
00:00 Uhr | Nachrichten |
00:05 Uhr | LiteraturDie Umkreisung der Zeit Nachkriegsdeutschland vor der Teilung. Die junge Dichtergeneration sucht Wege aus der von ihr unverschuldeten Isolation und den Anschluss an die Weltliteratur. Sie verlangt nach politischen, ästhetischen Antworten auf die faschistische Barbarei, will sich gegen eine verharmlosende, mit „ blattver-goldeten Worten“ daherkommende Poesie, einem opportunistischen Kulturbetrieb und den „Stromlinienspießern“ in der aufkeimenden Restaurations-bewegung positionieren. Der Germanistikstudent, spätere Dichter und Verleger Rainer Maria Gerhardt wird in seiner Suche nach wirkungsvollen, neuen und effektiven Formen der lyrischen Sprache und deren einfacher Interpretation durch die nordamerikanische Dichter-Avantgarde, die Black Mountain Poets ermutigt. Im Herbst 1950 beginnt Gerhardt den bisher einzigen - und auch in Versform! geführten – transatlantischen Dialog mit den längst renommierten Dichtern Robert Creeley und Charles Olson vom Black Mountain College am Rande Ashevilles in North-Carolaina. 1933, als sich Deutschland aus dem Bund der Kulturvölker verabschiedete, wurde diese private Kunst– und Literaturakademie gegründet. Ihre Förderer und Lehrer: Ezra Pound, William Carlos Williams, Albert Einstein, Allen Tate, John Cage, Robert Duncan. Die Initiatoren sind vom Geist des Dessauer Bauhauses inspiriert. Von dort kommen und lehren auch die Emigranten Walter Gropius, Josef und Anni Albers. Das Experiment heißt: avantgardistische Ideen im Austausch der Disziplinen Literatur, Musik, bildende Kunst, Architektur, aber auch der Geistes – und Naturwissenschaften. 1948 gründet Gerhardt in Freiburg i. B. die Zeitschrift Fragmente und macht als erster Verleger den deutschen Leser mit Arbeiten von Pound, Willliams, Creeley, Olson, Miller, Alberti bekannt. Er hat sich ganz der neuen Moderne zugewandt; ihr prophezeit er eine Zukunft. Gerhardt stritt dafür bis zur physischen Selbstaufgabe. Er kam zu früh. Bekannte Germanisten, Anglisten, Essayisten und Dichter gehören zu den Wiederentdeckern einer mutigen Revolte, darunter Hans Magnus Enzensberger, Peter Härtling, Uwe Pörksen, Manfred Pfister, Franz Josef Knape. |
01:00 Uhr | Nachrichten |
01:05 Uhr | 2254Nachtgespräche am Telefon |
02:00 Uhr | Nachrichten |
02:05 Uhr | TonartLounge 03:00 Nachrichten |
04:00 Uhr | Nachrichten |
04:05 Uhr | TonartLounge 05:00 Nachrichten 05:55 Kalenderblatt Vor 10 Jahren: Die Bundesregierung und der Zentralrat der Juden in Deutschland unterzeichnen einen Staatsvertrag |
06:00 Uhr | Nachrichten |
06:05 Uhr | SonntagsmotetteJan Dismas Zelenka |
06:56 Uhr | Wort zum TageBuddhistische Gesellschaft Berlin |
07:00 Uhr | Nachrichten |
07:05 Uhr | FeiertagDarf das Heil etwas kosten? Glaube und Geld: Das will nicht recht zusammenpassen. So sehr auch nachvollziehbar ist, dass die Kirche für ihre vielfältigen Aufgaben Geld benötigt, so sehr gerät man ins Stocken, wenn der Zugang zu den Sakramenten an einen pekuniären Beitrag gebunden ist. Seltsam, dass die Begegnung mit dem Heiligen etwas kosten soll. |
07:30 Uhr | Kakadu für FrühaufsteherWochenrückblick |
08:00 Uhr | Nachrichten |
08:05 Uhr | Aus den ArchivenMusikanten gefragt |
09:00 Uhr | Nachrichten |
09:05 Uhr | Radiofeuilleton - Kino und Film09:05 Thema 09:20 Radiofeuilleton - Kino und Film 09:30 Kulturnachrichten 09:33 Buchkritik |
10:00 Uhr | Nachrichten |
10:05 Uhr | Radiofeuilleton10:05 Thema 10:15 Sonntagsrätsel 10:45 Radiofeuilleton - Musik 10:55 Kalenderblatt Vor 10 Jahren: Die Bundesregierung und der Zentralrat der Juden in Deutschland unterzeichnen einen Staatsvertrag |
11:00 Uhr | Nachrichten |
11:05 Uhr | Radiofeuilleton - Wissenschaft und Technik11:05 Thema 11:15 Radiofeuilleton - Musik 11:30 Kulturnachrichten 11:33 Buchkritik 11:40 Radiofeuilleton - Musik 11:50 Mahlzeit Udo Pollmer, Ernährungsexperte 11:59 Freiheitsglocke |
12:00 Uhr | Nachrichten |
12:05 Uhr | OrtszeitThemen des Tages |
12:30 Uhr | Lesart SpezialDas politische Buchmagazin |
13:00 Uhr | Nachrichten |
13:05 Uhr | Die Reportage |
13:30 Uhr | NeonlichtDas Großstadtmagazin Größenwahn, Cowboycharme und legaler Rausch |
14:00 Uhr | Nachrichten |
14:05 Uhr | KakaduKakadus Reisen Über und unter Tage auf engstem Raum Kohle, Salz, Gold oder andere Bodenschätze fördern, das ist die Arbeit von Bergleuten. Sie gehört zu den körperlich anstrengendsten Tätigkeiten überhaupt. Trotzdem mussten oft Frauen und Kinder unter Tage arbeiten, weil sie billigere Arbeitskräfte waren und wegen ihrer geringeren Körpergröße auch in enge und kleine Stollen einfahren konnten. Die Geschichte des Bergbaus beinhaltet viele Unglücke, bei denen Bergarbeiter ums Leben kamen. In den Industrieländern ist der Beruf des Bergmanns seltener geworden, statt Kohle werden heutzutage viel mehr Öl und Gas gefördert, und viele Fundstätten für Rohstoffe gelten als ausgebeutet. Trotzdem ist die Zeit des Bergbaus noch nicht vorbei. "Kakadus Reisen" führen heute zu einem Kinderbergwerk in Bochum. Auf der Zeche Knirps können Kinder in die Rolle von Bergleuten schlüpfen. Sie lernen spielerisch, welche Arbeiten es in einem Bergwerk gibt, erkunden die Förderanlage, einen Stollen und eine Lorenbahn, und sie treffen auf den Berggeist Flözian. Und sie dürfen fördern: Kies statt Kohle. |
15:00 Uhr | Nachrichten |
15:05 Uhr | InterpretationenAus dem Salon der Nähmaschinen-Prinzessin 16:00 Nachrichten |
17:00 Uhr | Nachrichten |
17:05 Uhr | OrtszeitThemen des Tages mit Sport |
17:30 Uhr | NachspielTod und Spiele Über Jahrzehnte passte Sport als Symbol für Stärke, Gemeinschaft und Gesundheit nicht in die Aufarbeitung der nationalsozialistischen Vernichtungsindustrie, doch immer mehr Wissenschaftler weisen nach: In den Konzentrationslagern wurde fast überall Sport getrieben, ob Fußball, Boxen oder Turnen. Die Historikerin Veronika Springmann spricht von einem Spannungsfeld zwischen Gunst und Gewalt. Heinrich Himmler, Reichsführer der SS, führte 1942 ein Prämiensystem ein. Er wollte Häftlinge für die Rüstungsindustrie bei Laune halten. So wurden Fußballligen und Boxturniere gestattet. Doch das Privileg der Gefangenen konnte schnell umschlagen. SS-Wächter nutzten Sport vor allem, um Gefangene zu bestrafen und zu erniedrigen, durch Liegestütze, Purzelbäume, Ringkämpfe zwischen Kleinwüchsigen. Auch als Propagandamittel diente den Nazis der Sport: Der Film "Der Führer schenkt den Juden eine Stadt", in dem auch ein Fußballspiel zu sehen ist, sollte der Öffentlichkeit Normalität vortäuschen. Diese und andere Beispiele binden Fanprojekte heutzutage in ihre Aufklärungsarbeit mit Fußballfans ein, etwa in der KZ-Gedenkstätte Dachau. Sie machen Geschichte für die Gegenwart nutzbar. |
18:00 Uhr | Nachrichten |
18:05 Uhr | FundstückeDie schnellste Klappe Hollywoods – der Schauspieler, Komiker und Sänger Danny Kaye |
18:30 Uhr | HörspielGilsbrod An einem kleinen Stadttheater ist der Souffleuse gekündigt worden. Wie es dazu kam, erzählt die Souffleuse selbst. Frau Gilsbrod, Diva des Hauses und Muse des Dirigenten, gerade im Begriff, ihr erstes viergestrichenes C im Fortissimo zu singen, hat sich im Text verhakt und wartet auf den Einsatz der Souffleuse. Doch die kann ihr den Text nicht geben, denn sie muss beim Anblick der Gilsbrod schrecklich lachen. Während Gilsbrod ihre Koloratur verzweifelt auf a weitersingt, steigert sich die Souffleuse in die Versatzstücke ihrer Erinnerung hinein, an ein Leben im Theater, an kleinbürgerliche und größenwahnsinnige Stadttheaterillusionen. Eine komische und zugleich abgründige Parabel. |
20:00 Uhr | Nachrichten |
20:03 Uhr | KonzertKonzerthaus Berlin |
22:00 Uhr | MusikfeuilletonMaestro suggeritore |
22:30 Uhr | OrtszeitThemen des Tages mit Sport |
23:00 Uhr | Nachrichten |
23:05 Uhr | FazitKultur vom Tage |