Plus Eins Extra: Älterwerden (2)

Vater mit 61 - das hält jung

06:09 Minuten
Ein Mann hält einen Drachen, während er mit seiner Tochter an der Hand durch ein Feld läuft.
Mit Kindern zu spielen erleben alte Eltern anders als jüngere Mütter und Väter. © imago images / Westend61
Von Henrike Möller · 02.09.2020
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Mathilda ist neun Jahre alt. Ihr Vater ist 70. Matthias Franck freut sich über das späte Vaterglück. Er erlebt die Vaterrolle bewusster als die jüngeren Väter und ist auf dem Spielplatz viel aktiver als sie. Doch auch die Nachteile sind ihm bewusst.
Wenn Matthias Franck mit seiner Tochter Mathilda auf dem Spielplatz ist, ist er mit seinen 70 Jahren meist der Älteste. Die anderen Eltern nehmen oft nur das Alter wahr und denken, er sei der Opa.
Doch Matthias Franck macht zwischen sich und den jüngeren Vätern noch einen anderen Unterschied aus: Während die auf ihr Telefon gucken und warten, bis ihre Kinder mit dem Spielen fertig sind, nimmt er selbst viel aktiver am Spiel seiner Tochter teil. Er erlebe seine Vaterrolle sehr viel bewusster als die jüngeren Väter, sagt er.
Franck glaubt, als jüngerer Mann hätte er nicht die Ruhe gehabt, um sich auf seine Vaterrolle zu konzentrieren. Da hätte die Karriere im Vordergrund gestanden.
Jetzt im Alter, könne er damit mehr Gelassenheit und Lebenserfahrung herangehen. Einer seiner Lieblingssongs sei "Forever Young", verrät er. Im Alter wolle man doch jung bleiben und mit einem Kind bleibe man zwangläufig jung.
Ein Gedanke macht Frank nachdenklich: Er wird es vermutlich nicht erleben, wenn seine Tochter eines Tages selbst Kinder bekommt, dass er dann Opa wird. Doch statt zu bedauern, wolle er den Moment genießen. Es komme nicht so sehr darauf an, wie lange man ein Kind begleite, meint er, sondern, wie intensiv man an dessen Leben teilnehme.
(nis)
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