Petrenkos Debüt bei der Staatskapelle Berlin

13.12.2011
Verlangen, Unterwerfung, Besitz, Umarmung, Übermaß, Ernüchterung und Lebewohl sind thematisch die sieben Stationen der "Lyrischen Sinfonie" Zemlinskys. Abwechselnd werden die einzelnen Sätze dabei von Bariton und Sopran gesungen.
Literarische Grundlage für vielleicht eines der wichtigsten Werke Zemlinskys ist die Gedichtsammlung "Der Gärtner" des bengalischen Poeten Tagore.
Tagore, selbst auch Musiker, Komponist und Dichter, wurde auch von anderen europäischen Komponisten wie etwa Szymanowski vertont. Die Premiere der Sinfonie fand 1923 in Berlin im Rahmen der österreichischen Musikwoche statt, obwohl das Werk noch nicht ganz fertig gestellt war. Zemlinskys kompositorisches Werk ist zu diesem Zeitpunkt nahezu abgeschlossen, nur noch seine Oper "Der Kreidekreis" und sein 4. Streichquartett sollten noch folgen.
Mit Nikolai Rimskij-Korsakows wirkungsvoller Tondichtung "Scheherazade" wird der Abend fortgesetzt. Scheherazades betörende Stimme, versinnbildlicht durch die Solovioline, entführt dabei in die prächtige Farbenwelt des berühmten orientalischen Märchens aus "Tausend und eine Nacht".

Kirill Petrenko wurde 1972 in Omsk geboren und studierte dort an der Musikfachschule Klavier. Mit 11 Jahren trat er als Pianist zum ersten Mal mit dem dortigen Symphonieorchester öffentlich auf. 1990 siedelte die Familie nach Vorarlberg über. Kirill Petrenko studierte zunächst weiter Klavier in Feldkirch und dann Dirigieren an der Musikuniversität in Wien.

Sein erstes Engagement führte ihn ab Herbst 1997 als Assistent und Kapellmeister an die Wiener Volksoper. Als Generalmusikdirektor war er von 199 bis 2002 in Meiningen und von 2002 bis 2007 an der Komischen Oper Berlin. Parallel dazu führte ihn seine internationale Karriere an die Wiener Staatsoper, die Semperoper in Dresden, nach Barcelona, Florenz, Operá National in Paris, Royal Opera in London, an die Münchener Staatsoper, die Metropolitan Opera New York, an die Oper in Frankfurt und nach Lyon.

Zu den wichtigsten Orchestern, die Kirill Petrenko bisher leitete, gehören u.a. die Berliner Philharmoniker, die Staatskapelle Dresden, die Wiener Symphoniker, das Cleveland Orchestra, das London Philharmonic Orchestra oder das Oslo Philharmonic Orchestra. Ab 1. September 2013 wird Kirill Petrenko Generalmusikdirektor der Bayrischen Staatsoper in München. Bei der Staatskapelle Berlin debütiert er in diesem vierten Abonnementkonzert.
www.staatsoper-berlin.de

In der Konzertpause gegen 21:00 Uhr haben wir zwei Beiträge vorbereitet: "Gute Musik für Kinder" - Das aktuelle Angebot neuer CDs mit klassischer und populärer Musik für Kinder. Beim Suchen nach einem Weihnachtsgeschenk hilft der Verband Deutscher Musikschulen mit seinem Medienpreis LEOPOLD, der in diesem Jahr an sechs CD-Produktionen vergeben wurde und eine umfangreiche Liste empfohlener Aufnahmen umfasst.
Im zweiten Teil dann ein Vorbericht über das neue Louis-Lewandowski-Festival in Berlin mit synagogaler Chormusik.



Live aus der Philharmonie Berlin


Alexander von Zemlinsky
"Lyrische Symphonie" für Sopran, Bariton und Orchester op. 18

ca. 21:00 Uhr Konzertpause mit Nachrichten
"Gute Musik für Kinder"
Von Volker Michael
Das Louis-Lewandowski-Festival in Berlin -
Ein Vorbericht von Julia Kaiser

Nikolai Rimskij-Korsakow
Scheherazade
Symphonische Suite nach "Tausend und eine Nacht" für Orchester op. 35

Maria Bengtsson, Sopran
Bo Skovhus, Bariton
Staatskapelle Berlin
Leitung: Kirill Petrenko