Programm
Samstag, 29.03.2014
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Nachrichten
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00:05 Uhr
Lange Nacht
Das diamantene Auge der Wirklichkeit
Eine Lange Nacht über Bohumil Hrabal
Von Florian Ehrich
Regie: Beate ZiegsEr liebte Katzen und Bier, arbeitete als Altpapierpacker und schrieb. Am liebsten träumte der in einer Brauerei aufgewachsene Mann in Schenken und Kneipen und lauschte dem von Alkohol befeuertem Redestrom der Gäste. Was er hier an Witz, Weisheit und Wahnsinn aufsog, fand Eingang in Texte, die er zunächst nur für die Schublade schrieb und allenfalls engen Freunden vorlas. In den 60er-Jahren dann, im Zuge einer liberalisierten Kulturpolitik in der Tschechoslowakei, wurde Bohumil Hrabal zu einem der meistgelesenen Autoren seines Landes, erfolgreich verfilmt und vielfach übersetzt. In Hrabals Prosa finden sich Slapstickmotive, der anekdotische Reichtum und anarchische Humor von Jaroslav Hašek und die Absurdität des Surrealismus. Bei aller Heiterkeit seiner Kneipen- und Kleinstadtgeschichten ist sein Blick auf die Welt jedoch alles andere als gemütlich. Die sinnlichen Beschreibungen der Wirklichkeit, die wenig mit einem verordneten sozialistischen Realismus zu tun hatten, zeigen das Grauen gleichberechtigt neben dem Schönen. 1914 geboren, erlebte der studierte Jurist alle Umbrüche, Katastrophen und Revolutionen seines Landes vom Ende der Donaumonarchie über die Okkupationszeit bis hin zum Fall des Kommunismus. Zwischen Suff und Meditation pendelnd, schuf dieser große Dichter Werke, in denen sich auch sein ständiges Ringen um ein Gleichgewicht der Gegensätze - gewissermaßen eine böhmische Erleuchtung - zeigt. Am 28. März 2014 wäre Bohumil Hrabal 100 Jahre alt geworden.
01:00 UhrNachrichten02:00 UhrNachrichten -
03:00 Uhr
Nachrichten
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03:05 Uhr
Tonart
Filmmusik
Moderation: Uwe Golz04:00 UhrNachrichten -
05:00 Uhr
Nachrichten
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05:05 Uhr
Ortszeit
Themen des Tages
05:30 UhrAus den Feuilletons05:45 UhrKalenderblattVor 30 Jahren: Der Bundestag verabschiedet das Vorruhestandsgesetz für die Rente ab 58
06:00 UhrNachrichten06:15 UhrLänderreportBerlin: Problemviertel Spandau Nord
Von Anja Nehls06:23 UhrWort zum TageAndreas Brauns
06:30 UhrKulturnachrichten06:50 UhrInterview10 Jahre Osterweiterung der Nato
Harald Kujat, ehem. Vorsitzender des Nato-Millitärrates (2002 - 2005)07:00 UhrNachrichten07:20 UhrKommentar07:30 UhrKulturnachrichten07:50 UhrInterviewDiagnose Hirntod - Mangelnde Ausbildung, magelnde Routine?
Immer wieder gibt es Meldung über falsche Hirntod-Diagnosen
Prof. Dr. Alexandra Manzei, Lehrstuhl für Methodologie und Qualitative Methoden in der Pflege- und Gesundheitsforschung der Philosopischen-Theologischen
Hochschule Vallendar08:00 UhrNachrichten08:10 UhrNetscout08:20 UhrReportageEinmal Kamerun sein
Eine Oberschule spielt WM
Von Sonja Gerth"Die Welt zu Gast in Deutschland"- allerdings in kleinem Maßstab, dieses Motto setzt sich alle vier Jahre die Oberschule Blankenfelde-Mahlow. Drei Monate vor dem Eröffnungsspiel in Brasilien wird hier die Fußball-Weltmeisterschaft im Kleinen durchgespielt. Zu Gast sind dabei Oberschulen und Gymnasien aus dem ganzen Bundesgebiet. Jeder Schule wird eine Nationalmannschaft zugelost. Die Schüler setzen sich dann mit "ihrer" Nation auseinander. Und zwar nicht nur sportlich, sondern auch in Geografie, Politik und Gemeinschaftskunde.
08:30 UhrKulturnachrichtenElfriede Jelineks ''In den Alpen'' amTheater Ingolstadt
Von Bernhard Doppler -
09:00 Uhr
Nachrichten
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09:05 Uhr
Im Gespräch
Live mit Hörern
0 08 00.22 54 22 54
gespraech@deutschlandradiokultur.de
Thema: Wunschkind aus der Retorte - Licht und Schatten der Reproduktionsmedizin
Gäste: Dr. Andreas Bernard, Kulturwissenschaftler und Autor sowie Prof. Dr. Heribert Kentenich, Leiter des Fertility Center Berlin -
11:00 Uhr
Nachrichten
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11:05 Uhr
Späte Folgen nach Krebstherapie
Von Katrin ZöfelDie Diagnose "Krebs" ist nicht mehr immer gleichbedeutend mit "Tod". Rund 70 Prozent, nach anderen Zahlen sogar 80 Prozent aller Kinder und Jugendlichen mit Krebs werden geheilt. Erwachsene und Kinder zusammengenommen überlebt etwa jeder Zweite. Es gibt also immer mehr Menschen, die zehn oder 20 Jahre nach der Diagnose noch leben. Sie spüren, dass die Therapie Spuren hinterlassen hat. Oft bleibt das jedoch lange Zeit unbemerkt und wird schlecht bis gar nicht behandelt. Die Patienten fühlen sich allein gelassen, denn bisher gibt es nur an wenigen Orten in Deutschland ein Angebot speziell für sie. Wie etwa in Lübeck. Katrin Zöfel war für uns dort.
11:15 UhrRadiofeuilletonMusik gegen Depressionen
11:30 UhrKulturnachrichten11:33 UhrBuchkritikSachbuch: Rob Hopkins
Einfach. Jetzt. Machen!, übersetzt von Gerd Wessling, Iris Sprenger und Martin Elborg, Oekom Verlag, München 201411:40 UhrRadiofeuilletonBlueslegende Walter Trout
11:50 UhrMahlzeitStudie zur vegertarischen Ernährung erhitzt die Gemüter
Von und mit Udo Pollmer, Ernährungsexperte -
12:00 Uhr
Nachrichten
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12:05 Uhr
Ortszeit
Themen des Tages
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12:30 Uhr
Schlaglichter
Der Wochenrückblick
Moderation: Andre Zantow -
13:00 Uhr
Nachrichten
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13:05 Uhr
Tacheles
Ein Szenario wie auf der Krim ist für den Osten der Ukraine in unmittelbarer Zukunft nicht zu erwarten
Tim Guldimann, Schweizer Botschafter in Berlin und Sondergesandter der OSZE für die Ukraine, im Gespräch mit Ulrich Ziegler.Tim Guldimann, Sondergesandter der OSZE für die Ukraine, rechnet mit einer Stabilisierung der Verhältnisse im Osten der Ukraine. Ein Szenario wie auf der Krim ist nach seiner Einschätzung für den Osten der Ukraine in unmittelbarer Zukunft nicht zu erwarten.
„Wenn man mit den Behörden vor Ort spricht, von welcher politischen Position auch immer, ist klar, dass sie die Zukunft des Ostens im Rahmen des Ukrainischen Staates sehen und auch klar gesagt haben: Die Präsidentschaftswahlen vom 25. Mai, da geht man jetzt ran, die zu organisieren,“ so der OSZE-Sondergesandte und Schweizer Botschafter in Berlin im Deutschlandradio Kultur. Und er fügte hinzu: „Eine Konfrontation innerhalb der Ukraine kann auch nicht im Interesse der Russen liegen.“ Guldimann warnte außerdem vor zu viel Einmischung der internationalen Staatengemeinschaft: „Entscheidend ist, dass die Ukrainer selbst entscheiden können was sie wollen, und dass es sehr gefährlich ist von außen zu sagen, was gut ist für die Ukraine und was nicht. Das hätte man hierzulande auch nicht gerne.“ Zu der jetzt gestarteten OSZE-Mission in der Ukraine sagte Guldimann: Man müsse mit allen sprechen, auch mit Oligarchen, die möglicherweise in Korruptionsskandale verstrickt seien. Zunächst gehe es darum vor Ort festzustellen was passiert und wo die Probleme sind. Dafür bilde die OSZE einen privilegierten Rahmen, „in dem sich 57 Staaten gleichberechtigt einigen und niemand ausgegrenzt wird.“ -
13:30 Uhr
Kakadu
Entdeckertag für Kinder
Feuerkugel - Heimatstern
Warum die Sonne so viel Kraft hat und wie wir sie nutzen können
Von Lydia Heller
Moderation: Patricia PantelOhne Sonne gäbe es auf der Erde weder Tag noch Nacht, weder Sommer noch Winter und wahrscheinlich auch keine Menschen. Sie ist eine riesige Feuerkugel, ein Weltraum-Kraftwerk, das Wärme und Licht erzeugt und ins All hinausstrahlt. Ohne ihre Energie würden Wasser und Luft auf der Erde zu Eis gefrieren. Innerhalb weniger Wochen gäbe es kein Leben mehr. Schon früh versuchten die Menschen, sich die Kraft der Sonne zunutze zu machen: Etwa 600 Jahre v. Chr. zum Beispiel verwendeten die Assyrer geschliffenes Kristall, um Sonnenstrahlen zu bündeln und so Feuer anzuzünden. Heute suchen Forscher auf der ganzen Welt nach Möglichkeiten, Sonnenstrahlen in umweltfreundlichen Strom zu verwandeln, für Mobiltelefone und Computer oder damit in Fabriken Maschinen laufen können. Kakadu war mit auf der Suche - ist tief in eine Solarzelle eingetaucht und ganz knapp dem “Sonnenfänger von Jülich“ entkommen …
Lydia Heller ist Autorin und Reporterin, vor allem für den Kakadu im Deutschlandradio Kultur und die Deutsche Welle. Seit 2008 schreibt sie dort - nicht nur, aber am liebsten - über Umwelt, Technik und Forschung. -
14:00 Uhr
Nachrichten
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14:05 Uhr
Breitband
Medien und digitale Kultur
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15:00 Uhr
Nachrichten
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15:05 Uhr
Deutschlandrundfahrt
Spaziergänge mit Prominenten
Mit Renate Schönfelder und Sebastian Krumbiegel ("DiePrinzen") durch LeipzigSeiner Geburtsstadt Leipzig ist Sebastian Krumbiegel immer treu geblieben. Der Sänger und Musiker wurde als Leadsänger der Band "Die Prinzen" in den 90er Jahren bundesweit bekannt. 1966 wurde er in Leipzig geboren, hier wuchs er auf, hier wurde er als Zehnjähriger von der Thomasschule, wo er im berühmten Thomanerchor sang, aufgenommen. Nach dem Abitur studierte er Schlagzeug und Gesang an der Leipziger Musikhochschule. Als erfolgreicher Musiker empfindet er auch soziale und politische Verantwortung, engagiert sich für schwer kranke Kinder und organisiert Konzerte für Toleranz und gegen Fremdenfeindlichkeit. Zu DDR-Zeiten hatte er das Privileg, reisen zu dürfen. Die Konzerte des Thomanerchors führten ihn ins Ausland und nach West-Berlin. Doch zu fliehen kam für ihn nicht in Frage. Sebastian Krumbiegel war und ist von ganzem Herzen Leipziger. Bei einem ganz persönlichen Stadtrundgang mit Renate Schönfelder zeigt uns Sebastian Krumbiegel seineStadt - Leipzig.
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16:00 Uhr
Nachrichten
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16:05 Uhr
Religionen
Der Fall Tebartz-van Elst - was bedeutet er für die Kirchenkritiker?
Kirsten Dietrich spricht mit Christian Weisner von „Wir sind Kirche“
Wie geht Prävention?
Vorbeugung gegen sexualisierte Gewalt im Bistum Hildesheim
Von Brigitte Lehnhoff
Ethik für alle Lebensfragen
Rezension des neuesten Buches von Wolfgang Huber
Von Andreas Malessa
Abgeschotteter Alltag
Wie eine wohlhabende deutsche Gemeinde in Guatemala lebt
Von Andreas Boueke
Goldener Schnitt und Heiliger Geist
Geometrie und Gott
Von Peter Kaiser
Moderation: Kirsten Dietrich -
17:00 Uhr
Nachrichten
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17:05 Uhr
Ortszeit
Themen des Tages mit Sport
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17:30 Uhr
Lesung
Aus "Junge Frau von 1914" von Arnold Zweig
Gelesen von Friedhelm Ptok -
18:00 Uhr
Nachrichten
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18:05 Uhr
Feature
Auf eigene Faust
Die Boxfabrik von Buenos Aires
Von Jakob Weingartner
Regie: der Autor
Musik: El Remolón
Mit: Hans Peter Hallwachs, Fabian Hinrichs, Ilka Teichmüller u.a.
Ton: Jörg Höhne
Produktion: WDR 2013
Länge: 54‘25
Ein Ausweg aus der Dauerkrise? Der junge, arbeitslose Federico trainiert in Buenos Aires für seinen ersten Boxkampf im Scheinwerferlicht.In den verfallenen Lagerhallen unter den Gleisen des Bahnhofs Constitución in Buenos Aires schlagen arbeitslose Jugendliche auf schwere Sandsäcke ein. Sie eint die Hoffnung, irgendwann im Scheinwerferlicht zu stehen. Auch der 18-jährige Federico arbeitet unermüdlich daran, sich als siegreicher Faustkämpfer neu zu entwerfen. Mit seinem Box-Debüt soll sich alles ändern. Die müden Augen seines alten Trainers José haben schon Hunderte wie ihn gesehen. Das Boxen wird zum Sinnbild des Ringens mit der Dauerkrise.
Das Feature entstand aus dem Material einer Filmidee: „Boxeo Constitución“, Weingartners Kino-Debüt, wurde auf zahlreichen Festivals vorgestellt.
Jakob Weingartner, geboren 1979 in Feldkirch/Österreich, lebt in Berlin. Studium der Soziologie und Filmregie in Wien, New York, Paris, Buenos Aires. -
19:00 Uhr
Nachrichten
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19:05 Uhr
Konzert
Oper in deutschen Ländern
Semperoper Dresden
Aufzeichnung der Premiere am 23.02.2014
Richard Strauss
"Guntram"
Oper in drei Aufzügen op. 25
Libretto: Richard Strauss
Der alter Herzog - Georg Zeppenfeld, Bass
Freihild, seine Tochter - Marjorie Owens, Sopran
Herzog Robert, ihr Gemahl - Markus Butter, Bariton
Guntram - Frank van Aken, Tenor
Friedhold - Simon Neal, Bass
Des Herzogs Narr - Aaron Pegram, Tenor
Eine alte Frau - Christa Mayer, Alt
Ein alter Mann - Gilles Ragon, Tenor
Ein jüngerer Mann - Tomislav Lucic, Bass
Vasallen und ein Bote - Evan Hughes, Tilmann Rönnebeck, Peter Lobert, Pavol Kubán
Herren des Sächsischen Staatsopernchores Dresden
Sächsische Staatskapelle Dresden
Leitung: Omer Meir Wellber
nach Ende der Oper ca. 21.27 NachrichtenEin “Gesellenstück eines flügge werdenden Wagnerianers, der sich seinen Weg zur Unabhängigkeit ertastete“ nannte Richard Strauss rückblickend seine erste musikdramatische Komposition. In „Guntram“ zeigen sich gleichzeitig Nachfolge und Abnabelungsversuch vom übermächtigen Schatten des Werkes Richard Wagners. Guntram (schon der Name verweist in der Kombination aus Gunther und Wolfram auf die Werke Wagners), Mitglied eines Geheimbundes, tötet unfreiwillig den tyrannischen Herzog Robert. Doch war es wirklich Notwehr oder entsprang die Tat seiner Zuneigung zu Freihild, der unglücklichen Gattin Roberts, die Guntram zuvor am Selbstmord gehindert hatte? Da er diesen Verdacht gegenüber sich selbst nicht gänzlich abstreiten kann, entsagt Guntram der Liebe zu Freihild. Statt sich jedoch dem Richtspruch der Bruderschaft zu unterwerfen, zieht er sich in die Einsamkeit zurück. Die mittelalterliche Szenerie, der Topos von der Erlösung durch Entsagung, Guntrams Anspruch auf Eigenverantwortlichkeit und zahllose musikalische Anklänge belegen offenkundig Strauss’ Inspirationsquelle. Nur vereinzelte Vorstellungen waren seinem Opernerstling nach der Uraufführung 1894 vergönnt - bewährt hat er sich in konzertanter Form, in der er nun an der Semperoper zu erleben ist.
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21:30 Uhr
Die besondere Aufnahme
Erich Wolfgang Korngold
Lieder
Iwona Sobotka, Sopran
Konrad Jarnot, Bariton
Reinhild Mees, Klavier
Produktion: DKultur 2011/12 -
22:30 Uhr
Erotikon
Lesung zur Nacht
Aus "Mr. Phillips von 6 bis 7" von John Lanchester
Gelesen von Peter Kämpfe
(Wdh. v. 24.01.2009) -
23:00 Uhr
Nachrichten
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23:05 Uhr
Fazit
Kultur vom Tage
Der Krise trotzen: Das Anhaltische Theater Dessau bringt Schostakowitschs "Lady Macbeth von Mzensk" auf die Bühne, R: Hinrich Horstkotte, ML: Antony Hermus
Teurer als die Wissenschaft erlaubt. Universität Konstanz bricht Lizenzverhandlungen mit Wissenschaftsverlag Elsevier ab
Petra Hätscher, Leiterin der Universitätsbibliothek Konstanz
Cape Town International Jazz festival
Präsent auf allen Bühnen: Warum Janaceks "Jenufa" bei Opernhäusern so beliebt ist: Peter Konwitschnys Fassung kommt heute in der Grazer Oper zur Premiere, ML: Dirk Kaftan
Teure Kunst in armer Stadt: Wie ein deutscher Direktor das Worcester Art Museum in den USA u.a. mit Ritterrüstungen zu neuem Erfolg verhilft
Aus den Feuilletons