Porträts aus Nordrhein-Westfalen

Der Mensch macht die Musik

Die Skyline von Köln - aufenommen bei leichtem Dunst.
Die Skyline von Köln © picture alliance / dpa - Henning Kaiser
Von Philipp Taudien · 02.07.2014
Für Radiomenschen ist es ein Geschenk, Menschen aus Nordrhein-Westfalen vor dem Mikrofon zu haben. Hier trifft man immer wieder auf Originale mit kruden Ideen, viel Augenzwinkern und dem besonderen Ton. Wir stellen fünf von ihnen vor.
Wir stellen fünf ganz verschiedene Typen vor - von einem, der in seiner "Fisch-Ski-Hasen-Antik-Buch-Papageien-Kruzifix-Sämereienhandlung" zwar nicht reich, aber glücklich wird - über einen Ruhrpott-Bluesmusiker, dessen Leidenschaft die Mundharmonika ist - bis zu einem Glockenspieler, der mit geballten Fäusten die Beatles auf seinem Instrument hämmert.
Der Barbier von Wachtendonk (Audio)
Franz-Josef Ruyters und seine antiken Lockenwickler
"Guten Tag, ich bin der Barbier von Wachtendonk. So nenne ich mich. Mein richtiger Name ist Franz-Josef Ruyters. Ich bin Friseurmeister hier in Wachtendonk in der vierten Generation."
Der selbst ernannte Barbier wirbelt durch seinen Friseursalon – in weißer Bluse und einer braunen Pluderhose. Im Raum verteilt stehen lauter antike Apparaturen, die ein echter Barbier so braucht. Mit dabei eine Trockenhaube aus dem Jahr 1940 und ein Haartrockner aus den 30er-Jahren. Der sieht aus wie eine Mischung aus Föhn und Industriestaubsauger. Er ist das Lieblingsstück von Franz-Josef Ruyters und kann ganz ungewöhnliche Sachen:
"Der kann halt Haare trocken machen, mit warmer Luft, kalter Luft. Es sind zwei Schläuche dran. Ich hab ihn geschenkt bekommen. Dass das Teil noch funktioniert, dass es einmalig ist und ist einfach irgendwas besonderes."
Der Friseur hat im Laufe der Jahre alles gesammelt, was mit Haareschneiden zu tun hat. Bis er schließlich auf die Idee kam, seine haarigen Schätze ein paar Mal im Jahr in seinem Friseurgeschäft zu präsentieren. Auch die ganz alten Techniken beherrscht der 60-Jährige noch. Zum Beispiel zaubert er eine Dauerwelle mit antiken Lockenwicklern:
"Da werden dann Holzdauerwellwickel genommen. Da dreht man die Haare auf. Das Kämmchen wird unter den Wickel geschoben, die Gummilasche über den Wickel und dann kommt eine Klammer."
Einen Wickel nach dem anderen klemmt der Barbier von Wachtendonk in die Haare von Melanie Klaassen. Für die Stammkundin fühlt sich Locken mit glühend heißen, mittelalterlichen Wicklern zwirbeln auf dem eigenen Kopf wie eine Mutprobe an:
"Ich bin ja froh, dass sich das weiterentwickelt hat, dass es jetzt andere Methoden gibt. Es ist schwer und sehr straff. Also man merkt es gut auf der Kopfhaut, wie straff es sitzt also man merkt es stark und es ist nicht angenehm."
Selbst der Stuhl, auf dem Melanie Klaassen sitzt, ist aus alten Zeiten. Wenn die Kundin fertig ist, hockt Franz-Josef Ruyters sich hin und dreht an einem Knopf an der Rückseite der Lehne:
"Dann drehen wir den halt um. Der Sitz hat beide Seiten gleich und der nächste Kunde sitzt jetzt wieder auf einem kalten Stuhl und muss nicht auf einem vorgewärmten sitzen. Zumal fallen auch n paar Haare runter. Der Sitz ist wieder sauber. Toll."
Mit seinen alten Geräten hat Franz Josef-Ruyters aber auch so manchem Kunden heiße Ohren verpasst:
"Da schliefen dann auch schon mal Leute, wenn sie denn so still da saßen unter der Haube ein. Und diese alte Haube, die Stäbe wurden sehr heiß. Und wer schläft hat den Kopf nicht immer gerade und dann fiel der Kopf schon mal zur Seite und dann haben die sich tierisch die Ohren verbrannt. Das war dann aber auch für die eine Mahnung, so schnell nicht wieder einzuschlafen."
Italo-Pop und handgemachte Kleidung (Audio)
Stillosigkeit als Stil in Frank Herzbergs kleine Boutique
Die Mini-Boutique von Frank Herzberg in Essen ist schrill und bunt. Aus der Box hinter dem Plattenspieler dröhnt italienische Popmusik. Von der Decke hängen Kronleuchter, die von schwarzen Lampenschirmen umgeben sind. Sofort fallen die Ledersofas im britischen Stil und Frank Herzbergs leichter Hang zum Kitsch auf:
"Ich hab den Stil keinen Stil zu haben. Ist auch ein Stil, aber ich leg mich da nicht so fest. Mein Stil war von vornherein kunterbunt gemixt. Und anfangs konnten die Leute damit nichts anfangen, weil die gesagt haben, Oh Gott was macht der denn da. Das ist jetzt total crazy."
In der Mitte des Ladens sind jede Menge Leder- und Turnschuhe aus verschiedenen Jahrzehnten aufgetürmt. Dazwischen stehen auf Regalen Roboter und Actionfiguren. An den Kleiderstangen hängen lauter Unikate. Das sind zum Beispiel Kleider, die der Künstler mit der schwarzen Hornbrille und der Baseballmütze aus mehreren alten T-Shirts zusammengenäht hat.
An einem der Kleiderständer verschafft sich eine Kundin einen ersten Überblick. Die junge Frau mit den kurzen, roten Haaren trägt pinke Rosen in den Ohren und ein weißes Haarband. Karina Bohlsen ist zum ersten Mal im Neon Elektrisch:
"Ich mags gerne, wenn ich Sachen habe, die ein bisschen Geschichte schon hinter sich haben, also Sachen, die nicht von der Stange kommen. Ich mag gern Sachen, wo man so sein Herz dran hängen kann, ob das Möbel sind oder ob das Schuhe sind oder Klamotten, einfach Sachen, die so ein bisschen was hinter sich haben."
Und eben solche krempelt Klamottenfreak Frank Herzberg an seiner Nähmaschine selbst um. Ein Jacket bekommt dann zum Beispiel die Hosenbeine von einer alten Jeans als Kragen verpasst. Stolz hält er ein Kleid mit einem Hahn in der Mitte drauf hin:
"Das ist ein ganz altes T-Shirt aus den 80ern, hier mit dem Hahn drauf. Hier an der Seite hab ich dann mit dem Tüll nochmal extra so rot abgesetzt, dass hier zu dem Hahn übereinstimmt. Ich hab alle Stücke mit Hand gefertigt. Das ist ja alles auch keine Fließbandarbeit. Jedes Teil muss einzigartig sein und wenn ich dann denke, ok, jetzt 100-prozentig, jetzt gefällt’s mir, dann häng ich es auf."
Individualität steht bei Frank Herzberg an erster Stelle. Auf den ersten Blick wirkt er wie ein schräger Nerd. Herzberg ist in Birmingham geboren und in Essen aufgewachsen. Seinen Laden hat er vor acht Jahren aufgemacht. Aber den Kontakt zu seiner Familie in England hat er auch stets gehalten:
"Mein Bruder davon die Freundin hatte damals in England zwei Boutiquen und da hab ich meine Sachen auf Kommission gestellt. Dann hat von meinem Bruder die Freundin mir dann gesagt, ja du hast hier T-Shirts oder Kleider genäht und hier war einer von Radiohead und der hat von dir ein T-Shirt gekauft. Das ist dann natürlich ein Kompliment, wenn ich dann sowas höre."
Und auch andere Bands hat der 39 Jahre alte Jungdesigner nach eigenen Angaben schon ausgestattet - einfach mal so oder für ihre Musikvideos. Mit dabei Beth Ditto von der Band Gossip oder Pete Doherty und auch das Model Kate Moss.
Karina Bohlsen stöbert noch eine ganze Weile in dem ausgefallenen Geschäft und lässt sich beraten. Mit einem Lächeln im Gesicht geht sie dann langsam in Richtung Ladentür:
"Also ich werd auf jeden Fall wiederkommen. Die Auswahl ist gut und dass man etwas nicht in seiner Größe findet, ist halt mal Pech, guckt man beim nächsten Mal nochmal."
Blues aus dem Revier (Audio)
Chris Kramer und seine Mundharmonika
Die Gitarre auf dem Schoß und die Mundharmonika am Mund. Chris Kramer legt auf der Bühne im Café Grend in Essen los:
"Für mich bist du die Schönste, ich bin ja nicht blind, ich seh aus wie ein Frosch aus der tiefsten Provinz, doch du musst mich nur küssen und schon bin ich dein Prinz."
Die Blues-Fans kommen, wenn der Mann mit dem runden Gesicht und der braunen Ledermütze Gitarre spielt und singt. Als Chris Kramer noch ein Kind war, hatte er bereits seine größte Kritikerin kennengelernt:
"Musikalisch hatte ich dann so mit sieben acht ein negatives Erlebnis, ich bin dann immer zum Kindergottesdienst gegangen und da war dann die Leiterin des Kindergartens, und die sagte dann: so jetzt singen alle Kinder kräftig mit, nur der Christian Kramer nicht, der kann nicht singen."
Aber den frechen, ach so unbegabten Blueser mit der rauen Stimme aus dem Revier spornte das nur noch mehr an zu singen. Schon früh entdeckte er seine Leidenschaft durch eine Musiksendung im Radio. Zum ersten Mal hörte er seine späteren Vorbilder Muddy Waters, B.B. King und Howlin´ Wolf. Mit 18 Jahren sang er selbst zum ersten Mal in einer Band:
"Ich hatte nur meine Acoustic und dann haben die dann gesagt, lass das Ding besser zu Hause Chris aber singen ist in Ordnung und dann hat mir dann der erste eine Mundharmonika geschenkt und sagte: guck mal da steht Blues Harp drauf. Spiel doch mal da drauf. Aber lass deine Gitarre bitte zurück."
Mittlerweile zählt der Bergmannssohn zu den besten Mundharmonikaspielern in Deutschland. In seinen Songs erzählt er von eigenen Erfahrungen, Tiergeschichten und seiner Liebe zum Blues. Die Touren mit Peter Maffay haben entscheidend zu seinem Erfolg beigetragen:
"Die Wertschätzung, die ich von allen bekommen hab. Das hat mir sehr sehr gut getan. Vor so vielen Leuten zu spielen. Loreley, da waren 15.000 Leute und wenn man dann ein Mundharmonikasolo macht und dann der Peter kommt und sagt: Los noch mal! Da wird man wirklich geflutet wie so eine Dusche mit Adrenalin und da ist man sehr lange wach nach so einem Konzert."
Doch das reichte Chris Kramer nicht. Vor fünf Jahren flog er zu seinen größten Vorbildern, den alten Bluesveteranen – in die USA. Dort erfüllte er sich seinen größten Traum: Einmal mit echten Bluesern eine Platte aufnehmen und durch die Kneipen touren. Mit dabei war unter anderem der Schlagzeuger Willie Big Eyes Smith von Muddy Waters:
"Und der sagte, du Chris, ich versteh nicht, was du singst, aber das Gefühl verstehe ich und wenn ich mit dir spiele, bin ich Teil deines Klangkörpers, dann fühle ich dat auch und dann tu ich dat, wat ich fühl, in meine Schlagzeugstöcke."
Mit einer Mischung aus Songs mit deutschen Texten und humorvollen Anekdoten ist er immer wieder als Solokünstler unterwegs. Er erzählt zum Beispiel nur mit seiner Mundharmonika die komplette Geschichte eines jungen Mannes, der sich in ein Mädchen aus dem Orient verliebt, dann aber vor dem Vater des Mädchens fliehen muss. Dabei muss der Künstler soviel Luft holen, dass sein Kopf knallrot anläuft.
Und was sagen die Konzertbesucher?
"Die Performance und wie die Gefühle rübergebracht hat mit der Musik ganz toll."
"Ich finds einfach gut, dass er aus dem Ruhrgebiet kommt und das auch mit seiner ganzen Sympathie mit seiner Art so wie er ist halt eben alles rüberbringt."
Nichts, was es nicht gibt (Audio)
Bei Klaus Henscheid passt alles ins Sortiment.
Auf den ersten Blick wirkt Klaus Henscheids Laden wie ein überdimensionaler Stand auf dem Flohmarkt. Schon vor dem Geschäft steht Trödel herum. Eine alte Seemannstruhe und ein Radio, direkt daneben ein Erdbeerstand. Henscheids Minikaufhaus zieht sich über drei Räume wie ein Schlauch durch das alte Haus. Das Konzept des 67 Jahre alten Händlers mit der weißgrauen Igelfrisur: Eine Mischung aus heillosem Chaos und einem guten Gespür für alten Trödel. Da ist mancher Kunde erst mal überfordert, weil es soviel auf einmal zu sehen gibt. Fahrräder und Tennisschläger hängen von der Decke, zwischen Skiern stehen große Aquarien. Dazwischen sitzen alte Spielzeugpuppen. An den Wänden: Gemälde in goldenen Rahmen. Es riecht nach Tieren und Skiwachs. Mitten zwischen Vogelkäfigen, Schleifmaschinen und vergoldeten Hirschgeweihen an der Wand steht der Chef – vor ihm auf dem Tresen eine Reihe von antiken Grubenlampen. So eine möchte Hans-Jürgen Maleike aus Mülheim gerne haben. Er findet nicht nur die Lampe einzigartig:
"Och der macht das Original, der hat Herzblut ist mit dabei und das ist auch wichtig, aber ich merk ja auch, der hat Ahnung von der Materie, steht nicht hinterm Tresen sagt bitte dankeschön. Gehört n bisschen auch dazu."
Mit Humor und einer Portion Schlagfertigkeit geht das Verkaufsgespräch des kauzigen Ruhrpottoriginals weiter
Kunde: "Kann man die mal fertig machen vielleicht?"
Henscheid: "Ja, ich mach sie jetzt fix und fertig. Also das heißt, sind Sie nicht in der Lage selbst ein Feuerken zu machen? So damit das klar ist, 125 muntere Mäuse hätte ich gerne von ihnen. Und wenn die Flamme emporleuchtet, dann rufste mich an, dann singen wir gemeinsam Glück auf Glück auf."
Gerade noch in der Trödelabteilung schon bedient Henscheid die nächsten Kunden - dieses Mal allerdings einen Raum weiter hinten bei den Skiern. Die 10-jährige Svenja braucht noch die passende Ski-Ausrüstung für den Winterurlaub:
"Trägst auch bestimmt nen Helm ne? Und zum Geburtstag hab ich auch so Helmohren gekriegt in blau - ach ja? Ja das ist ja ganz Klasse. Brauchst du auch Skier von mir? Ja und Skistöcke. Ich bin ja mal gespannt, welche Farbe du haben möchtest."
Mit den Skiern macht Klaus Henscheid den größten Umsatz. Der Rest bringt ihm zwar auch den einen oder anderen Euro ein, ist aber eher Liebhaberei. Reich wird Henscheid mit seinem Minikaufhaus nicht. Dafür steckt in seiner Fisch-Ski-Hasen-Antik-Buch-Papageien-Kruzifix-Sämereienhandlung ein Stück Familiengeschichte:
"Meine Mutter hatte eine zoologische Handlung, mein Vater ein Antiquitätengeschäft. Als beide sich dann zur Ruhe gesetzt haben, dann hab ich das in mein Sportgeschäft integriert und hab jetzt eine Fisch-Ski-Hasen-Antik-Buch-Papageien-Kruzifix-Sämereienhandlung, die über Jahre hinaus zusammengewachsen ist."
Wenn Klaus Henscheid seine Kunden berät, kann das schon mal länger dauern - er macht Komplimente, klopft Sprüche, und spendiert guten Rat. Mittlerweile verkauft er auch noch frischer Eier vom Bauern. An neuen Ideen fehlt es ihm nie. Und deswegen ist das Wort Aufhören ein Fremdwort für den 67-Jährigen:
"Ich mach vielleicht noch 35 Jahre. Ich hab jetzt auch eine neue Abteilung aufgemacht, einen Fahrradreparaturservice, ohne große Zettel auszufüllen, sondern jeder kommt und sagt: Klaus, mein Fahrrad ist kaputt, kannste dat mal machen? Jo sage ich. Mache ich. Bring vorbei."
Der Herr der Glocken (Audio)
Stefan Burs und das Carillon von Emmerich
Wenn Stefan Burs zu seinem Instrument will, muss er erst einmal 183 Stufen nehmen – eine enge Wendeltreppe hinauf. Kurz vor dem Ziel bleibt er stehen – mitten in dem Tuffstein-Turm hoch über dem Kirchenschiff. Auf einem Holzgerüst: eine der mittleren Glocken:
"Das sind die elektrisch gesteuerten Hämmerchen, die halt zu jeder vollen Stunde computerprogrammiert ein Liedchen oder einen Teil aus einem klassischen Stück spielen. Und hier sieht man diese Drähte, die sind nach oben hin verbunden mit dem Spieltisch, eigentlich ganz ganz einfach über so Umlenkungen und so. Und dann zieht man daran und dann hat man nen Ton."
Das Carillon von Emmerich kann entweder durch den Computer oder von Stefan Burs selbst gespielt werden. Der begeisterte Glockenspieler steigt noch ein paar Treppen weiter – auf eine Kabine zu. Die ist nicht viel größer ist als eine Besenkammer.
"Wir befinden uns eigentlich mitten im Glockenspiel. Wir haben über uns den größten Teil der Glocken, die kleineren Glocken. Insgesamt sind es 43 Stück. Unter uns sind die größeren Glocken."
In der Kabine angekommen setzt der Kirchenmusiker sich an den Spieltisch. Der sieht so ähnlich aus wie eine Orgel, aber an Stelle von weißen und schwarzen Tasten ragen aus dem Instrument in regelmäßigen Abständen hölzerne Stangen heraus, die zum Ende hin schmaler werden. Auf die hämmert Burs mit geballten Fäusten ein:
"Am besten ist, wenn man nicht allzu viele Töne und zu komplexe Harmonien spielt. Dieser eine eine Akkord, der funktioniert. Wie bei nem Klavier kann ich die Lautstärke des Tons dadurch beeinflussen, dass ich ganz leicht oder eben fest anschlage."
Wenn Stefan Burs nicht gerade klassische Kirchenstücke spielt, darf es auch gerne mal ein Song von den Beatles sein. So richtig bekannt war dieses Carillon eigentlich nur in Emmerich und Umgebung. Aber vor zwei Jahren im Sommer änderte sich das:
"Eines der Lieder, die im Computer gespeichert sind, ist die Deutsche Nationalhymne. Durch welchen Fehler auch immer, Computerfehler oder menschlichen Fehler, ergab sich, dass dreimal am Tag die Nationalhymne gespielt wurde. Dann kam die Fußballeuropameisterschaft und dann kam die Idee auf, vor jedem Deutschlandspiel die Nationalhymne zu spielen."
Und die durfte der Meister sogar ab und zu selbst zum Besten geben. Ohne diesen kleinen Zwischenfall wäre das Carillon von Emmerich jedenfalls wohl niemals über die Stadtgrenzen von Emmerich hinaus bekannt geworden.