Pfingst-Event im Hamburger Bahnhof

02.06.2007
Zweifelsohne ein Großereignis! John Taveners "The Veil of the Temple" dauert etwa sieben Stunden. Der Rundfunkchor Berlin hat sich die deutsche Erstaufführung reserviert. Mit fünf Chören, europäischen und außereuropäischen Instrumenten, darunter machtvollen tibetanischen Tempelhörnern, einem Libretto in fünf Sprachen mit Texten aller Weltreligionen und Zeiten von den indischen Veden bis heute sprengt die gigantische Partitur jeden vorstellbaren Rahmen. Ein aktuelles, kraftvolles Werk voller Schönheit.
"The Veil of the Temple" entstand 2003 im Auftrag der Temple Church London.
Nach der Londoner Uraufführung wurde es in vollem Umfang erst zweimal aufgeführt: in New York und Amsterdam. In Berlin ist das Mammutwerk nun also als deutsche Erstaufführung zu erleben.
Das Stück besteht aus acht Zyklen, die symbolisch die Reise vom Dunkel ins Licht darstellen. Als Jesu starb, so die Evangelisten, riss der Vorhang entzwei, der im Tempel Salomos das Allerheiligste verbarg; damit erlöste Gott den Menschen von der Erbsünde und öffnete ihm den direkten Weg der Kommunikation zwischen beiden.
Der englische Komponist John Tavener, Jahrgang 1944, konvertierte 1977 zum russisch-orthodoxen Glauben. Seit einigen Jahren finden auch andere religiöse Themen Eingang in sein Werk. In "The Veil of the Temple" vereinigt Sir John (Queen Elizabeth erhob ihn 2000 in den Adelsstand) Texte der orthodoxen Kirche und der Bibel mit solchen des Hinduismus und des islamischen Sufismus.



Hamburger Bahnhof, Museum für Gegenwart, Berlin
Aufzeichnung vom 26./ 27. Mai 2007

John Tavener
"The Veil of the Temple" ("Der Vorhang des Tempels")
( Ausschnitte )

Solisten des Rundfunkchores Berlin
Rundfunkchor Berlin
cantus domus
ensemberlino vocale
Kammerchor des Collegium Musicum der FU und TU
Berliner Mädchenchor
Sigurd Brauns, Orgel
Mitglieder des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin
Leitung: Simon Halsey

gegen 21:00 Uhr Konzertpause mit Nachrichten