Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD verteidigt Beck

Nach dem Rückzug von Hessens SPD-Spitzenkandidatin Andrea Ypsilanti hat der parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, Christian Lange, SPD-Chef Kurt Beck den Rücken gestärkt und dessen Autorität herausgestellt.
Jetzt müsse die Chance ergriffen werden, erneut Koalitionsverhandlungen mit CDU und FDP anzustreben. "Und zwar mit einem konkreten inhaltlichen Angebot", sagte Lange im Deutschlandradio Kultur. Diesen Weg habe Kurt Beck schon nach der Hamburg-Wahl gewiesen. "Wenn er sich jetzt auch in Hessen an die Spitze dieser Bewegung stellt, dann glaube ich, dass er auch gestärkt aus Hessen herausgehen kann".

Auf jeden Fall solle Beck Vorsitzender der SPD bleiben, fügte Lange hinzu, der auch Sprecher des SPD-Netzwerkes Berlin ist.

"Ich erwarte, dass wir gegenüber der Linkspartei klare inhaltliche Kante zeigen", so Lange weiter. "Wir müssen linke Volkspartei in Deutschland bleiben." Er gehe davon aus, dass sich der SPD-Chef mit dem Präsidium am Montag über den weiteren Umgang mit der Linkspartei verständigen werde. Den inhaltlichen Kampf aufzunehmen und die Dissonanzen klar auszusprechen, "das traue ich Kurt Beck zu und deshalb glaube ich, dass er am Montag auch damit starten wird".

Lange gestand zu, seine Partei habe durch die Geschehnisse in Hessen einen herben Glaubwürdigkeitsverlust erlitten. Das sei nun eine "vertrackte Situation". "Ich glaube, wir kommen nur heraus, wenn wir für unsere Positionen kämpfen und der Linkspartei die Maske von der sozialen Gerechtigkeit vom Gesicht reißen." Im Übrigen gelte der Beschluss des Parteivorstands, demzufolge man im Bund auf Grund vieler inhaltlicher Differenzen keine Gemeinsamkeiten sehe, sagte Lange.

Sie können das vollständige Gespräch mit Christian Lange mindestens bis zum 8.8.2008 in unserem Audio-on-Demand-Angebot hören. MP3-Audio