Popkultur

Zombies! Dekonstruktion eines Mythos

Ein Frau ist als Zombie verkleidet.
Zombies sind aus der Popkultur nicht mehr wegzudenken. © picture-alliance / dpa / Filip Singer
Von Markus Metz und Georg Seeßlen · 03.08.2014
50 Millionen Menschen auf der Welt bekennen sich zu der aus Afrika stammenden Religion, die in der westlichen populären Kultur als "Vodoo" bezeichnet wird und hier für wüste Okkult- und Verschwörungsfantasien herhalten muss. Zu den faszinierend-bedrohlichen Vorstellungen dabei gehört der Zombie: der durch Zauberei in eine willenlose Hülle verwandelte Mensch.
Die ersten Hollywood-Zombie-Filme standen in den 1930er-Jahren noch ganz unter dem Eindruck der tendenziösen Berichte aus Haiti und des Schocks der erfolgreichen Sklavenrevolte, bei der die Vodoo-Religion eine nicht unerhebliche Rolle gespielt hatte. Mit wenigen Ausnahmen wurde in der Filmproduktion der rassistisch-propagandistische Aspekt gedankenlos übernommen und mit anderen Horror-Mythen verbunden. Erst George A. Romero schuf 1968 mit seinem rauen Film "The Night of the Living Dead" einen neuen Bezug: Der Zombie als Metapher des Verfalls von Kapitalismus und Demokratie. Seitdem sind Zombie-Filme, -Songs, -Bücher und -Comics aus der Popkultur nicht mehr wegzudenken.
Produktion: DLF 2011