"Sein und Streit" - die ganze Sendung

Das Denken entsichern

Auf einer Tafel sind zwei Gehirnhälften mit Symbolen für wissenschaftliche Zweige zu sehen, etwa für Mathematik, Musik, Chemie, Wirtschaft und Physik
© Imago
Moderation: Joachim Scholl · 31.01.2016
Denken heißt, Gewissheiten hinter sich zu lassen und neue Gedanken zu riskieren - das sagt der Philosoph Marcus Steinweg. Kinder fragen wir heute, ob der Mensch im Leben Ziele braucht, und wir berichten von der Internationalen Badiou-Konferenz.
Marcus Steinweg geht es nicht darum, Bedeutungen von Begriffen zu befragen. Ihn interessiert, wie Begriffe in konkreten Situationen verwendet werden, wie sie neue Zusammenhänge schaffen. Denken, das heißt für ihn, Gewissheiten verlassen und neue Gedanken riskieren. Er hinterfragt unsere sozialen, politischen und amourösen Realitäten und denkt gerne darüber nach, was wir eigentlich als Realität beschreiben. Ganz unakademisch spricht er mit Joachim Scholl über seine philosophische Weltsicht.
"Unsere Realitäten sind schwebende Architekturen." - Marcus Steinweg
Zuletzt hat Steinweg folgende Titel veröffentlicht: "Evidenzterror" und "Inkonsistenzen", beide Bücher sind erschienen im Verlag Matthes und Seitz, Berlin.
Außerdem in der Sendung:
Philosophischer Wochenkommentar
Simone Miller beschäftigt sich in ihrem Kommentar "Die Macht der Blase" mit der Frage "Wie soll man umgehen mit rassistischen Gesinnungen in Social-Media-Blasen?"
Bericht von der Internationalen Badiou-Konferenz
An der Universität der Künste in Berlin fand an diesem Wochenende die Internationale Konferenz Badiou statt. Dabei geht es nicht nur um das Werk des Philosophen Alain Badiou, sondern auch um das philosophische Verhältnis zwischen Deutschland und Frankreich. Jochen Stöckmann war für uns dabei und berichtet von der Podiumsdiskussion mit Alain Badiou und Jean-Luc Nancy.
Kleine Leute, große Fragen
Regina Voss fragte in dieser Woche Kinder: "Brauchen wir Ziele im Leben?"
Drei Fragen
Und unsere drei von Kant inspirierten Fragen beantwortet der Schriftsteller und Übersetzer Ilija Trojanow.