Programm
Sonntag, 10.11.2024
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00:00 Uhr
Nachrichten
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00:05 Uhr
Stunde 1 Labor
Shah Rukh Khans Tränen und der ferne Geliebte
Liebe, Sex und Mystik zwischen Karachi und Goa
Von Gerd Brendel
(Wdh. v. 07.04.2024) -
01:00 Uhr
Nachrichten
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01:05 Uhr
Diskurs
Geschichte der Migration und Remigration
Schlüssel, Pass, Fluchtboot
Medienkooperation mit der Universität Wien
Aufzeichnung vom 05.11.2024 aus dem Großen Festsaal der Universität WienDie politischen Notwendigkeiten zwingen förmlich dazu, neue Resonanzräume für die Auseinandersetzung mit Migration und Remigration zu öffnen. Wenn über politische Konsequenzen des Ankommens verhandelt wird, tritt die Dramatik von Flucht, Vertreibung, Exil und Asyl in den Hintergrund. Das Boot ist nicht „voll“, wie die Redensart es ausdrückt, sondern das Boot soll daran gehindert werden, den Anker zu lichten. Es soll - im übertragenden Sinn — aus seiner Historizität herausgelöst werden, mit weitreichenden Konsequenzen. Zur Zeit der großen Migration nach Amerika mahnte und ermutigte die Freiheitsstatue, Amerikaner zu werden. Daneben waltete die Einwanderungsbehörde von Ellis Island mit ihrem Schrecken.
Geschichte erzählen: Das ist eine Aufgabe, die sich Geschichtswissenschaft und Literatur teilen. Von dramatischer Bedrohung und Flucht erzählen auch die Zeugnisse der Erinnerungskultur. Kinder und Kindeskinder der Opfer forschen nach den traumatischen Umständen von Flucht, Vertreibung, Exil und den Folgen für ihre Familie. Macht das die Geschichtswissenschaft sprachlos? Was kann sie, ohne sich in der Mikrohistorie aus den Archiven zu verlieren? Von Flucht und Ankunft erzählen, heißt: sich in einen Kontext zu begeben, der in Splittern und Sprüngen die Gegenständlichkeit kollektiver und höchst subjektiver Erfahrung ordnet.
An der Nahtstelle zwischen Literatur und Geschichtswissenschaft überlappen sich Stoffe. Themen der Menschheitsgeschichte werden verhandelt im scharfen Licht der Gegenwart, die sich in jedem Augenblick verdunkeln kann. Denen, die sich auf den unwägbaren Weg gemacht haben, gebührt der Respekt der Sesshaften, die vergessen wollen, welchen Preis eine Gesellschaft zahlt, die ihre Zukunft nicht reflektiert. Idealismus, Konservatismus oder schlichtweg Heimweh: das sind die Beweggründe einer Remigration, die diesen Namen verdient. Der Vortrag untersucht Stationen, Widersprüche und Konsequenzen der Geschichte der Migration im 20. und 21. Jahrhundert. -
02:00 Uhr
Nachrichten
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02:05 Uhr
Klassik-Pop-et cetera
Die Sängerin, Autorin und Produzentin Marianne Rosenberg
(Wdh. v. Deutschlandfunk)Sie gilt als Kultstar, Legende, Diva. Marianne Rosenberg wurde 1955 in Westberlin geboren. Im Alter von 15 Jahren landete sie mit dem Lied „Mr. Paul McCartney“ ihren ersten Hit. In den Siebzigern eroberte sie Diskotheken und Tanzsäle mit den vom Philadelphia Sound inspirierten Schlagern „Er gehört zu mir“, „Ich bin wie Du“ und „Marleen“. Später arbeitete sie mit Rio Reiser und Marianne Enzensberger zusammen. Rosenberg entzog sich dem anfänglichen Image der braven Schlagersängerin und folgt seitdem ihrem Grundsatz, musikalisches Schubladendenken nicht zu akzeptieren. Nach fast 55 Jahren im Rampenlicht steht für die Musikerin fest: Ihren Beruf würde sie auch ohne Karriere immer wieder ausüben.
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03:00 Uhr
Nachrichten
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03:05 Uhr
Tonart
Urban
Moderation: Martin Böttcher04:00 UhrNachrichten05:00 UhrNachrichten06:00 UhrNachrichten -
06:55 Uhr
Wort zum Tage
Soka Gakkai
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07:00 Uhr
Nachrichten
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07:05 Uhr
Feiertag
"Weg mit dem langen weißen Bart!"
Gottesbilder aus Frauensicht
Von Hildegard Stumm, Berlin
Katholische Kirche -
07:30 Uhr
Kakadu für Frühaufsteher
Können Schweine rechnen?
Von Regina Voss
Moderation: Patricia PantelWoran denkst du, wenn du das Wort „Schwein“ hörst? An den lustigen Ringelschwanz und die Steckdosen-Schnauze? An das laute Grunzen und Quieken? Oder fühlst du dich irgendwie beleidigt? Denkst du an das Tier, das sich gern im Schlamm suhlt und deshalb als Schmutzfink gilt? Oder denkst du an das viel zu kurze Leben von Schweinen in viel zu engen Ställen. Es wird Zeit, Schweine besser kennen zu lernen! Und ihre Sprache zu verstehen. Richtig gehört! Kakadu lernt die Schweinesprache! Und findet heraus, wie schlau Schweine sind. Versprochen: Nach dem Hören dieses Kakadu-Podcasts klingt „Schwein!“ wie ein Kompliment!
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08:00 Uhr
Kakadu Kindernachrichten
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08:05 Uhr
Kakadu
Kinderhörspiel
Tyrannosaurus Max
Von Peter Jacobi
Ab 7 Jahre
Regie: Judith Lorentz
Musik: Lutz Glandien
Mit: Fae Faika, Cathlen Gawlich, Christoph Gawenda, Leo Knizka, Ursula Werner, Stephanie Amarell, Bernd Stempel, Thorsten Merten, Ulrich Noethen
Produktion: Deutschlandradio Kultur 2014
Moderation: Patricia Pantel
Aus einem trotzigen kleinen Jungen wird über Nacht ein Tyrannosaurus und die Eltern merken es nicht.Laura ist zehn Jahre alt. Sie hat einen kleinen Bruder, der in den Kindergarten geht und ständig alle nervt. Eines Morgens setzt sich eine kleine Riesenechse zur Familie an den Küchentisch. Es ist Max, der über Nacht in einen Tyrannosaurus verwandelt wurde. Alle erschrecken sich, nur Mama und Papa tun so, als hätte ihr Sohn nur einen schuppigen Ausschlag. Da Max so nicht in den Kindergarten gehen kann, muss Laura ihn hüten. Und das ist schwer, denn Tyrannosaurus Max wächst schnell, brüllt laut und stampft wild durch die Wohnung.
Peter Jacobi, geboren 1951 in Thüringen, Schriftsteller, Buchhändler und Rockmusiker. Er veröffentlichte Theaterstücke, Hörspiele und Romane. Jacobi lebt seit 1981als freier Autor in München. -
09:00 Uhr
Kakadu Kindernachrichten
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09:04 Uhr
Kakadu
Magazin
Moderation: Patricia Pantel
08 00 22 54 22 54 -
09:30 Uhr
Sonntagsrätsel
Moderation: Ralf Bei der Kellen
sonntagsraetsel@deutschlandfunkkultur.de -
10:00 Uhr
Nachrichten
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10:05 Uhr
Plus Eins
Moderation: Sonja Koppitz
Selbstgemachter Leistungsdruck: "Brauche ich Erfolg, damit ich mich mag?"
Zu viele Nachtschichten und selbstgemachter Leistungsdruck haben Jan Lenarz in eine erschöpfungsbedingte Depression getrieben. Heute versucht er als Gründer von „Ein guter Verlag“ besser auf sich zu achten - und trotz wirtschaftlicher Zwänge für seine Angestellten ein gutes Arbeitsumfeld zu schaffen.
Khalil kommt nach Deutschland: “Der Plural von Heimat ist Heimate”
Khalil studiert Jura in Aleppo, als er 2015 aus Syrien fliehen muss. Er landet in Baden-Baden und versucht, sich so gut es geht zu integrieren. Als er den heimischen Dialekt für sich entdeckt, nimmt sein Leben eine neue Wendung.11:00 UhrNachrichten -
11:59 Uhr
Freiheitsglocke
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12:00 Uhr
Nachrichten
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12:05 Uhr
Studio 9 kompakt
Themen des Tages
Moderation: Kirsten Lemke -
12:30 Uhr
Die Reportage
Die Kunstretter (3/6)
Iryna und das Geheimnis der drei Garagen in Kiew
Von Elena Gorgis und Ivan GayvanovychFast eine halbe Million Kunstwerke wurden schon innerhalb der Ukraine evakuiert.
Eine gigantische Aufgabe, hinter der sich ein großes Netzwerk verbirgt. Auch Iryna gehört dazu.
Die Rentnerin organisiert die Kunstrettung von einem geheimen Ort aus. -
13:00 Uhr
Nachrichten
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13:05 Uhr
Sein und Streit
Das Philosophiemagazin
Moderation: Catherine Newmark
Nach der Trump-Wahl: Was den Illiberalismus attraktiv macht
Gespräch mit Lorenz Engi
Die Habermas-Maschine: Warum Konsens auf Knopfdruck nicht taugt
Von Prof. Arnd Pollmann -
14:00 Uhr
Nachrichten
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14:05 Uhr
Religionen
Moderation: Kirsten Dietrich
Missbrauch, neue Medien und Finanzen - evangelische Kirche sucht Orientierung
Im gläsernen Pfarrhaus - Pfarrpersonen als Influencer*innen
Von Michael Hollenbach
"Gott habe ihm gesagt, er solle mich zur Frau machen" - Missbrauch evangelisch
Gespräch mit der Kirchengeschichtlerin Ute Gause
Missbrauch, Migration und die Suche nach Orientierung - EKD-Synode in Würzburg
Gespräch mit Religionsredakteurin Anne Françoise Weber
Mit Gott investieren - Kirchliche Banken im Aufwind
Von Klaus Deuse
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15:00 Uhr
Nachrichten
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15:05 Uhr
Interpretationen
Universelles Schlusswort
Die h-Moll-Messe von Johann Sebastian Bach
Gast: Michael Maul, Intendant des Leipziger Bachfestes
Moderation: Mascha Drost
Bachs letztes großes Vokalwerk steckt voller Rätsel. Trotzdem - oder gerade deswegen - galt es schon früh als "größtes musikalisches Kunstwerk aller Zeiten und Völker".16:00 UhrNachrichten -
17:00 Uhr
Nachrichten
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17:05 Uhr
Studio 9 kompakt
Themen des Tages
Moderation: Kirsten Lemke -
17:30 Uhr
Nachspiel
Das Sportmagazin
"Man Papa, halt die Klappe!" Was tun gegen pöbelnde Fußballer-Eltern?
Von Thomas Wheeler
Ist Fußball wirklich alles im Leben? Einwurf zum neuen DFB-Trailer
Von Heinz Schindler
70 Jahre WM-Finale ´54: Neuauflage Rahn-Biographie "Mein Hobby, Tore schießen"
Gespräch mit Stefan Osterhaus18:00 UhrNachrichten18:05 Uhr Nachspiel. FeatureOhne Kletterseil und Steigeisen
Trendsport Bouldern
Von Sabine LercheNoch vor 15 Jahren war Bouldern so gut wie unbekannt. Beim Bouldern klettert man in Absprunghöhe an einer künstlichen Wand oder an einem Felsblock hinauf. Zunächst eine wenig beachtete Trainingsmethode,inzwischen ein beliebter Breitensport. Bouldern gehört zu den Olympischen Sportarten und hat in den letzten Jahren einen Bau-Boom von Kletterhallen ausgelöst. Heute bewegt sich Bouldern zwischen spektakulärer Wettkampf-Show und angesagtem Hobby. Sogar zu Therapiezwecken wird Klettern eingesetzt. Was macht die Sportart so attraktiv, und wie können Boulder-Schrauber immer wieder neue Herausforderungen an die Wand zaubern?
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18:30 Uhr
Hörspiel
V13 − Chronique judiciaire
Nach dem gleichnamigen Roman von Emmanuel Carrère
Übersetzung aus dem Französischen: Claudia Hamm
Bearbeitung und Regie: Leonhard Koppelmann
Mit: Ulrich Matthes, Maren Eggert, Constanze Becker und Alexander Simon
Musik: zeitblom
Ton und Technik: Andreas Völzing, Alexander Nottny und John Krol
Produktion: SWR 2023
Länge: 89'11
Im "V13“-Prozess wurden die Anschläge von Paris juristisch aufgearbeitet. Emmanuel Carrère verfolgte die Verhandlung über neun Monate täglich. Ein Hörspiel über die Dynamiken von Terrorismus, Gerechtigkeit und gesellschaftlicher Heilung.Das Kürzel „V13“ steht für „vendredi 13 novembre 2015“: ein Code für die islamistischen Terrorakte in Paris, vor dem Stade de France, in Cafés, in dem Rock-Konzerthaus Bataclan und an anderen Orten. 130 Menschen starben, fast 700 wurden verletzt, davon 97 schwer. „V13“ steht auch für das eigens erbaute Sitzungszimmer im Justizpalast des Prozesses, der im Juni 2022 zu Ende ging, mit 14 Angeklagten, 1.800 Zivilparteien, 350 Anwälten, einer 53 Meter hohen Akte. Emmanuel Carrère erzählt schonungslos vom Prozess, der mit einem Besäufnis von Verteidigung und Anklage endet.
Emmanuel Carrère, 1957 in Paris geboren, ist Schriftsteller, Drehbuchschreiber und Filmproduzent. Er veröffentlichte mehrere autofiktive und Tatsachenromane, darunter „Amok“ (2000), „Julies Leben“ (2014), „Yoga“ (2020). 2010 war er Jurymitglied bei der Spielfilm-Auswahl der Filmfestspiele von Cannes und 2015 Jurymitglied der Internationalen Filmfestspiele von Venedig. -
20:00 Uhr
Nachrichten
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20:03 Uhr
Konzert
Heimathafen Neukölln
Aufzeichnung vom 02.10.2024
Lili Boulanger
"Hymne au soleil" für Chor, Altsolo und Klavier
Felix Mendelssohn Bartholdy
"Lob des Weins" für Männerchor
"Aus tiefer Not schrei ich zu dir" op. 23 Nr. 1 für Tenor, Chor und Orgel
Benjamin Britten
"A Hymn to the Virgin" für Chor und Soloquartett
Josef Gabriel Rheinberger
"Abendlied" op. 69 Nr. 3 für Chor a cappella
Amy Beach
Vier Lieder op. 1 für Singstimme und Klavier
Charles Ives
Psalm 67 für achtstimmigen Chor a cappella
Sor Juana Inés de la Cruz
"Madre, la de los primore" für Chor a cappella
Taner Akyol
"Göçmen kuslar" für Sologesang, Chor und Bağlama
"Zêre mi" für Sologesang, Bağlama und Klavier
Aoi Hasegawa
Petrichor für Chor a cappella - Auftragswerk des Rundfunkchores Berlin
Derya Yıldırım, Gesang und Bağlama
Holger Groschopp, Klavier
Rundfunkchor Berlin
Leitung: Gijs Leenaars
Moderation: Boussa Thiam -
22:00 Uhr
Nachrichten
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22:03 Uhr
Literatur
Heimweh nach dem Tod
Imre Kertész‘ Tagebuch zum "Roman eines Schicksallosen“
Von Jörg Plath
(Wdh. v. 15.05.2022)
Imre Kertész‘ "Roman eines Schicksallosen“ über die Deportation eines Jungen nach Auschwitz verstört bis heute. Das Jahrhundertwerk hat dem Ungarn 2002 den Literaturnobelpreis eingetragen. Sein im Archiv entdecktes "Arbeitstagebuch“ erzählt, wie der Roman entstand.Ende der 1950er-Jahre schreibt Imre Kertész, der am 9. November 95 Jahre alt geworden wäre, in Budapest Libretti für musikalische Komödien. Sie gehen ihm leicht von der Hand und sind erfolgreich, doch er verachtet seine Tätigkeit: Sie verdanke sich dem „Zwang zur Anpassung“. Das Romanprojekt „Ich, der Henker“, die Bekenntnisse eines Nazi-Verbrechers, kommt dagegen seit Jahren nicht voran. Mit 29 Jahren, im November 1958, entschließt sich der Überlebende von Auschwitz und Buchenwald zu einer „nüchternen Selbstprüfung“. Es entsteht das erste seiner Tagebücher, 44 eng beschriebene Blätter, die im Nachlass des 2016 Verstorbenen gefunden wurden: „Heimweh nach dem Tod“. Es ist, so der Untertitel, ein „Arbeitstagebuch zur Entstehung des Romans eines Schicksallosen“, mit dem Kertész 1996 auf einen Schlag berühmt werden sollte. Die Geschichte des 14-jährigen György, der nach Auschwitz deportiert wird und das Vernichtungslager ohne alle Vorbehalte zu begreifen sucht, revolutionierte die Wahrnehmung des Holocaust. „Alles war in Bewegung“, bewundert György die Selektion der Ankömmlinge, also auch seiner selbst, „alles funktionierte, jeder war an seinem Platz und machte das Seine, exakt, heiter, wie geschmiert”. Die Erzähltechnik für den Roman, „meine eigene Mythologie“, entwickelt Kertész in der Auseinandersetzung mit Thomas Mann und Albert Camus. Als das Jahrhundertwerk nach mehr als zehn Jahren Arbeit 1975 in Ungarn erscheint, bleibt es weitgehend unbeachtet. Erst in den 1990er-Jahren und über den Umweg des Landes, das ihn einst vernichten wollte, sollte Kertész‘ berühmt werden und 2002 den Literaturnobelpreis erhalten, den er als „Glückskatastrophe“ bezeichnete.
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23:00 Uhr
Nachrichten
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23:05 Uhr
Fazit
Kultur vom Tage
Moderation: Marietta Schwarz
Die Kontinuität des Schreckens und der Schönheit - zum Tod von Jürgen Becker
Gespräch mit Jan Wagner
August Sander, Robert Frank und die Surrealistein: Abschluss der "Paris Photo"
Gespräch mit Thomas Zander
140 Jahre nach Kongo-Konferenz - große Ausstellung in Völklinger Hütte
Von Anke Schaefer
Lachtränen garantiert: Anna Weber inszeniert Offenbachs "Fantasio" in Wiesbaden
Gespräch mit Jörn Florian Fuchs
Michail Schischkin hält die Schillerrede in Marbach
Von Christian Gampert
Palästina-Filmtage in Köln - Stimmung zur Antisemitismus-Resolution
Gespräch mit Martin Gerner23:30 Uhr Kulturnachrichten23:50 Uhr KulturpresseschauVon Charlotte Weinreich