Programm
Samstag, 06.02.2021
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00:00 Uhr
Nachrichten
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00:05 Uhr
Lange Nacht
Keine lange Zeit auf der Welt, aber eine gute
Die Lange Nacht über William Faulkner
Von Tom Noga
Regie: der AutorDie Südstaaten waren sein Thema. Vor allem der Mississippi und die Universitätsstadt Oxford, der William Faulkner das fiktive Jefferson City nachempfunden hatte. Dort spielen die meisten seiner Romane. „Mississippi Goddamn“, wie die Sängerin und Bürgerrechtlerin Nina Simone einst sang. Das verdammte Mississippi. Der Staat im Süden, in dem das Antebellum, die Zeit vor dem Amerikanischen Bürgerkrieg besonders verklärt wurde. Wo das gesellschaftliche Gift des Rassismus länger wirkte als anderswo. Wo sich eine weiße Elite länger, vehementer und brutaler gegen die Aufhebung der Rassentrennung stemmte, die Afroamerikanern fast ein Jahrhundert lang elementare Bürgerrechte verwehrte. Das ist die Welt seiner Romane: einst reiche, sich aristokratisch gebende und doch von Abenteurern und Emporkömmlingen abstammende Familien, deren Werte verrottet sind und deren Mitglieder verkommen. Und im Milieu des White Trash, wie man heute sagen würde, in der weißen Unterschicht, die der Südstaaten-Aristokratie erst den Spiegel vorhielt und sie dann sukzessive verdrängte. So entstanden epische Familiendramen, allem voran „Schall und Wahn“ und „Absalom, Absalom!“, sein Opus Magnum - brillant erzählt in der damals bahnbrechenden Technik des Bewusstseinsstroms: Faulkner erzählte nicht linear, sondern zersplitterte die Handlung und schilderte sie aus der Haltung und der Sprache seiner Protagonisten. Sein virtuoser Umgang mit Form, Sprache. Inhalt und gesellschaftlichem Kontext brachte ihm im Jahr 1950 den Nobelpreis für Literatur. Bis heute sind seine Romane aktuell, weil sie die menschliche Seele, und die Ursprünge des Rassismus beschreiben, der die USA plagt.
01:00 UhrNachrichten02:00 UhrNachrichten -
03:00 Uhr
Nachrichten
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03:05 Uhr
Tonart
Filmmusik
Hugo Friedhofer
The Young Lions (Die jungen Löwen)
The 20th Century-Fox Orchestra
Leitung: Lionel Newman
Hugo Friedhofer
The Best Years of Our Lives (Die besten Jahre unseres Lebens)
London Philharmonic Orchestra
Leitung: Franco Collura
John Williams
Saving Private Ryan (Der Soldat James Ryan)
Tanglewood Festival Chorus
Mitglieder des Boston Symphony Orchestra
Moderation: Birgit Kahle04:00 UhrNachrichten -
05:00 Uhr
Nachrichten
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05:05 Uhr
Aus den Archiven
Harlem 1926 - als der Jazz noch jung war
RIAS Berlin 1984
und
Ein neuer Weg über den East River
Zum Bau der Brooklyn Bridge
RIAS Berlin 1983
Von Barry Graves
Vorgestellt von Michael Groth -
06:00 Uhr
Nachrichten
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06:05 Uhr
Studio 9
Kultur und Politik am Morgen
Moderation: Ute Welty06:20 UhrWort zum TagePfarrer Christoph Seidl, Regensburg
Katholische Kirche06:30 UhrNachrichten06:40 UhrAus den Feuilletons07:00 UhrNachrichten07:30 UhrNachrichten07:40 UhrInterview08:00 UhrNachrichten08:30 UhrNachrichten08:50 UhrBuchkritik"Betrachtungen einer Barbarin" von Asal Dardan
Rezensiert von Nico Bleutge -
09:00 Uhr
Nachrichten
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09:05 Uhr
Im Gespräch
Gendern oder nicht?
Helfen * bei der Gleichstellung?
Gäste: Nils Pickert, Redakteur bei „Pinkstinks“ und Nele Pollatschek, Schriftstellerin
Moderation: Gisela Steinhauer
Live mit Hörern
08 00 22 54 22 54
gespraech@deutschlandfunkkultur.deBürger*innen, Bürger_innen oder BürgerInnen? Das Gendern ist ein heißes Thema. Die einen sehen es als Ausdruck der Gleichstellung, andere empfinden es als Sprachverhunzung und Bevormundung. Wie kann eine geschlechtergerechte Sprache aussehen? Diskutieren Sie mit!
10:00 UhrNachrichten -
11:00 Uhr
Nachrichten
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11:05 Uhr
Lesart
Das politische Buch
Moderation: Maike Albath
Modern Family
Liebe und Kinderkriegen jenseits der Kernfamilie
Gespräch mit Christine Wimbauer, Barbara Peveling und Nikola Richter
Buchkritik:
"Natur und Gender - Kritik eines Machbarkeitswahns"
Rezensiert von Jens Balzer -
12:00 Uhr
Nachrichten
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12:05 Uhr
Studio 9 - Der Tag mit ...
Teresa Koloma Beck, Universität der Bundeswehr München
Moderation: Jana Münkel -
13:00 Uhr
Nachrichten
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13:05 Uhr
Breitband
Medien und digitale Kultur
Moderation: Vera Linss und Martin Böttcher
Gamestop: Die Medienerzählung von David gegen Goliath
Von Matthias Finger
Gamestop-Blase: Demokratisieren digitale Medien die Börse?
Gespräch mit Leonhard Dobusch
"Die Sehnsucht nach dem nächsten Klick"
Gespräch mit Anja Krieger
Podcastkritik: “Where the internet lives” von Google
Von Carina Schroeder -
14:00 Uhr
Nachrichten
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14:05 Uhr
Rang 1
Das Theatermagazin
Moderation: Janis El-Bira
Archiv der lebenden Toten
Theatermacher sammeln "Vermächtnis" der Risikogruppen
Gespräch mit Romy Weyrauch
Black History Month
Wie die Theater an Schwarze Geschichte erinnern
Von Gerd Brendel
Die geniale Stelle:
Ute Lemm über "Wilhelm Tell" in Schwerin im Jahr 1989 -
14:30 Uhr
Vollbild
Das Filmmagazin
Moderation: Patrick Wellinski
Einblicke in ein Starsystem "Leonardo DiCaprio: Most Wanted"
Gespräch mit Henrike Sandner
Top 5 Kolumne:
Wie DiCaprio Dinge "macht"
Von Hartwig Tegeler
Pandemie-Presei
Die Nominierungen der Golden Globes stehen fest
Gespräch mit Katharina Wilhelm
People of Color in der Primetime
Die Großstadtkomödie "Herren" im Ersten
Gespräch mit Dirk Kummer
57. Milliarden Minuten
Wie "The Office" den Pandemie-Stream Rekord brach
Gespräch mit Stefan Stuckmann
50. Ausgabe des IFF Rotterdam
Kino für Fortgeschrittene
Gespräch mit Anke Leweke
Corona-Ticker:
Filmhochschulen in der Pandemie
Von Christian Berndt15:00 UhrNachrichten -
16:00 Uhr
Nachrichten
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16:05 Uhr
Echtzeit
Das Magazin für Lebensart
Moderation: Marietta Schwarz
Eröffnungskolumne (326):
Immer in Bewegung bleiben
Von David Tschöpe
Live on Tape:
Kein Standardmodell: Der Rollstuhl als Maßanzug
Von Katharina Kühn
Auf Katzenfang in New York
Wie Freiwillige beim Kastrieren helfen
Von Vivien Schütz
Feststellen und zirkulieren lassen
Das PDF als Literatur
Gespräch mit Dr. Wolfgang Hottner
Endstation Berlin
Die letzte Tatra-Straßenbahn verlässt die Hauptstadt
Von Thilo Schmidt
Couchsurfing, Folge 3:
Tür an Tür mit dem Bürgerkrieg
Von Stephan Orth -
17:00 Uhr
Nachrichten
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17:05 Uhr
Studio 9
Themen des Tages
Moderation: Jana Münkel -
17:30 Uhr
Tacheles
Solidarität in der Corona-Pandemie
Robin Celikates, Sozialphilosoph, stellt sich den Fragen von Susanne FührerSolidarität heißt, wechselseitig füreinander einstehen. Auch die Corona-Pandemie zeigt: Allein schaffen wir es nicht, das Virus muss weltweit bekämpft werden, meint der Sozialphilosoph Robin Celikates. Wer nur an sich denkt, schneidet sich langfristig ins eigene Fleisch.
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18:00 Uhr
Nachrichten
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18:05 Uhr
Feature
Schwerpunkt: Polizeigewalt
Vier Schüsse und das Schweigen danach
Der Fall Hussam Fadl
Von Ruth Waldeyer und Ulrike Ertl
Regie: Philippe Brühl
Mit: Eva Meckbach, Inka Löwendorf, Viktor Neumann, Eckie Hoffmann
Ton und Technik: Martin Schulz und Ulrich Hieber
Produktion: RBB 2020
Länge: 54'25
Im September 2016 erschießen Polizisten den Flüchtling Hussam Fadl und verweisen auf Notwehr. Doch in den Ermittlungen bleibt bislang offen, ob das Opfer überhaupt bewaffnet war.Hussam Fadl wurde im Herbst 2016 in Berlin von Polizisten erschossen - in Notwehr, wie es heißt. Der Geflüchtete aus dem Irak sei mit einem Messer in der Hand auf einen Pakistaner losgegangen, der seine Tochter sexuell belästigt hatte. Aber es gibt Zweifel an dieser Version. Bisher ist nicht nachgewiesen, dass Hussam Fadl während des Tathergangs tatsächlich ein Messer bei sich trug. Fadls Witwe Zaman Gate und ihr Rechtsanwalt kämpfen um die Aufklärung. Doch die Behörden kooperieren nur schleppend. Bis heute liegt der Fall bei der Staatsanwaltschaft - unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Dabei rücken Verjährungsfristen heran. Eine rechtliche und emotionale Zerreißprobe für die Familie des Verstorbenen. Detailreich aufgeschlüsselt rekonstruieren die Autorinnen die Tat und den Verlauf des Verfahrens. Welche Rolle hatte die Polizei? Und was passiert, wenn die Justiz in den eigenen Reihen ermitteln muss? Eine vielstimmige Geschichte mit ungewissem Ausgang.
Ruth Waldeyer arbeitet als Licht- und Tondesignerin, Musikerin/Performerin und Thaibox-Lehrerin. Sie studierte Darstellende Kunst an der HBK Braunschweig bei Anzu Furukawa und Marina Abramović.
Ulrike Ertl, geboren 1971 in Baden bei Wien ist Radiomacherin, Autorin, Musikerin und Performerin und lebt in Berlin. Sie studierte Performing Arts bei Marina Abramović.
Gemeinsam entwickeln die beiden Radiofeatures für RBB, WDR, reboot.fm und raudio aasland. -
19:00 Uhr
Nachrichten
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19:05 Uhr
Konzert
Wiener Staatsoper
Aufzeichnung vom 13.12.2020
Hans Werner Henze
"Das verratene Meer" - Oper in zwei Teilen und 14 Szenen
nach Yukio Mishimas Roman "Gogo no eikou" (Der Seemann, der die See verriet) auf ein Libretto von Hans-Ulrich Treichel
Fusako Kuroda, eine 33-jährige Witwe - Vera-Lotte Boecker, Sopran
Noboru, Fusakos Sohn, 13 Jahre alt, auch Nummer 3 der Bande genannt - Josh Lovell, Tenor
Ryuji Tsukazaki, der 2. Offizier des Frachtschiffes „Rakuyo-Maru“ - Bo Skovhus, Bariton
Stimme des Steuermanns - Jörg Schneider, Bassbariton
Nummer 1 der Bande - Erik van Heyningen, Bariton
Nummer 2 der Bande - Kangmin Justin Kim, Countertenor
Nummer 4 der Bande - Stefan Astakhov, Bariton
Nummer 5 der Bande - Martin Hässler, Bassbariton
Orchester der Wiener Staatsoper
Leitung: Simone Young -
21:30 Uhr
Die besondere Aufnahme
Hans Erich Apostel
"Orientalische Tänze"
"Schemen nach Zeichnungen von Alfred Kubin"
"Sonatina ritmica"
und weitere Stücke
Moritz Ernst, Klavier
Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2017-2020 -
23:00 Uhr
Nachrichten
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23:05 Uhr
Fazit
Kultur vom Tage
Moderation: Gabi Wuttke
Eine Perspektive?
Der 3-Stufen-Plan der Kulturminister*innen
Gespräch mit Olaf Zimmermann
Beyond States
Ausstellung in Friedrichshafen über Grenzen der Staatlichkeit
Von Anette Schneider
"Digital arbeiten"
Die Junge Akademie des Burgtheaterstudios feiert Premiere
Gespräch mit Michael Laages
Keine Kunst? Das Aus des Cartoonmuseums in Luckau
Gespräch mit Andreas Nikolai
"Lockdownprogramm" mit Videokunst
Jede Woche neu im Berliner Haus am Waldsee
Gespräch mit Olaf Stüber23:30 UhrKulturnachrichtenVon Caroline Kuban
23:50 UhrKulturpresseschauWochenrückblick
Von Ulrike Timm