Papiripar-Festival in Hamburg

Ein Hoch auf die Grenzverwischung

09:02 Minuten
Felix Kubin, im Bad fotografiert, im Gesicht goldene und blaue Farbe.
Felix Kubin, einer der Gründer des Papiripar-Festivals: Forschende Kunst © Marie Loiser
Felix Kubin im Gespräch mit Max Oppel · 17.10.2018
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In Hamburg beginnt heute das Papiripar-Festival, bei der es unter anderem um Musik geht, die sich mit Kunst verknüpft. Und darum, wie sich Grenzen zwischen Künsten verwischen lassen: Vier Tage zwischen Avantgarde und Spaßguerilla stehen bevor.
Dada lebt, meine Damen und Herren! Neueste Spielstätte für Performance-Künstler zwischen Avantgarde und Spaßguerilla ist das Papiripar-Festival in Hamburg – vier Tage lang, findet es ab heute zum ersten Mal statt. Einer der Gründer ist Felix Kubin und er sagt, der Fokus bei dem Festival liege auf Musik, die sich auf die ein oder andere Art mit Kunst verknüpfe.

Forschende Kunst

Eine Grundidee des ganzen Festivals sei gewesen, Grenzen zu verwischen, sagt Kubin. "Das brauchen wir, weil wir dadurch die festgelegten Denkkrusten aufbrechen." Angesichts der immer stärker geforderten Flexibilität finde manch einer klare Grenzen zwar auch schön, so Kubin: "Aber in der forschenden Kunst – zu der ich mich auch zählen würde, auch wenn ich mich hauptsächlich mit Musik oder Geräusch beschäftige – in diesem ganzen Bereich ist es unheimlich wichtig, dass man immer wieder nach Dingen sucht, die nicht so leicht und so schnell festzulegen sind."
Beim Festival gebe es etwa eine Lecture Performance zum Thema Quallen, die zwei Frauen halten, die aus einem universitären Forschungszusammenhang kommen. Über das Phänomen Quallen hätten sich Kathrin Dreckmann und Verena Meis dann mit Musik und Kunst beschäftigt, sagt Kubin.

Talente neu anwenden

"Interessante Sachen entstehen sowieso sehr schnell dort, wo jemand, der ein Talent in einem Bereich hat, das auf einen anderen Bereich anwendet, indem er eigentlich ein Laie ist. Ich finde, dass dadurch sehr viele tolle Sachen entstanden sind."
Kubin erinnert an die Genialen Dilettanten in den 80er-Jahren in Berlin, die sehr wohl Ahnung von Kunst und Musik hatten, aber Instrumente genutzt haben, die sie vorher vielleicht nicht beherrscht hätten: "Aber die wussten, welchen Ausdruck sie damit herstellen wollten."
(mf)
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