Popkultur

Trash - Eine Liebeserklärung

Die Schauspielerinnen Haji, Lori Williams und Tura Satana auf einem Filmplakat zu dem Film "Die Satansweiber von Tittfield" (Originaltitel: "Faster, Pussycat! Kill! Kill!") von Russ Meyer aus dem Jahr 1965
Schlechter Titel und billige Produktion - was macht "guten" Trash eigentlich aus? © imago/United Archives
Von Markus Metz und Georg Seeßlen · 25.10.2015
Trash ist ein populäres Kulturprodukt, das ökonomisch und in der feuilletonistischen Wertschätzung am unteren Ende der Skala angesiedelt ist. Dort unten hat Trash die Möglichkeit, sich so viele Freiheiten herauszunehmen, dass ganze Hierarchien auf den Kopf gestellt werden.
Doch nicht jedes Pop-Produkt, das am unteren Ende der Produktionsskala angesiedelt ist, darf sich gleich mit dem Ehrentitel "Trash" schmücken. Auch wenn ganze Genres als Trash bezeichnet werden, wie etwa Trash-Fernsehen oder Trash-Disco, ist das keine Garantie, echten, guten Trash zu erhalten. In einem Streifzug durch Musik, Comic, Film, Theater, Fernsehen und Presse scheidet das Feature daher edlen Trash vom bloßen Ramsch, beherzte Tabuverletzung vom "So schlecht, dass es schon wieder gut ist" und hemmungslos unordentliches Fantasieren von dreistem Ideenklau. Dazu werden alte und neue Perlen der Trash-Kultur zitiert und Künstler und Kritiker in den Zeugenstand gerufen, bekennende Trash-Apologeten ebenso wie solche, denen man die Trash-Affinität gar nicht unbedingt zutraut.
Produktion: DLF 2012