Positive Beispiele für eine nachhaltige Lebensweise

31.01.2012
Dass unser Wachstum endlich ist, hat der US-Ökonom Dennis L. Meadows schon 1972 vorhergesagt. Doch wie überzeugt man die Menschen von einer nachhaltigeren und ökologischeren Lebensweise? Der Soziologe Harald Welzer setzt mit seiner Stiftung "Futur II" auf die Kraft positiver Beispiele.
Bisher habe die Ökobewegung relativ erfolglos mit Katastrophenszenarien agitiert, sagt Welzer. Die Nachhaltigkeitsbewegung müsse aber vielmehr "Gegengeschichten zu der existierenden Wirklichkeit" erzählen, positive Beispiele für nachhaltige Projekte.

Der Begriff "Futur II" sei ganz bewusst gewählt, denn es gehe darum, sich vorzustellen, wie wir in ferner Zukunft auf unser Handeln zurückblicken und die Konsequenzen bewerten werden, die es für unser Leben auf der Erde gehabt haben wird:

"Wir haben im Bereich von Nachhaltigkeit, Klima und ökologischen Fragestellungen alles Wissen, was man braucht, um eigentlich genau vorauszusehen, dass unsere Praxis, unsere wirtschaftliche und gesellschaftliche Praxis eigentlich nicht zukunftsfähig ist."

Die konkrete Umsetzung erfolge auf publizistischer Basis. Dabei recherchiere ein Redaktionsteam "Geschichten des Gelingens", zum Beispiel von jemandem, der eine Schuhmanufaktur betreibt und dabei nur Produkte aus der Region verwendet und gleichzeitig seinen Beschäftigten mehr bezahlt als sich selbst. Beispiele dieser Art gebe es recht viele, darunter auch die Schönauer Stromrebellen, die aus einer Bürgerinitiative heraus ein sehr erfolgreiches Energieversorgungsunternehmen gemacht hätten, was nur erneuerbare Energien anbietet.


Die vollständige Fassung des Interviews finden Sie in unserer Sendung "Radiofeuilleton":

Kampf gegen die "Leitkultur des Verschwendens" - Sozialpsychologe Welzer sammelt "Geschichten des Gelingens"
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