten sie 1916 die Spartakusgruppe. „Ein scharfer Wind bläst durch die Lande“ ist im Spartacus Nummer 1 zu lesen, der von gezielten Verhaftungen und Einberufungen schreibt, immer träfe es die linke Opposition: „So verröchelt der famose ‚Burgfrieden‘. Die Komödie ist ausgespielt, die Masken sind gefallen.“ Zwei opferreiche Kriegsjahre später hängen Plakate in Berlin mit den Konterfeis und dem Aufruf: „Schlagt Liebknecht und Luxemburg tot!“ Der Befehlsgeber der Mörder, Waldemar Pabst, ist Strippenzieher der Faschisierung und macht Karriere im Dritten Reich, später als Waffenhändler in der Bundesrepublik. Leute wie er sind es, gegen die die 68er-Studenten auf die Straße gehen und wieder Plakate mit Luxemburgs Konterfei tragen. Rosa wird zur Ikone eines menschlichen Sozialismus gemacht, wird als poetische Briefeschreiberin, Feministin, Blumen- und Katzenfreundin entdeckt. Im Osten unseres Landes sind Karl und Rosa ein fest gefügtes Begriffspaar. Versehen mit dem Heiligenschein kommunistischer Märtyrer, dienten sie der Selbstlegitimierung der SED. Bis 70 Jahre nach dem Mord Dissidenten in der DDR Luxemburg beim Wort nehmen und die Freiheit der Andersdenkenden einfordern. Bis heute gehen in den Köpfen der Linken die beiden Revolutionäre als Gespenster in einem Europa der sozialen Widersprüche um.

    01:00 Uhr
    Nachrichten
    02:00 Uhr
    Nachrichten
  • 03:00 Uhr

    Nachrichten

  • 03:05 Uhr

    Tonart

    Filmmusik
    Moderation: Vincent Neumann

    04:00 Uhr
    Nachrichten
  • 05:00 Uhr

    Nachrichten

  • "Wir sind die Letzten, fragt uns aus"
    Der Schriftsteller Hans Sahl über seine Jahre im Exil
    RIAS Berlin 1981
    Deutschlandfunk 1990
    Vorgestellt von Michael Groth

    Der Schriftsteller und Kritiker, Sohn einer jüdischen Kaufmannsfamilie, musste Deutschland 1933 verlassen. Seine Reise führte über Prag, Zürich und Paris nach New York sowie schließlich, nach dem Krieg, zurück nach Deutschland. Eine Heimat fand er nie.

  • 06:00 Uhr

    Nachrichten

  • 06:05 Uhr

    Studio 9

    Kultur und Politik am Morgen
    Moderation: Ute Welty

    06:30 Uhr
    Nachrichten
    07:00 Uhr
    Nachrichten
    07:30 Uhr
    Nachrichten
    07:40 Uhr
    Interview

    Kulturhaupstadt Plowdiw - warum Deutsche den Blick nach Osten wenden sollten
    Gespräch mit dem Schriftsteller Jan Koneffke

    08:00 Uhr
    Nachrichten
    08:30 Uhr
    Nachrichten
  • 09:00 Uhr

    Nachrichten

  • Zuhören statt empören - Mehr Respekt vor Andersdenkenden

    Gäste: Ulrich Lilie, Präsident der Diakonie Deutschland - und
    Antje Hermenau, Unternehmerin und Politikberaterin
    Moderation: Katrin Heise

    Live mit Hörern
    0800 2254 2254
    gespraech@deutschlandfunkkultur.de
    sowie Facebook und Twitter

    Unsere Gesellschaft driftet auseinander, immer mehr Menschen bewegen sich nur noch in Filterblasen. Hassparolen ersetzen Diskussionen, Populisten gewinnen an Zuspruch. Woher kommt die Wut? Wie können wir mit Andersdenkenden ins Gespräch kommen?

    10:00 Uhr
    Nachrichten
  • 11:00 Uhr

    Nachrichten

  • 11:05 Uhr

    Lesart

    Das politische Buch
    "Der Hype um Künstliche Intelligenz"
    Moderation: Christian Rabhansl

    Buchkritik:
    "It's alive" von Toby Walsh
    Rezensiert von Jochen Dreier

    Buchkritik:
    "Am Anfang war die Information" von Robert Feustel
    Rezenisert von Bodo Morshäuser

    Markus Gabriel:
    "Der Sinn des Denkens" - Wird Künstliche Intelligenz je wirklich denken können?
    Gespräch mit dem Autor

    Buchkritik:
    "Digitaler Humanismus" von Julian Nida-Rümelin, Nathalie Weidenfeld
    Rezenisert von Vera Linß

  • 12:00 Uhr

    Nachrichten

  • Malte Kreutzfeldt, Journalist, Autor und Redakteur bei der taz
    Moderation: Julius Stucke

  • 13:00 Uhr

    Nachrichten

  • 13:05 Uhr

    Breitband

    Medien und digitale Kultur

    "Doxing" - Eine bislang kaum bekannte Subkultur?
    Gespräch mit Dr. Christian Stöcker, Redakteur, Sachbuch-Autor u. Leiter d. Studiengangs "Digitale Kommunikation" an der HAW Hamburg

    Nach dem Datenleak: Neues Sicherheitsbewusstsein oder digitale Hilflosigkeit?
    Gespräch mit Marcus Richter

    Urheberrecht: Diese Werke werden 2019 gemeinfrei
    Von Laf Überland

  • 14:00 Uhr

    Nachrichten

  • 14:05 Uhr

    Rang 1

    Das Theatermagazin
    Moderation: Janis El-Bira

    "Erinnern ist Arbeit": HAU-Projekt zum 75. Geburtstag von Einar Schleef
    Gespräch mit Aenne Quiñones, Dramaturgin und Kuratorin für Theater/Performance

  • 14:30 Uhr

    Vollbild

    Das Filmmagazin
    Moderation: Susanne Burg

    Tragische Regentin: Die feministische Seite der Maria Stuart
    Gespräch mit der Regisseurin Josie Rourke

    Vorgespult:
    Genesis 2.0, Der Spitzenkandidat, Die Geheimnisse des schönen Leo
    Vorgestellt von Christian Berndt

    Aus den Slums von Beirut:
    "Capernaum-Stadt der Hoffnung"
    Gespräch mit dem Kameramann Christopher Aoun und dem Cutter Konstantin Bock

    Amerika ist kaputt:
    Wütende Systemkritik in Michael Moores "Fahrenheit 11/9"
    Von Patrick Wellinski

    Rätselwunder M. Night Shyamalans neuster Film "Glass"
    Von Anna Wollner

    Beklemmende schwäbische Provinz im Spielfilm "Verlorene"
    Gespräch mit Felix Hassenfratz

    15:00 Uhr
    Nachrichten
  • 16:00 Uhr

    Nachrichten

  • 16:05 Uhr

    Echtzeit

    Das Magazin für Lebensart
    Schriftzüge oder die Lesbarkeit der Welt
    Moderation: Katja Bigalke

    Die DIN 1451: In der Norm steckt auch der Wurm
    Von Albert-Jan Pool

    Wie orientieren ohne Straßennamen? Unterwegs in Nairobi
    Von Linda Staude

    Zwischen den Häuserzeilen lesen: Was Graffiti in Erfurt erzählen
    Von Andreas Kubitza

    "Ich habe es gern in den Fingern": Brailleschrift in Zeiten von Screenreadern
    Gespräch mit Siegfried Saerberg, Soziologe und Schriftsteller

  • 17:00 Uhr

    Nachrichten

  • 17:05 Uhr

    Studio 9

    Themen des Tages
    Moderation: Julius Stucke

  • 17:30 Uhr

    Tacheles

    Die radikalisierte Gesellschaft
    Prof. Andreas Zick, Konfliktforscher, stellt sich den Fragen von Thorsten Jantschek

    Die gesellschaftlichen und politischen Konflikte in Deutschland verschärfen sich und werden aggressiver. Die ZDF Journalistin Nicole Diekmann wurde in dieser Woche von einem üblen rechten Shitstorm überzogen, weil sie getwittert hat „Nazis raus“. Fast zeitgleich wurde Frank Magnitz, Bundestagsabgeordneter und AfD-Landesvorsitzende in Bremen überfallen und schwer verletzt.
    Wie kommt es zu diesem Umkippen von Protest in Gewalt?
    Die Gesellschaft, so der Bielefelder Konfliktforscher Andreas Zick, radikalisiert sich, weil zunehmend Menschenfeindlichkeit, die sich auf bestimmte Gruppen, z.B. Geflüchtete richtet, salonfähig werden und am Ende sogar die Grundlagen der Demokratie bedrohen.

  • 18:00 Uhr

    Nachrichten

  • 18:05 Uhr

    Feature

    Sonne, Mond und Sterne
    oder Auch Laternen können mehr als Licht
    Von Nora Bauer
    Regie: die Autorin
    Mit: Ulrike Schwab, Tim Korge
    Ton: Wolfgang Martens
    Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2017
    Länge: 54'30
    (Wdh. v. 29.04.2017)

    LED-Straßenlaternen haben internetfähige Sensoren. Eine neue Qualität der Überwachung?

    LED-Lampen sind extrem langlebig und reduzieren den CO²-Ausstoß. Weltweit haben Städte und Kommunen begonnen, die Straßen damit zu beleuchten. Diese Laternen können aber noch viel mehr: Über Sensoren sammeln sie Wetter- und Verkehrsdaten, Video- und Audiosignale. Per WLAN sind die Lampen untereinander und mit einem Rechner verbunden. Ein globales Datennetzwerk entsteht mit Möglichkeiten, die Überwachungssysteme wie Prism oder XKeyScore bei Weitem übersteigen. Wem gehören die gewonnenen Daten? Wer handelt mit ihnen? Wer hat ein Interesse daran, sie zu lesen?

    Nora Bauer, geboren 1960, lebt in Köln, Radio-Autorin und Regisseurin. Zuletzt: "Kein Mord mehr und kein Luxus - Das Ende der Nachtzüge" (SWR 2017) und 2018 für Deutschlandfunk Kultur: "Der Homo Oeconomicus wohnt hier nicht mehr oder ein freier Ort für die freie Lehre" und "Landgrabbing in Deutschland? - Von den Folgen einer Gesetzeslücke".

  • 19:00 Uhr

    Nachrichten

  • 19:05 Uhr

    Konzert

    Koncerthuset Kopenhagen
    Aufzeichnung vom 10.01.2019

    Ludwig van Beethoven
    "Fidelio", Oper in zwei Akten (Fassung 1806)
    Libretto: Joseph Sonnleithner, Stephan von Breuning, Georg Friedrich Treitschke

    Florestan - Christian Elsner, Tenor
    Leonore - Sally Matthews, Sopran
    Marzelline - Christina Landshamer, Sopran
    Pizzaro - Shenyang, Bassbariton
    Rocco - Christof Fischesser, Bass
    Jaquino - Robin Tritschler, Tenor
    Don Fernando - Henning von Schulman, Bass
    1. Gefangener - Adam Riis, Tenor
    2. Gefangener - Steffen Bruun, Bass
    Dänischer Rundfunkchor
    Dänisches Radio-Sinfonieorchester
    Leitung: Manfred Honeck

  • Schweizer Lieder
    Musik von Paul Hindemith, Heinz Holliger, Frank Martin, Othmar Schoeck, Rolf Liebermann, Arthur Honegger u.a.

    Brigitte Geller, Sopran
    Ulrich Eisenlohr, Klavier

    Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2018

  • 23:00 Uhr

    Nachrichten

  • 23:05 Uhr

    Fazit

    Kultur vom Tage
    Moderation: Anke Schaefer

    Mina Salehpour inszeniert in Hannover "Der seltsame Fall des Benjamin Button"
    Gespräch mit Michael Laages

    Zwischen Migration und Live Acts:
    Das Norient Musikfestival in Bern
    Von Hartwig Vens

    Fontanes Werk mit Algorithmen erkunden
    Gespräch mit Peer Trilcke, Juniorprofessor Universität Potsam (Schwerpunkt Theodor Fontane)

    Kulturpresseschau - Wochenrückblick
    Von Tobias Wenzel