00:00 Uhr | Nachrichten |
00:05 Uhr | "Eingeschlossen zwischen sterbliche Dinge" Eine Lange Nacht über das Mittelmeer Von Manuel Gogos Regie: Claudia Mützelfeldt Einst erschien das Mittelmeer als Nabel der Welt. Als 'Mare Nostrum' war es jahrhundertelang die Arena, in der sich Weltgeschichte abspielte. In der Antike war es Schauplatz von Entdeckungsfahrten und Seeschlachten, von Religionsstiftungen und Kriegen zwischen den Religionen; es war ein Umschlagplatz für Handel und Ideen. Seit der Renaissance bildete die 'Méditeranée' die geistige Landschaft, in der sich ein humanistisches Europa, fasziniert vom Ideal des Maßes, selbst entwarf. Die 'Lange Nacht' durchmisst das Mittelmeer von West nach Ost. Wenn an Steuerbord die weiße Stadt Algier auftaucht, hört man die frühen Mittelmeeressays des späteren französischen Nobelpreisträgers Albert Camus. Wenn an Backbord die Hafenstadt Marseille vorbeizieht, kommt die besondere Anziehungskraft dieses großen Umschlagplatzes der französischen Kolonialgeschichte zur Sprache. In der Langen Nacht des Mittelmeers geht es um Schiffbrüche, um Seemannsgarn à la Homer, um Aberglauben und Meeresschaum, um den Gesang der Sirenen. Es geht auch um die Inselfahrten nordeuropäischer Sonnensucher, um die Landschaften, in denen die Olivenbäume "mit ihren Händen Licht sieben" (Odysseas Elytis).
Auch Lampedusa kommt in Sicht, dieses raue Eiland zwischen Afrika und Europa, das schon William Shakespeare als Vorbild seines Dramas 'Der Sturm' diente. Heute laufen hier die Flüchtlingsrouten und Sehnsüchte Schwarzafrikas zusammen. Auch dies ist das Mittelmeer heute: ein Burggraben der 'Festung Europa' und ein Massengrab. Am Ende der Reise gelangen wir ins östliche Mittelmeer und gehen in Athen an Land. Die Reise wird von Odysseus geführt, dem Archetyp aller Abenteurer, Entdecker und Flüchtlinge. Er lotst seine Hörer durch eine Landschaft, die von Geschichte durchwoben und von Natur und Kunst durchtränkt ist. Müssen wir heute Abschied nehmen vom Sehnsuchtsort Mittelmeer? Oder lädt das Mittelmeer gerade heute, wo Europa in einer Identitätskrise steckt, zu einer anderen Art der Geschichtsschreibung ein: Kann man Europa neu denken, von seinem Ursprung, vom Süden her? 01:00 Nachrichten 02:00 Nachrichten |
03:00 Uhr | Nachrichten |
03:05 Uhr | Filmmusik George Fenton/Jonas Gwangwa Cry Freedom
Danny Elfman Dick Tracy
Jerry Goldsmith Bad Girls
Moderation: Birgit Kahle 04:00 Nachrichten |
05:00 Uhr | Nachrichten |
05:05 Uhr | Mr. Tambourine Man (3/8) Eine Annäherung an Bob Dylan Von Siegfried Schmidt-Joos RIAS 1982 Vorgestellt von Michael Groth (Teil 4 am 03.12.2016) Im dritten Teil seines Features widmet sich der Autor zunächst den ersten Platten des Künstlers, dem Motorradunfall Dylans 1966 und den Folgen sowie dem anschliessenden Wandel des Musikers vom Folksänger zum Interpreten amerikanischer Klassiker. Im Anschluss daran geht es um Dylans politische Texte. |
06:00 Uhr | Nachrichten |
06:07 Uhr | Kultur und Politik am Morgen Moderation: Ute Welty 06:20 Wort zum Tage Karl-Heinz Grundmann Katholische Kirche 06:30 Nachrichten 06:40 Aus den Feuilletons 07:00 Nachrichten 07:20 Kommentar der Woche Erdogan räumt auf - Europa in Schockstarre? Von Christian Buttkereit 07:30 Nachrichten 07:40 Interview Das bisschen Haushalt - von Flotter Lotte, coolen Kühlschränken, Designer Küche Gespräch mit Olaf Thormann, Direktor des Grassi Museums in Leipzig 08:00 Nachrichten 08:20 Frühkritik TTIP-Krimi: "Tödliche Geheimnisse" (DasErste, 20.15h) Von Michael Meyer 08:30 Nachrichten 08:50 Buchkritik "Geburt eines Traumwebers" von Ngugi wa Thiong'o Rezensiert von Birgit Koß |
09:00 Uhr | Nachrichten |
09:05 Uhr | Nach uns die Sintflut? Wer zahlt den Preis für unseren Lebensstil? Prof. Dr. Stephan Lessenich, Soziologe an der Ludwig Maximilians Universität München - und Theresa Eyerund, Institut der deutschen Wirtschaft Köln Moderation: Matthias Hanselmann Telefonnummer: 00800 2254 254 E-Mail: gespraech@deutschlandradiokultur.desowie auf Facebook und Twitter Alle zwei Jahre ein neues Smartphone, ab und an ein Billigflug für den Städtetrip - oder schnell eine neue Klamotte zum Dumpingpreis. Für viele Menschen ist das ganz normal - auch hierzulande. Wir shoppen und konsumieren nach Lust und Laune - aber wer zahlt den Preis für unseren Lebensstil? 10:00 Nachrichten |
11:00 Uhr | Nachrichten |
11:05 Uhr | Das politische Buch Moderation: Christian Rabhansl
Ingo Zamperoni im Gespräch über: Fremdes Land Amerika Warum wir unser Verhältnis zu den USA neu bewerten müssen
Kurz und kritisch: Ernst-Dieter Lantermann Die radikalisierte Gesellschaft Von der Logik des Fanatismus Rezensiert von Christian Rabhansl
Stephan Hebel im Gespräch über: Sehr geehrter AfD-Wähler, wählen Sie sich nicht unglücklich Ein Brandbrief
Carolin Emcke Gegen den Hass Rezensiert von Simone Rosa Miller
Peter R. Neumann Der Terror ist unter uns Dschihadismus und Radikalisierung in Europa Rezensiert von Martin Tschechne |
12:00 Uhr | Nachrichten |
12:05 Uhr | Themen des Tages Moderation: Axel Flemming |
12:30 Uhr | SchlaglichterDer Wochenrückblick Moderation: Andre Zantow |
13:00 Uhr | Nachrichten |
13:05 Uhr | Medien und digitale Kultur
Technologie-Sucht by Design … wie Psychologen und Designer Technologie-Produkte gestalten, die den Nutzer süchtig machen. Vorsetzer: Matthias Finger LIVE Interview mit Knut Polkehn, Ingenieurpsychologe und Human Centered Design
Podcastempfehlung: Knast-Podcasts Dörte Fiedler
Das Ende der Escape-Taste Laf Überland
Moderation: Katja Bigalke/Marcus Richter |
14:00 Uhr | Nachrichten |
14:05 Uhr | Das Theatermagazin Moderation: Susanne Burkhardt |
14:30 Uhr | Das Filmmagazin Moderation: Susanne Burg
Szenen einer Trennung: "Die Ökonomie der Liebe" Gespräch mit dem Regisseur Joachim Lafosse
Vorgespult: "Café Society", "Jack Reacher" & "Die Mitte der Welt" Vorgestellt von Christian Berndt
"The Crown" - die bislang teuerste Netflix-Serie Von Henrik Efert
Verloren in Heidelberg: "Morris aus Amerika" Gespräch mit dem Regisseur Chad Hartigan
DOK Leipzig geht zu Ende Von Matthias Dell
Robert Land: Die Viennale entdeckt einen österreichischen Regisseur neu Gespräch mit dem Filmhistoriker Armin Loacker
Top Five: Fünf Filme über Wahlen Von Hartwig Tegeler 15:00 Nachrichten |
16:00 Uhr | Nachrichten |
16:05 Uhr | Das Magazin für Lebensart Neue Nüchternheit und alte Begeisterung Moderation: Susanne Balthasar
Nüchtern in New York Von Sonja Beeker
Nasen-Tinder: Partnersuche per Riechtest Von Gesine Kühne
Ein Herz für den Brutalismus Von Marco Hosemann
Warum nur ein altes Auto? Von Nikola Marinkovic
Echtzeit-Serie: Von Masyaf ins Berghain (Folge 6) Von Christoph Spittler |
17:00 Uhr | Nachrichten |
17:05 Uhr | Themen des Tages mit Sport Moderation: Axel Flemming |
17:30 Uhr | Ewiger Juniorpartner oder rot-rot-grün?- Die SPD auf der Suche nach neuen Machtoptionen Ralf Stegner, Stellvertretender Bundesvorsitzender der SPD, stellt sich den Fragen von Gerhard Schröder Die SPD hat viel versucht, und einiges erreicht: Den Mindestlohn durchgesetzt, die Rente ab 63 eingeführt, Leiharbeit und Werkverträge reguliert. Trotzdem sind die Sozialdemokraten in der Wählergunst weiter abgerutscht, werden bei Landtagswahlen wahlweise von Christdemokraten, Grünen, Linken oder der AfD überholt. Liegt es an den politischen Inhalten, die nicht mehr zeitgemäß sind. Oder doch eher am Personal? Oder liegt es an der Übermacht der Kanzlerin, an deren Seite die Sozialdemokraten verblassen? Was also tun, ein Jahr vor der Bundestagswahl? Ganz auf rot-rot-grün setzen, als Alternative zur ewigen Juniorpartnerschaft in der Großen Koalition? Ist mit Linken und Grünen ein stabiles Bündnis denkbar? Gibt es überhaupt ein gemeinsames Projekt, das ein Bündnis von SPD, Grünen und Linken legitimieren würde? |
18:00 Uhr | Nachrichten |
18:05 Uhr | Geschichten vom Verschwinden - lassen Von Erika Harzer Regie: Friederike Wigger Mit: Ursina Lardi, Fabian Busch, Stephanie Eidt, Nele Rosetz und Lena Stolze Ton: Jean Szymczak Produktion: Deutschlandradio Kultur 2016 Länge: 54'29 (Ursendung) Die namenlosen Toten vor unserer Haustür. Fort, unauffindbar, verloren, verschollen, verschwunden. Es gibt viele Synonyme für das Verschwinden. Menschen aus Syrien, Palästina und afrikanischen Ländern sterben auf ihrer Flucht nach Europa beim Versuch, das Mittelmeer zu überqueren. Flüchtlinge aus Mittelamerika erleben das gleiche Schicksal auf ihrem gefährlichen Weg durch Mexiko in die USA. Auch wenn das Verschwinden im Mittelmeer sich vom Verschwinden in Mexiko unterscheidet, gibt es doch eine gemeinsame Ursache: die illegalen Wege, die Menschen einschlagen müssen, um vor Krieg und Gewalt zu fliehen.
Erika Harzer, geboren 1953 in Leonberg. Ausbildung zur Diplom-Sozialpädagogin. Autorin und Regisseurin zahlreicher Radiofeatures, Dokumentarfilme und Printreportagen. Längere Aufenthalte in Nicaragua und Honduras. Für Deutschlandradio: "Die Frau des Präsidenten" (Deutschlandradio Kultur 2011). Zuletzt: "Wenn Kinder nur noch weg wollen" (BR/Deutschlandfunk/WDR 2015). Lebt in Berlin. |
19:00 Uhr | Nachrichten |
19:05 Uhr | Themenabend MusikVon Aas bis Zylinder Der Schriftsteller, Komponist und Universalgelehrte Hans Jürgen von der Wense Kulturhaus Dock 4, Kassel Aufzeichnung vom 27. - 28.10.2016
"Die Erde feiern" Ein Symposium über Hans Jürgen von der Wense
Gespräch mit Dieter Heim, Weggefährte und Nachlassverwalter Wenses
Hans Jürgen von der Wense Texte, Lieder und Klavierstücke Musik für Klarinette, Klavier und freihängendes Blechsieb Orchestermusik I und andere Werke
sowie Werke von Hanns Eisler, Eduard Erdmann, Josef Matthias Hauer, Gustav Mahler, Erik Satie und Stefan Wolpe
Jan Philipp Reemtsma, Sprecher Holger Falk, Bariton Walter Seyfarth, Klarinette Steffen Schleiermacher, Klavier und Blechsieb Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin Leitung: Johannes Kalitzke
Moderation: Olaf Wilhelmer
"Die Wahrheit ist, dass ich ein Mensch bin, der in seiner Zeit keinen Raum findet und der sehn muss, wie er unter verschiedenen Masken davonkommt." Zum 50. Todestag eines Allround-Genies. Hans Jürgen von der Wense (1894-1966) war Dichter, Denker, Flugpionier, Übersetzer, Revoluzzer und Wanderer. Er sammelte, was er finden konnte. Er beherrschte Sprachen, von denen die meisten Menschen nicht einmal wissen, dass es sie gibt. Er forschte zur Geschichte des Wetters; seine Schriften weisen ihn als herausragenden Stilisten aus, obwohl fast alles Fragment blieb. Und er war Komponist. Sein Schaffen ist so überschaubar wie gewichtig: Musik zwischen Expressionismus, Dada und Rückbesinnung aufs Einfachste - manchmal schroff atonal, manchmal überraschend zart. Eine Musik, die sich vor den Werken der bekannteren Zeitgenossen nicht zu verstecken braucht. Kürzlich tauchte ein - natürlich unvollendetes - Orchesterwerk Wenses auf, das heute erstmals erklingt: kompromisslos, faszinierend, zeitlos. |
23:00 Uhr | Nachrichten |
23:05 Uhr | Kultur vom Tage Moderation: Eckhard Roelcke
Die Elbphilharmonie aus Sicht des Gentrifizierungskritikers Gespräch mit Christoph Twickel
Verleihung Georg-Büchner-Preis an Marcel Beyer in Darmstadt Von Ludger Fittkau
Kulturpresseschau Von Arno Orzessek |