Piratenpartei

Fünf-Prozent-Hürde in weiter Ferne

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Versenken sich die Piraten gerade selbst? Als Zombie verkleidet nimmt ein junger Mann an einer Piraten-Kundgebung am Brandenburger Tor teil. © picture alliance / dpa / Florian Schuh
22.09.2014
40 Austritte in vier Tagen allein in Berlin: Die Piraten leiden unter einer Austrittswelle, und auch prominente Köpfe gehen: So etwa der redegewandte Berliner Landeschef Christopher Lauer oder Brandenburgs Vorzeige-Piratin Anke Domscheit-Berg. Der Berliner Politikwissenschaftler Carsten Koschmieder sieht keine Chancen für die Partei mehr, in die Parlamente einzuziehen.
Nach Ansicht des Berliner Politikwissenschaftlers Carsten Koschmieder von der Freien Universität Berlin wird die Piraten-Partei nicht mehr in die Nähe der Fünf-Prozent-Hürde kommen – "oder auch nur so hoch, dass sie von den Umfrage-Instituten separat ausgewiesen wird".
Die linken Piraten geben jetzt entnervt auf
Im Deutschlandradio Kultur sagte er, die derzeitigen Austritte hätten ihre Ursache in Flügelkämpfen. Diejenigen in der Partei, die sich auf das Internet als Kernthema konzentrieren wollten, hätten sich gegen den linken Flügel durchgesetzt. Die linken Piraten gäben jetzt nach jahrelangem Streit entnervt auf. "Es gehen jetzt gerade auch viele, die sehr engagiert in der Partei waren", sagte Koschmieder.
Mit einer erneuten Verengung des Themenspektrums können die Piraten seiner Ansicht nach aber keinen Erfolg haben. Internet-Themen würden bei den Wählern nicht nachgefragt. Deswegen habe die Partei auch mittelfristig keine guten Chancen bei Wahlen.
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