Paul Bühre über "Teenie-Leaks"

Bestseller-Autor mit 15 Jahren

Paul Bühre und Heike Faller beim Deutschlandradio Kultur
Paul Bühre hat mit 15 ein Buch geschrieben und veröffentlicht: "Teenie-Leaks". Heike Faller, vom "Zeit"-Magazin, hat Paul entdeckt. © Deutschlandradio/Maurice Wojach
Moderation: Frank Meyer · 24.02.2015
Paul Bühre hat mit 15 das Buch "Teenie-Leaks" geschrieben. Geleakt - also enthüllt - wird darin so einiges: der Umgang mit Pornos im Internet, mit Alkohol und Drogen und Erfahrungen mit Mobbing in der Schule. Im Deutschlandradio Kultur spricht er darüber.
In "Teenie-Leaks" geht es darum, was Jugendliche denken - und oft nicht aussprechen. So gibt der mittlerweile 16 Jahre alte Schüler aus Berlin einen Einblick in seinen Alltag, erzählt von seinen Eltern, die oft das Gute wollen, aber das Gegenteil erreichen. Er spricht auch über Facebook, über Mädchen und Knutschen, über Musik, über Kleidung und Berufswünsche.
Ein Thema des Buches ist auch der Kampf von Jugendlichen um die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe, zu der "oberhammergeilsten, krassesten Gangster-Anti-Schule-Gruppe", wie der Autor es nennt. Es gebe bestimmte Dinge, mit denen man zum Insider werden könne, sagte Bühre im Deutschlandradio Kultur:
"Auf alle Fälle ein cooles Handy, ein Smartphone, auf dem man dann Internet hat, so dass man sich über WhatsApp mit seinen Kumpels verständigen kann. So dass man auch im Klassenchat vertreten ist und eine Stimme hat. Dann sind generell Computer gut, auf denen man Serien oder Filme gucken und sich dann mit seinen Freunden darüber unterhalten kann."
Was ist dran an der "Generation Porno"?
Und was ist dran an der Bezeichnung "Generation Porno"? Wie steht es um den Pornokonsum der unter 16-Jährigen?
"Also Jungen in meinem Alter konsumieren viel Pornos. Wenn ältere Leute jetzt darüber den Kopf schütteln – ich weiß nicht, wie das gewesen wäre, wenn sie zu ihrer Zeit die Option dazu gehabt hätten. Ich finde, man sollte auch noch einmal – wie ich es in dem Buch erwähne – zwischen Porno und Liebe unterscheiden, weil das komplett andere Sachen sind."
In "Teenie-Leaks – Was wir wirklich denken, wenn wir nichts sagen" plaudert Bühre auch einige Geheimnisse aus: über sich selbst, die Familie und auch über seine Mitschüler. Der Autor verwies aber darauf, dass nicht alle Charaktere seines Buches real, sondern teilweise abgeändert oder übertrieben worden seien. Er habe niemanden bloßstellen wollen:
"Ich finde es lobenswert, wie meine Mitschüler damit umgehen. Ich finde es cool. Sie sind bis jetzt alle total euphorisch."
Zum Gespräch im Deutschlandradio Kultur wurde Paul Bühre von der Journalistin Heike Faller begleitet, die er während eines Praktikums beim Hamburger Zeit-Magazin kennen lernte. Gemeinsam kamen sie auf die Buch-Idee. Faller aber besteht darauf, dass sie Paul zwar entdeckt habe, das Buch aber allein sein Werk sei.
Paul Bühre beim Deutschlandradio Kultur.
Paul Bühre war zu Gast in der "Lesart"© Deutschlandradio/Maurice Wojach

Paul Bühre: Teenie-Leaks. Was wir wirklich denken (wenn wir nichts sagen)
Ullstein Verlag, Berlin
192 Seiten, EUR 16,99

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