Programm
Samstag, 27.01.2018
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00:00 Uhr
Nachrichten
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00:05 Uhr
Lange Nacht
"Ich folge den Ablagerungen der Geschichte in mir"
Eine Lange Nacht über den israelischen Filmemacher Amos Gitai
Von Heike Brunkhorst und Roman Herzog
Regie: Claudia MützelfeldtAmos Gitai - Filmemacher des jüdischen Israel in all seinen Widersprüchen und Konflikten. Er ist unbequem und herausfordernd - und überaus produktiv: In 40 Jahren sind über 60 Dokumentar- und Spielfilme entstanden. Vom Staat zensiert, geht Amos Gitai ins Exil und kehrt zurück nach der Wahl Yitzhak Rabins zum Ministerpräsidenten 1992. Heute in beiden Welten lebend, eckt er mit seinen Filmen immer wieder an, hinterfragt die Gewaltgeschichte seines Landes, die Diskriminierung der Palästinenser und politische Mythen - der Linken wie der Rechten, der Israelis und der Palästinenser. Impulsgeber ist dabei seine Familiengeschichte - Mutter Sabra, Vater Ashkenasi - und die Bibel. Kein anderer israelischer Filmemacher bringt so stark religiöse Texte ins Spiel. Sein Kino ist der Versuch, in einer Architektur des Realen zusammenzufügen, was auseinanderzufallen droht, im nomadischen Dasein Identitäten zu schaffen inmitten vollständiger Orientierungslosigkeit. Gitai versucht, Erinnerungen zu bewahren im Augenblick ihrer allgegenwärtigen Zerstörung und Anhaltspunkte zu verorten angesichts der Auflösung aller Koordinaten - eine Chronik des Verschwindens, zugleich Utopie einer anderen Realität.
01:00 UhrNachrichten02:00 UhrNachrichten -
03:00 Uhr
Nachrichten
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03:05 Uhr
Tonart
Filmmusik
Moderation: Vincent Neumann
Zum 70. Geburtstag von John Carpenter:
Eine Reise durch die cineastischen Grusel-Klänge der vergangenen Jahrzehnte
„Musik statt Sprache“ - wie der moderne Stummfilm „The Artist“ live auf die Bühne gebracht wird
Frank Strobel mit dem Rundfunksinfonieorchester Berlin
„Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“ - wie eine Südstaaten-Kleinstadt-Tragikomödie zum Oscar-Favoriten wurde04:00 UhrNachrichten -
05:00 Uhr
Nachrichten
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05:05 Uhr
Aus den Archiven
Krawczyk und die Folgen
Die DDR streitet über die Ausweisung von Künstlern und Intellektuellen
Von Gerhard Rein
Deutschlandfunk 1988
Vorgestellt von Michael GrothAm 2. Februar 1988 wurden Stefan Krawczyk und Freya Klier in die Bundesrepublik abgeschoben. Das Feature erinnert an Ereignisse, die vor 30 Jahren ihren Teil zum späteren Zusammenbruch der SED-Diktatur beitrugen.
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06:00 Uhr
Nachrichten
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06:05 Uhr
Studio 9
Kultur und Politik am Morgen
Moderation: Katrin Heise06:20 UhrWort zum TagePropst André Müller
Katholische Kirche06:30 UhrNachrichten06:40 UhrAus den Feuilletons07:00 UhrNachrichtenTürkische Invasion in Syrien:
Frieden schaffen mit deutschen Waffen?
Von Sebastian Engelbrecht07:30 UhrNachrichten07:40 UhrInterviewDie AfD im Verein:
Wieviel gesellschaftliche Realität gehört ins Stadion?
Gespräch mit Prof. Dr. Elk Franke, Sportphilosoph08:00 UhrNachrichten08:30 UhrNachrichten08:50 UhrBuchkritik'Good Home' von T.C. Boyle
Rezensiert von Sigrid Löffler -
09:00 Uhr
Nachrichten
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09:05 Uhr
Im Gespräch
Sehnsucht nach Heimat: Wie "regio" sind regionale Produkte?
Prof. Dr. Ulrich Hamm, Professor für Agrar- und Lebensmittelmarketing an der Universität Kassel
Mathias von Mirbach, Landwirt
Moderation: Klaus Pokatzky
Tel: 0800 2254 2254
E-Mail unter gespraech@deutschlandfunkkultur.de
sowie auf Facebook und TwitterProdukte regionaler Herkunft liegen bei den Verbrauchern im Trend.
Immer mehr Lebensmittel tragen auch die Werbung "regional" oder "von hier" auf der Verpackung; inzwischen gibt es mehr als 200 Siegel und Logos. Aber wieviel Thüringen steckt in einer Thüringer Bratwurst, wieviel Rügener Milch im Camembert "Rügener Badejunge"?
Was bedeutet regionale Herkunft - und wie können Kunden sicher sein, dass derart beworbene Produkte wirklich aus der Umgebung kommen? Und was heißt es für einen Landwirt, ausschließlich regional zu vermarkten?10:00 UhrNachrichten -
11:00 Uhr
Nachrichten
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11:05 Uhr
Lesart
Das politische Buch
Moderation: Florian Felix Weyh
Astrid Séville: 'There is no alternative'
Politik zwischen Demokratie und Sachzwang
Gespräch mit der Autorin
Robert H. Frank:'„Ohne Glück kein Erfolg'
Der Zufall und der Mythos der Leistungsgesellschaft
Rezensiert von Michael Schornstheimer
Laura Spinney: '1918 - Die Welt im Fieber'
Wie die Spanische Grippe die Gesellschaft veränderte
Rezensiert von Martin Ahrends
Fritz Keller: 'Ein Leben am Rande der Wahrscheinlichkeit'
Si Mustapha alias Winfried Müller: Vom Wehrmachtsdeserteur zum Helden des algerischen Befreiungskampfes
Gespräch mit dem Autor -
12:00 Uhr
Nachrichten
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12:05 Uhr
Studio 9
Themen des Tages
Moderation: Thorsten Jabs -
12:30 Uhr
Schlaglichter
Der Wochenrückblick
Moderation: Vera Linß -
13:00 Uhr
Nachrichten
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13:05 Uhr
Breitband
Medien und digitale Kultur
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14:00 Uhr
Nachrichten
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14:05 Uhr
Rang 1
Das Theatermagazin
Moderation: Janis El-Bira
Ein Leitungsmodell für freie Theater?
Das neugegründete Theater Aufbau Kreuzberg
Gespräch mit Mirjam Schmuck, Regisseurin und Dramaturgin
Festung Europa:
Über Visa-Politik und neue Schutzprogramme für Künstler
Von Gerd Brendel -
14:30 Uhr
Vollbild
Das Filmmagazin
Live vom Max-Ophüls-Preis-Festival in Saarbrücken
Moderation: Susanne Burg und Patrick Wellinski15:00 UhrNachrichten -
16:00 Uhr
Nachrichten
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16:05 Uhr
Echtzeit
Das Magazin für Lebensart
Licht (am Ende des Tunnels)
Moderation: Mandy Schielke
Battle of Bräunung: Solarium vs. Sprühen
Von Jürgen Stratmann
Erhellungstechniken: Wie sich Schweden gegen die Dunkelheit wappnen
Von Carsten Schmiester
Kann jedes Kind: Die Kommunikationstechnologie Heliographie
Gespräch mit Dr. Veit Didczunek, Abteilungsleiter Museum für Kommunikation Berlin
Für immer und alle: Die Kraft des Heiligen Lichts
Von Gerd Brendel
Serie "Was ich Dir noch sagen wollte", Folge 10: Anka
Von Margot Litten -
17:00 Uhr
Nachrichten
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17:05 Uhr
Studio 9
Themen des Tages mit Sport
Moderation: Thorsten Jabs -
17:30 Uhr
Tacheles
Gedenken und das Verblassen der Erinnerung
Volkhard Knigge, Direktor der Gedenkstätte Buchenwald, im Gespräch mit Patrick GarberZum Holocaust-Gedenktag am 27. Januar werden wieder an Mahnmalen Kränze niedergelegt und Reden gehalten. Die Auseinandersetzung mit den Schrecken der NS-Vergangenheit spielt eine zentrale Rolle im Selbstverständnis der Bundesrepublik Deutschland. Doch die Jahre vergehen, die letzten Zeitzeugen sterben, in den Familien verblassen die Erinnerungen, Menschen mit ganz anderen geschichtlichen Hintergründen kommen in großer Zahl nach Deutschland. Und rechtspopulistische Kräfte fordern einen Schlussstrich unter die Beschäftigung mit unserer Nazi-Vergangenheit.
Relativiert der wachsende zeitliche Abstand das Geschehene? Wird Gedenken zum Ritual? Mit welchen Mitteln kann eine Gedenkstätte jungen Menschen heute das Grauen der KZ veranschaulichen? Durch Pflichtbesuche für Schüler? Und wie kann Gedenkkultur Versuchen von rechts begegnen, die Geschichte umzuschreiben? -
18:00 Uhr
Nachrichten
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18:05 Uhr
Feature
Die Kunst, sich zum Affen zu machen
Besuch in einem Labor für Klang und Philosophie in Lahore
Von Julia Tieke
Regie: die Autorin
Mit: Andreas Tobias, Imogen Kogge, Inka Löwendorf, Joachim Bliese, Eva Weißenborn, Sascha Werginz, Gerd Wameling und Julia Tieke
Ton: Jean Szymczak
Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2017
Länge: 54'30
(Ursendung)„Hier bin ich ein freier Mensch” sagt Raza Kazim, der 1947 zur Staatsgründung Pakistans aus Indien nach Lahore auswandert und der teuerste Rechtsanwalt im Land wird. Heute ist Kazim 87 und blickt auf bewegte Jahre als Aktivist, Querdenker, Zankapfel, Kettenraucher und Philanthrop zurück. Hat der Mensch die Fähigkeit zur Veränderung? Ist eine andere Gesellschaft möglich? „Am scheußlichsten aller Orte” - so Kazim über Pakistan - gründete er das Sanjan Nagar Institut, um diesen Fragen auf den Grund zu gehen.
Julia Tieke, geboren 1974, studierte Kulturwissenschaften in Hildesheim. Autorin, Regisseurin und Projektleiterin der Wurfsendung von Deutschlandfunk Kultur. Weitere Stücke: "Meine Batterien sind leer" (DKultur 2008), "Entlang der Greenline" (DKultur 2010), "Blind Date mit Beirut" (mit Katrin Moll, WDR 2011), "Tagebuch aus Aleppo" (SWR 2013), "Ulrich Gerhardt. Ein Porträt" (DKultur 2013), "Facebook sagt, Du bist in der Türkei" (mit Faiz, SWR 2014), "Syria FM" (DKultur 2015). -
19:00 Uhr
Konzert
Live aus der Metropolitan Opera New York
Giacomo Puccini
"Tosca", Oper in drei Akten
Libretto: Luigi Illica und Giuseppe Giacosa
Sonya Yoncheva, Sopran - Floria Tosca
Vittorio Grigolo, Tenor - Mario Cavaradossi
Sir Bryn Terfel, Bariton - Baron Scarpia
Patrick Carfizzi, Bariton - Sakristan
Brenton Ryan, Tenor - Spoletta
Christophe Job, Bass - Sciarrone
Christian Zaremba, Bass - Cesare Angelotti
Richard Bernstein, Bass - Schließer
Chor und Orchester der Metropolitan Opera New York
Leitung: Emmanuel Villaume -
22:25 Uhr
Die besondere Aufnahme
Young Euro Classic
Konzerthaus Berlin
Aufzeichnung vom 03.09.2017
Jenny Peña Campo
Suite für Orchester
Cuban-European Youth Academy
Leitung: Duncan WardJedes Jahr Ende August, Anfang September füllt sich das Konzerthaus Berlin mit jungen Musikerinnen und Musikern aus aller Welt. Das Festival Young Euro Classic lädt Jugendorchester nach Berlin und bittet immer darum, dass sie auch Musik aus ihrer Heimat mitbringen. Häufig sind das Werke von bekannten Komponisten, die viel für die Musik des jeweiligen Landes getan haben. Oft entstehen so aber auch neue Werke, die bei jungen Komponistinnen und Komponisten in Auftrag gegeben werden und bei Young Euro Classic ihre Uraufführungen erleben. Auch die Suite für Orchester von Jenny Peña Campo ist ein Auftragswerk, das diejunge Kubanerin Jenny Peña Campofür das Rheingau Festival geschrieben hat. Das Orchester ist unter dem Dach der Cuban-European Academy zu Hause, die eine stetige und heutzutage noch seltene Zusammenarbeit deutscher und kubanischer Nachwuchsmusiker ermöglicht.
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23:00 Uhr
Nachrichten
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23:05 Uhr
Fazit
Kultur vom Tage
Moderation: Marietta Schwarz
Wer bekommt den Ophüls-Preis?
Von Patrick Wellinski und Susanne Burg
Karl Schmidt-Rottluff: expressiv, magisch, fremd. Ausstellung in Hamburg
Gespräch mit der Kuratorin Katrin Baumstark
Kulturpresseschau - Wochenrückblick
Von Arno Orzessek