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Sonntag, 16.02.2014

  • 00:00 Uhr

    Nachrichten

  • 00:05 Uhr

    Literatur

    Besetzt
    Literarische Annäherungen an den 'stillen Ort'
    Von Beate Ziegs

    Dichter, Dramatiker und Erzähler über einen literarischen Schauplatz und seine Tabus.

    Erst kürzlich hat Peter Handke in seinem Versuch über den Stillen Ort, die Toilette zum „Grundanderen“ erklärt, das in dem "großen Aufatmen: Endlich allein!" seinen unverwechselbaren Ausdruck findet. Diese Wertschätzung mag erstaunen, ist aber nicht neu. Schon James Joyce schilderte, wie sich Leopold Bloom mit einer Zeitung in einen maroden Abtritt zurückzieht und seine Gedanken fließen lässt, während er sich erleichtert. Ob Bertolt Brecht oder Erich Maria Remarque, ob Max Frisch, Günter Grass, Hans Magnus Enzensberger, Henry Miller, Jonathan Franzen, J.M. Coetzee oder Péter Nádas: die Liste der Literaten, die in die Tabuzone des wohl menschlichsten aller menschlichen Bedürfnisse vorgedrungen sind, ist lang - und die Art und Weise, in der sie das tun, denkbar unterschiedlich. So ist für Elfriede Jelinek die Toilette kein Ort der Stille und Ruhe, sondern der Demütigung und Gewalt. Für Victor Hugo wiederum spiegelte sich in der Geschichte der Kloaken die Geschichte der Menschheit wider. Mehr als 100 Jahre später kommt auch Mario Vargas Llosa zu diesem Schluss, wenn er als „Flaggschiff von Zivilisation und Fortschritt“ nicht das Buch oder das Internet bezeichnet, sondern die Toilette, die für uns selbstverständlich zum Alltag gehört, jedoch für mindestens ein Drittel der Menschheit ein unerreichbares Luxusgut darstellt.

  • 01:00 Uhr

    Nachrichten

  • 01:05 Uhr

    2254

    Nachtgespräche am Telefon
    0 08 00.22 54 22 54
    Aktive Sterbehilfe auch für Kinder - was halten Sie von dem belgischen Gesetz?
    Moderation: Kirsten Lemke

  • 02:00 Uhr

    Nachrichten

  • 02:05 Uhr

    Tonart

    Lounge
    Moderation: Uwe Golz

    03:00 Uhr
    Nachrichten
    04:00 Uhr
    Nachrichten
  • 05:00 Uhr

    Nachrichten

  • 05:05 Uhr

    Tonart

    Lounge
    Moderation: Oliver Schwesig

    06:00 Uhr
    Nachrichten
  • Die Christengemeinschaft

  • 07:00 Uhr

    Nachrichten

  • 07:05 Uhr

    Feiertag

    Kein Licht ohne Schatten: Selbst-Verwirklichung durch Christus-Nachfolge
    Von Ludger Verst
    Katholische Kirche

  • 07:30 Uhr

    Kakadu

    Wochenrückblick
    Moderation: Elmar Krämer

  • 08:00 Uhr

    Nachrichten

  • Die alte Voss
    Zur Geschichte der Vossischen Zeitung
    Von Werner Brink
    RIAS 1958
    Vorgestellt von Martin Hartwig

    1934, ein Jahr nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten, musste sie aufhören, und sie kam nie wieder zurück. 230 Jahre lang hatte die Vossische Zeitung die deutsche Geschichte begleitet, kommentiert und geprägt. Sie war bis zur gescheiterten Revolution von 1848 Sprachrohr des liberalen Bürgertums und bis dahin auch Markt- und Meinungsführerin in Berlin. Als sie danach auf einen gemäßigten Kurs gegenüber der preußischen Monarchie einschwenkte, verlor sie an Bedeutung, blieb aber immer noch eine der wichtigen Zeitungen der Hauptstadt. Für sie schrieben u.a. Gotthold Ephraim Lessing, Willibald Alexis, Kurt Tucholsky, Erich Maria Remarque. 1958, knapp 25 Jahre nach ihrem Ende, ehrte der RIAS die "alte Voss" mit einem aufwendigen historischen Feature.

  • 09:00 Uhr

    Nachrichten

  • Berlinale: Ken Loach, das linke Gewissen des Kinos, erhält den Ehrenbären - eine Würdigung
    Gespräch mit dem Regisseur Andreas Dresen

    09:55 Uhr
    Kalenderblatt

    Vor 30 Jahren: Der Privatbankier Iwan Herstatt wird zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt

  • 10:00 Uhr

    Nachrichten

  • 10:05 Uhr

    Bühne:
    Aufschrei eines Dramaturgen: Soeren Voima hat seine Erfahrungen in Hannover in ein Theaterstück verwandelt - ein Gespräch zu Liebe und Leid am Stadttheater - heute Uraufführung von "Die römische Octavia"
    Soeren Voima alias Christian Tschirner, Dramaturg, Autor, Schauspieler

  • 11:00 Uhr

    Nachrichten

  • 64. Internationale Filmfestspiele Berlin

    11:05 Uhr

    Die Berlinale, ein Kommentar von Katja Nicodemus

    Gespräch mit dem Goldenen Bären-Gewinner

    11:20 Uhr
    Tonart

    Berlinale-Musikspecial

    11:40 Uhr
    Tonart

    Berlinale-Musikspecial

    11:53 Uhr
    Buchkritik

    Lars von Triers "Nymphomaniac" kommt in die Kinos
    Von Anke Leweke

  • 12:00 Uhr

    Nachrichten

  • 12:05 Uhr

    Ortszeit

  • 12:30 Uhr

    Lesart

    Das politische Buchmagazin
    Vorgestellt werden u. a.:

    Stephen Emmott: Zehn Milliarden, aus dem Englischen von Anke Caroline Burger, Suhrkamp Verlag Berlin
    Rezensent: Johannes Kaiser

    Rotraud A. Perner: Die reuelose Gesellschaft, Residenz Verlag
    Rezensent: Philip Kovce

    Moderation: Sigrid Brinkmann

  • 13:00 Uhr

    Nachrichten

  • 13:30 Uhr

    Neonlicht

    Das Großstadtmagazin

    Von Dampfrauchern, WM-Rebellen und Zeitzahlern
    Das Neonlicht atmet in dieser Woche den allgegenwärtigen Dampf der E-Zigaretten in New York ein, bezahlt in einem Londoner Café die dort verbrachte Zeit und bekämpft mit Rios WM-Rebellen die steigenden Preise. Außerdem erklären wir, warum Männer heutzutage Dutt tragen.

    Dampfen statt Qualmen
    Rauchen war gestern, heute wird gedampft: In New York breiten sich die E-Zigaretten, in denen das Nikotin verdampft, immer weiter aus. Ein E-Zigarettenladen nach dem anderen eröffnet, die Raucher sitzen in loungigen Dampfbars zusammen. Selbst in Büros und Restaurants wird elektrisch gequarzt. Damit ist bald Schluss. Im April sollen E-Zigaretten in New York aus der Öffentlichkeit verbannt werden.
    Von Sonja Beeker

    Rio Surreal
    Rio de Janeiro bereitet sich auf die Fußballweltmeisterschaft und die Olympischen Spiele vor. Das merkt man nicht nur an den Baustellen, sondern auch an den explodierenden Preisen. Doch nun regt sich Protest. Rio ist surreal, ein Wortspiel mit dem Namen der brasilianischen Währung Real, ist zum Schlachtruf einer ganzen Bewegung geworden, die kreativ gegen die Überteuerung mobil macht.
    Von Anne Herrberg

    Der Preis der Zeit
    Als Iwan Mitin sein erstes Café Ziferblat in Moskau aufmachte, sagten alle: Das kann nicht gut gehen. Ein Café, in dem alles umsonst ist, und in dem man nur die Zeit bezahlt, die man dort verbringt? Inzwischen ist Mitin mit seinem erfolgreichen Konzept in London angekommen und sorgt dort mit seinem Zeitcafé für einigen Wirbel.
    Von Ruth Rach

    Der Männerdutt
    Auf Männerköpfen spielt sich frisurtechnisch nicht allzu viel ab. Kurz, halblang oder lang sind die Varianten. Bei langen Haaren erschöpfen sich die Möglichkeiten zwischen offener Mähne und Pferdeschwanz. Jetzt hat sich in den Großstädten eine Aufsehen erregende Herrenhaarmode etabliert: der Männerdutt. Ist damit eine der letzten Bastionen der Weiblichkeit gefallen oder machen große Jungs auf Samurai-Krieger?
    Von Carola Hoffmeister

  • 14:00 Uhr

    Nachrichten

  • 14:05 Uhr

    Kakadu

    Hörspieltag für Kinder
    Märchentherapie (2/2)
    Von Max Urlacher und Angela Lucke
    Ab 8 Jahren
    Regie: Angeli Backhausen
    Komposition: Rainer Quade
    Mit: Marie-Luise Marjan, Kathrin Angerer, Jens Wawrczeck, Arved Birnbaum, Daniel Wiemer, Yannick Reinhard, Volker Niederfahrenhorst, Dustin Semmelrogge, Matthias Haase u. a.
    Produktion: WDR 2013
    Länge: 43'30
    Moderation: Elmar Krämer

    Hexe, Wolf und Rumpelstilzchen verhelfen einem Kölner Taxifahrer und seinem Sohn zum Glück.

    Rumpelstilzchen, der böse Wolf und Schneewittchens Stiefmutter wurden aus dem Märchenland auf die Erde geschickt um sich zu bewähren. Sie sind in Köln gelandet und ein Taxifahrer und sein Sohn Linus haben sie bei sich aufgenommen. Allerdings glauben sie, die drei hätten nur Kostüme an und wollten zum Karneval. Die böse Stiefmutter verliebt sich in den Taxifahrer, räumt ihm die Wohnung auf und schmiert seinem Sohn Schulbrote. Rumpelstilzchen hat Linus ein Power-Ranger-Kostüm genäht, damit gewinnt Linus einen Platz auf dem Umzugswagen beim Karneval. Nun muss sich sein Papa nur noch als guter Prinz qualifizieren, das Preisgeld gewinnen und die nicht mehr böse Stiefmutter heiraten.

    Max Urlacher, geboren 1971, ist Schauspieler, Autor und Dokumentarfilmer, er schreibt Romane und Hörspiele für Kinder. Für "Märchentherapie" bekam er den Deutschen Kinderhörspielpreis 2013.

  • 15:00 Uhr

    Nachrichten

  • Zwischen Scherz und Traum
    Die beiden ersten Klavierkonzerte Ludwig van Beethovens
    Moderation: Jan Brachmann

    16:00 Uhr
    Nachrichten
  • 17:00 Uhr

    Nachrichten

  • 17:05 Uhr

    Ortszeit

    Themen des Tages mit Sport

  • 17:30 Uhr

    Nachspiel

    Ein schlagkräftiges Unternehmen
    Der Magdeburger Boxstall SES
    Von Susanne Arlt

    Vor dreizehn Jahren ging für Ulf Steinforth ein Traum in Erfüllung. Der Magdeburger gründete seinen eigenen Profi-Boxstall. Es war immerhin der erste in Ostdeutschland. Trotzdem - Häme und Spott gab es seinerzeit umsonst. Steinforth sei ein Amateur, sagten seine Kritiker. Sein Geld verdiente er damals mit dem Aufstellen von Spielautomaten. Viele aus der Branche hielten seine sportlichen Pläne darum für ziemlich verwegen. Heute sind diese Stimmen verstummt. SES gehört inzwischen zu den zehn führenden Profi-Boxställen der Welt. Der Umsatz des mittelständischen Unternehmens bewegt sich im unteren siebenstelligen Euro-Bereich. Doch Ulf Steinforth geht es nicht nur um den finanziellen Erfolg. Er setzt weiterhin auf eine Region, aus der die Menschen eher weg- als hinziehen. In einem Magdeburger Stadtteil hat er inmitten von Plattenbauten eine ausgediente Schulsporthalle gekauft und sie zum eigenen Gym für seine Weltklasseprofis ausbauen lassen. Dort dürfen neben den Profis aber auch die Amateure aus der Region boxen. Das spornt besonders den Nachwuchs an und lässt die Profis auf dem Boden bleiben.

  • 18:00 Uhr

    Nachrichten

  • 18:05 Uhr

    Fundstücke

    „Wenn die Elisabeth nicht so schöne Beine hätt´...“Das Tanzorchester Marek Weber
    Moderation: Claus Fischer

  • 18:30 Uhr

    Hörspiel

    Krieg und Traumata
    Aus der Zeit fallen
    Von David Grossman
    Aus dem Hebräischen von Anne Birkenhauer
    Bearbeitung und Regie: Carsten Hueck
    Komposition: 48nord
    Mit: Matthias Neukirch, Bibiana Beglau, Guntbert Warns, Winnie Böwe, Lilith Stangenberg, Bernhard Schütz, Christian Redl
    Ton: Alexander Brennecke
    Produktion: DKultur 2014
    Länge: 78‘25
    (Ursendung)

    Was macht der Tod eines Kindes mit den Eltern? Ein Vater sucht seinen toten Sohn. Er irrt durch eine imaginäre Landschaft und will nach "dort", wo die Toten weilen.

    Was macht der Tod eines Kindes mit den Eltern? Die Ausgangssituation erinnert an eine Passage aus dem Hohelied Salomos: Jemand bricht auf in der Nacht und sucht den, den er liebt und findet ihn nicht. Ein Vater sucht hier seinen toten Sohn, er irrt durch eine nicht genau definierte Landschaft. Er will nach ›dort‹, wie Orpheus, dorthin, wo die Toten weilen. Er ist besessen vom Aufbegehren gegen die absolute Macht des Todes. Weitere Menschen gesellen sich ihm zu: Sie alle haben den Verlust eines Kindes zu beklagen. David Grossman hebt den Schmerz der Überlebenden auf. Aus Bruchstücken fügt er zusammen, was Klagegesang und Liebeslied zugleich ist.

    David Grossman, geboren 1954 in Jerusalem, einer der bedeutendsten Schriftsteller Israels und Mitglied der israelischen Friedensbewegung. 2006 starb sein Sohn Uri am letzten Tag des Krieges zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon. Geschwister-Scholl-Preis (2008), Friedenspreis des Deutschen Buchhandels(2010).

  • 20:00 Uhr

    Nachrichten

  • 20:03 Uhr

    Konzert

    Chor@Berlin
    Eröffnungskonzert
    Radialsystem Berlin
    Aufzeichnung vom 13.02.2014

    Eventide - Lieder zur Abendzeit

    Werke von
    Thomas Weelkes
    Hieronymus Praetorius
    Duke Ellington
    Al Jolson
    Thomas Tallis
    Franz Biebl
    Sergej Rachmaninov
    Giovanni Gabrieli
    Thomas Morley
    Pierre Passereau
    Alexander Levine
    u.a.

    Voces8

    ca. 21.00 Nachrichten

    Chor@Berlin hat sich längst einen festen Platz im Festivalkalender der deutschen Vokalszene erobert: Mit hochkarätigen Chorkonzerten und -nächten, Workshops und Educationprojekten lädt der Deutsche Chorverband vom 13. bis 16. Februar 2014 bereits zum vierten Mal ins Radialsystem V der Hauptstadt ein, um Vokalmusik in ihrer ganzen Vielfalt zu entdecken. Das Eröffnungskonzert wird von dem international gefeierten Vokalensemble Voces8 gestaltet. Die acht jungen britischen Sängerinnen und Sänger haben sich mit ihrer unkonventionellen Art des Auftritts und der Programmgestaltung in kürzester Zeit an die Spitze der A-cappella-Welt gesungen. Zur Eröffnung von Chor@Berlin 2014 durchstreifen sie die Jahrhunderte und Genres und singen unter dem Motto „Eventide“ Lieder zur Abendzeit.

  • Der Bruder der „Passagierin“
    M. Weinbergs Oper „Das Porträt“ in Poznan
    Von Martin Wolter

  • 22:30 Uhr

    Ortszeit

    Themen des Tages mit Sport

  • 23:00 Uhr

    Nachrichten

  • 23:05 Uhr

    Fazit

    Kultur vom Tage
    Ägypten und Äthiopien vor dem Krieg: "Aida" von Giuseppe Verdi in der Oper Bonn, Regie: Dietrich Hilsdorf, ML Will Humburg

    Schöpferin von "Weltlandschaften" - die Kunsthalle Kiel zeigt erstmals eine große Werkschau einer der wichtigsten deutschen Gegenwartskünstlerinnen "Corinne Wasmuth - Supraflux" (14.2. - 9.6.)

    UA Soeren Voima "Römische Octavia" in Hannover

    "stargaze presents": Ein Festival in Berlin stellt "Neue Projekte in Pop, Elektronik und Klassik" vor (14. - 16.2.)

    "Bilder machen Schule" Kunstwerke aus DDR-Schulbüchern und ihre Rekonstruktionen (Kunsthalle Rostock 16.2. - 6.4.2014)

    Aus den Feuilletons