Peter Weiss‘ letzter Film

Geschichten rund um den grauen Beton

Fassade eines Hochhauses in Köln-Chorweiler: Die Kölner Vorstadt wurde in den 1970er Jahren erbaut und bietet Wohnraum für 40.000 Menschen.
Fassade eines Hochhauses in Köln-Chorweiler: Die Kölner Vorstadt wurde in den 1970er Jahren erbaut und bietet Wohnraum für 40.000 Menschen. © picture alliance / dpa
Florian Wüst im Gespräch mit Christine Watty · 29.04.2015
"Hinter den gleichen Fassaden" heißt der letzte Film, den Peter Weiss 1960 gedreht hat, bevor er als Schriftsteller mit "Ästhetik des Widerstands" bekannt wurde. Es geht darin um die moderne Vorstadt und wie es Menschen in dieser Lebenswelt, abseits vom Zentrum, geht.
Konkret porträtiert und interviewt Weiss im Film "Hinter den gleichen Fassaden" die Bewohner einer neugebauten Vorstadt in Kopenhagen. Weiss machte damals künstlerisch den "Shift von der psychoanalytischen Sicht der Dinge zum politischen Interesse, zur Positionierung des Künstlers gegenüber den sozialen Realitäten", erklärte der Filmkurator Florian Wüst im Deutschlandradio Kultur.
Stadtplanung der Nachkriegsjahre in der Diskussion
Der Film, zunächst nur im dänischen Original auf 16 Millimeter zu sehen, ist nun wieder zugänglich. Und zwar auf einer gerade bei absolut medien erschienenen DVD namens "Die Moderne Stadt" .
Unter diesem Titel haben Ralph Eue und Florian Wüst neben Weiss' Dokumentation weitere Filmessays aus den 1950er- und 1960er-Jahren versammelt, in denen Stadtplanung und Wohnungsbau in den prosperierenden Industrieländern der Nachkriegsjahre diskutiert werden.
Der Filmkurator Florian Wüst
Der Filmkurator Florian Wüst© Foto: Margarete Hucht / Deutschlandradio
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