Programm

Kalender
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So

Samstag, 23.11.2013

  • 00:00 Uhr

    Nachrichten

  • 00:05 Uhr

    Lange Nacht

    "Die Hand voller Stunden, so kamst du zu mir"
    Eine Lange Nacht über Paul Celan
    Von Helmut Böttiger
    Regie: Rita Höhne
    (Wdh. v. 20./21.11.2010)

    Paul Celan, am 23. November 1920 geboren, gilt allgemein als der bedeutendste deutschsprachige Lyriker nach 1945. Seine „Todesfuge“ über das Leben in den Konzentrationslagern der Nazis ist zu einem zentralen Bestandteil des Deutschunterrichts geworden - aber sie ist dabei, wie er sagte, „lesebuchreif gedroschen“ worden. Für den deutschjüdischen Lyriker aus Czernowitz war die Ermordung seiner Eltern einer der prägendsten Momente seines Lebens. Aber er wollte seine Lyrik keineswegs auf das Thema der Judenverfolgung reduziert sehen. Die Geschichte der Missverständnisse um Celans Gedichte beginnt mit dem Auftritt bei der Gruppe 47 1952, wo er bei einigen der Kahlschlag-Ideologen aus der Landser-Generation auf Ablehnung stieß. Die Liebesbeziehung zu Ingeborg Bachmann, dem Fräuleinwunder im 50er-Jahre-Deutschland, lud seine Person im Literaturbetrieb zusätzlich auf. Die Dreiecksbeziehung Celan, Bachmann und Gisele Celan-Lestrange, der Ehefrau Celans, wirkt selbst wie eine literarische Fiktion. Celans Gedichte, so hermetisch sie auch wirken mögen, zeigen immer wieder Spuren biografischer Erfahrungen. Gleichzeitig zeigt sein Ausspruch „Alle Dichter sind Juden“, wie sehr er den Dichter als Auserwählten empfand. Auch deshalb musste er sein Aufeinandertreffen mit dem bundesdeutschen Literaturbetrieb als unheilvoll empfinden. Sein Selbstmord in der Seine 1970, nach langen Aufenthalten in der Psychiatrie, setzte den Schlusspunkt unter eine exemplarische, bewegende Dichterbiografie des 20. Jahrhunderts. Doch man sollte sich Celans Lyrik nicht zu weihevoll nähern, man sollte sie einfach ganz genau lesen - und hören.

    01:00 Uhr
    Nachrichten
    02:00 Uhr
    Nachrichten
  • 03:00 Uhr

    Nachrichten

  • 03:05 Uhr

    Tonart

    Musical Time
    Michael Jeffrey
    The Postman and the Poet
    Nach Antonio Skarmetas Roman "Ardiente Paciencia"

    Liedtexte: Eden Phillips
    Buch: Trevor Bentham und Eden Phillips
    Orchestrierungen: Craig Barna
    Regie: Philip Swan
    Leitung: Craig Barna
    National Symphony Orchestra
    Mit Joanna Ampil, Ethan Freeman, Simon Thomas, Graham Bickley, Hal Fowler, Siobhan McCarthy, Jennifer Hepburn, Arvid Larsen und Stuart Pendred

    Moderation: Birgit Kahle

    „The Postman and the Poet“ ist die von Michael Jeffrey und Eden Phillips unternommene hinreißende Musical-Adaption von Antonio Skármetas. Im Mittelpunkt steht der berühmte chilenische Autor Pablo Neruda, der in dem kleinen Fischerdorf Isla Negra lebt und den Postboten Mario in die Kunst des Dichtens einweist. Der ist unsterblich in Beatriz verliebt. Überschattet wird die Liebesgeschichte vom politischen Hintergrund in den Jahren 1970-1973, der Zeit, in der Chile vom marxistischen Präsidenten Salvador Allende regiert wurde, bevor dieser 1973 durch den Militärputsch des General Pinochet gestürzt wurde. Auch John Kanders und Fred Ebbs Musical-Drama „Kiss oft the Spider Woman“ spielt in Lateinamerika und beschreibt den brutalen Alltag im Gefängnis der homosexuellen Molina und Valentin. Molina versucht dem zu entfliehen und spielt Filmdiven aus den 1930 und 1940er Jahren und Valentin lässt sich mit der Zeit von der fantastischen Welt anstecken.

    04:00 Uhr
    Nachrichten
  • 05:00 Uhr

    Nachrichten

  • 05:05 Uhr

    Ortszeit

    Themen des Tages

    05:45 Uhr
    Kalenderblatt

    Vor 80 Jahren: Der polnische Komponist Krzysztof Penderecki geboren

    06:00 Uhr
    Nachrichten
    06:15 Uhr
    Länderreport

    Glamor in der Gebläsehalle
    Neunkirchen will Kulturstadt werden
    Von Tonia Koch

    07:00 Uhr
    Nachrichten
    07:20 Uhr
    Kommentar

    Klimakonferenz
    Von Joachim Wille

    08:00 Uhr
    Nachrichten
    08:20 Uhr
    Reportage

    Laie unter Waffen
    Ein Rundgang über die Pariser Sicherheitsmesse
    Von Bettina Kaps

    In Paris ist gestern Abend die Internationale Fachmesse für Sicherheitstechnik "Milipol" zu Ende gegangen - eine gigantische Veranstaltung, auf der 900 Aussteller die neuesten schusssicheren Karosserien, Polizeiausrüstungen, Wasserwerfer zeigen. Dazu gibt es Fachwissen rund um die Fragen: wie schlägt man am besten Unruhen nieder? Wie wehrt man geschickt Flüchtlinge ab? Bettina Kaps hat sich als Laie unter das Fachpublikum gemischt und einen Rundgang gewagt.

  • 09:00 Uhr

    Nachrichten

  • Live mit Hörern
    0 08 00.22 54 22 54
    gespraech@deutschlandradiokultur.de
    Thema: Erben und vererben ohne Stress und Streit
    Im Gespräch mit Prof. Dr. Klaus Groll, Erbrechts-Experte und Gründungs- und Ehrenpräsident des Deutschen Forums für Erbrecht e.V.

    10:00 Uhr
    Nachrichten
  • 11:00 Uhr

    Nachrichten

  • 11:05 Uhr

    Komet ISON, steht uns ein spektakuläres Himmelsschauspiel bevor?
    Von Dirk Lorenzen

    11:50 Uhr
    Mahlzeit

    Irrungen und Wirrungen auf Lebensmittel.de
    Von und mit Udo Pollmer, Ernährungsexperte

  • 12:00 Uhr

    Nachrichten

  • 12:05 Uhr

    Ortszeit

    Themen des Tages

  • Der Wochenrückblick
    Moderation: Andre Zantow

  • 13:00 Uhr

    Nachrichten

  • 13:05 Uhr

    Tacheles

    Weniger Moral - mehr Spione: Debatte um deutsch-amerikanische Zerwürfnisse
    Jan Techau, Direktor Carnegie Europa, stellt sich den Fragen von Michael Groth

    Wie nachhaltig ist die Störung des deutsch-amerikanischen Verhältnisses nach den Enthüllung durch Edward Snowden. Gehört die Bespitzelung durch Geheimdienste zum politischen Alltag? Haben Staaten „Freunde“ oder „Partner“, oder geht es in jedem Fall um das eigene, nationale Interesse? Wie wird dieses Interesse definiert? Findet in Deutschland, jenseits der Aufregung um Snowden, eine strategische und sicherheitspolitische Debatte statt? Zieht Europa an einem Strang, wenn es mit den USA über die Abhöraffäre spricht?

  • 13:30 Uhr

    Kakadu

    Entdeckertag für Kinder
    Der Sinn des Lebens
    Warum bin ich auf der Welt?
    Von Ursel Böhm
    Moderation: Patricia Pantel

    Große Philosophen scheuen sich oftmals vor der Frage nach dem Sinn des Lebens. Sie sei zu schwammig, zu groß und zu wenig greifbar. Die kleinen Philosophen dagegen haben damit überhaupt keine Probleme. Und wenn sich kleine Menschen Gedanken über die großen existenziellen Fragen machen, dann ist das sehr sinnvoll.
    Ursel Böhm spricht mit jungen und erwachsenen Philosophen. Außerdem dürfen natürlich auch die großen Weisheitssuchenden der Vergangenheit nicht fehlen.

    Ursel Böhm (geb. 1979) ist Journalistin und Autorin. Sie absolvierte in Stockholm das Studium der Kinderkultur, und arbeitet seit einigen Jahren beim Bayerischen Rundfunk.
    Am liebsten spricht sie mit Kindern über philosophische Themen, und ist der Meinung, dass Kinder die wahren Philosophen sind!

  • 14:00 Uhr

    Nachrichten

  • 14:05 Uhr

    Breitband

  • 15:00 Uhr

    Nachrichten

  • Schlauer Leben
    Reale Modellprojekte für die Stadt der Zukunft
    Von Katja Bigalke

    Es ist leise an diesem Morgen, viel leiser als in anderen Großstädten. Wie von Geisterhand gesteuert bewegen sich Elektroautos durch die Häuserschluchten. Fahrräder rollen vorbei, eine Tram. Die Luft ist sauber. Der Verkehr fließt. Kein Hupen, kein Stau. Die Sonne geht auf, spiegelt sich in den Photovoltaikdächern der Häuser, die jedes für sich wie ein kleines Minikraftwerk funktionieren. Ihre Fassaden reagieren intelligent auf den beginnenden Tag. Kleine Schlitze öffnen sich zu großen Glasflächen, die Wärme und Licht hineinlassen. Die Straßen füllen sich. Immer mehr Fußgänger sind unterwegs auf den extrabreiten Bürgersteigen. Statt Smartphones in der Hand internetfähige Kontaktlinsen auf den Augen. Die personalisierte Navigationshilfe durch den Tag. Wen treffe ich wo, wann und auf dem kürzestmöglichen Weg? Wo finde ich, was ich suche? Welche Informationen brauche ich, um möglichst effizient meine Tagesaufgaben zu erledigen? Die städtische Infrastruktur ist bestens vernetzt, die Menschen auch, zu Hause und unterwegs. Eine "Deutschlandrundfahrt" durch eine Stadt der Zukunft.

  • 16:00 Uhr

    Nachrichten

  • 16:05 Uhr

    Religionen

    Jetzt müssen wir etwas tun
    Ein Interview mit dem evangelischen Pfarrer Peter Kranz aus Berlin, der mit seinem Kollegen Manfred Richter hungert, um ein Zeichen im Kampf gegen den Klimawandel zu setzen.
    Von Philipp Gessler

    Das Requiem
    Die Geschichte eines Totengesangs, der große Komponisten zu Glanzstücken der Musikgeschichte inspirierte.
    Von Arne Reul

    Wie klingt der Tod?
    Von der Vielfalt der Trauermusik in den Religionen
    Von Miltiadis Oulios


    Die Wolfsschluchten
    Die Oper "Der Freischütz" gibt eine Antwort auf die Frage nach dem Bösen
    Von Herbert A. Gornik

    Moderation: Philipp Gessler

  • 17:00 Uhr

    Nachrichten

  • 17:05 Uhr

    Ortszeit

    Themen des Tages mit Sport

  • 17:30 Uhr

    Lesung

    Aus "Der kalte Traum" von Oliver Bottini
    Gelesen vom Autor
    (Wdh. v. 14.04.2012)

    Bekannt geworden ist Oliver Bottini mit einer Reihe von abgründigen Kriminalromanen um die Freiburger Polizistin Louise Bonì. Für zwei der insgesamt fünf Romane ist er mit dem Deutschen Krimipreis ausgezeichnet worden - für „Mord im Zeichen des Zen“ und „Im Sommer der Mörder“. Dann wagte der 1965 geborene Autor einen Neuanfang. Für seinen Kriminalroman „Der kalte Traum“ hat er eine neue Ermittlerfigur geschaffen, den Berliner Polizisten Lorenz Adamek. Durch seinen Onkel - einen ehemaligen Mitarbeiter des Außenministeriums - wird er in einen Fall verwickelt, der in die frühen neunziger Jahre zurückführt: in die Zeit der Jugoslawienkriege. Im Mittelpunkt steht Thomas Cavar, geboren in Deutschland, als Sohn kroatischer Einwanderer. 1991 zieht er von seiner Heimatstadt Rottweil in den Krieg, um auf dem Balkan für seine Heimat zu kämpfen. Vier Jahre später ist er tot, verscharrt in einem Massengrab. Noch einmal fünfzehn Jahre später lebt die Erinnerung an den Krieg wieder auf. In Den Haag steht ein kroatischer General vor Gericht - und plötzlich taucht in einem Tal bei Rottweil ein Mann mit einem osteuropäischen Akzent auf und erkundigt sich ausgerechnet nach Thomas Cavar. Ist Cavar wirklich tot? - Oliver Bottini beschwört in seinem durchaus politisch gemeinten Kriminalroman die Erinnerung an einen Krieg, der nicht nur auf dem Balkan, sondern auch in Deutschland seine Spuren hinterlassen hat.

  • 18:00 Uhr

    Nachrichten

  • 18:05 Uhr

    Feature

    Zwei Seiten Leben
    Drei Trauerredner
    Ein Totentheater von Michael Lissek
    Ton und Regie: der Autor
    Produktion: Deutschlandradio Kultur/SWR 2013
    Länge: 54'27
    (Ursendung)

    Aus Leben wird Text: Drei Trauerredner im Porträt

    Das Leben ist kurz, und lang ist der Tod. Ob während des Lebens Mitteilenswertes geschehen ist, darüber entscheiden am Ende die Hinterbliebenen (und ihre Sprachfähigkeit), sowie der Trauerredner (und seine Befragungs- und Schreibtechnik). Aus Leben wird Text: seltsame Metamorphose.
    Michael Lissek porträtiert drei Trauerredner und -rednerinnen, begleitet sie zu Bestattungen und zu Hinterbliebenen, und er lässt sie Trauerreden auf sich selbst halten.

    Michael Lissek, geboren 1969, Autor, Regisseur und Produzent von Radiofeatures. Zuletzt: "Stellen Sie sich den Behörden. Die Weihnachtsansprachen der Bundespräsidenten" (SWR 2012).

  • 19:00 Uhr

    Nachrichten

  • 19:03 Uhr

    Konzert

    Potsdamer Winteroper
    Live aus der Friedenskirche Potsdam

    Georg Friedrich Händel
    "Jephta"
    Szenisches Oratorium
    Libretto: Thomas Morell

    Jephta - Lothar Odinius
    Storgè - Maria Streiijffert
    Iphis - Katja Stuber
    Hamor - Magid El-Bushra
    Zebul - Raimund Nolte
    Engel - Maria Skiba
    Chor der Winteroper Potsdam
    Kammerakademie Potsdam
    Leitung: Konrad Junghänel

    nach Ende der Oper ca. 21.45 Nachrichten

  • Französische Zwischentöne
    Klaviermusik von Jean Françaix

    Corinna Simon, Klavier

    Produktion: Deutschlandradio Kultur 2012

  • 22:30 Uhr

    Erotikon

    Lesung zur Nacht
    Aus "Rache an Johnny Fry" von Walter Mosley
    Gelesen von Michael Rotschopf
    (Wdh. v. 22.08.2009)

  • 23:00 Uhr

    Nachrichten

  • 23:05 Uhr

    Fazit

    Kultur vom Tage
    "Florenz", Ausstellung in der Bundeskunsthalle Bonn

    Das Stück der Stücke - Leander Haußmann über Hamlet

    Krimi, Existenzdrama oder Kitsch? Leander Haußmann inszeniert "Hamlet" am Berliner Ensemble

    Bühne: Abschied vom Texttheater? Warum junge Theatermacher auf Performances, Ortserkundungen und Installationen setzen
    Ein Gespräch zum Festival "Fast Forward"

    Politisch inkorrekt? Giacomo Meyerbeers "Die Afrikanerin" am Fenice in Venedig

    Preisverleihung und Panel: „Kritik macht Kino - Der Beitrag der Kritik für die Film- und Kinokultur“ (23. Nov., 16.00-17.30 Uhr, Filmhaus Berlin)

    Aus den Feuilletons