Papas Holocaust

Eine Sendung von Jörn Klare · 21.01.2007
Amir Gutfreund hat dem Thema einen ganzen Roman gewidmet. In "Unser Holocaust" beschreibt er seine Kindheit, und das heißt vor allem das Leben der Überlebenden und ihrer Familien. Danach fühlte er sich befreit, und aus dem ausgesprochen witzigen Buch wurde in Israel ein Bestseller.
Viele jüngere israelische Schriftsteller der Nachkriegsgeneration sind vom Schrecken der Shoah geprägt. Ob wie Lea Ani, die in ihrer Kindheit fast jede Nacht von den Schreien ihres alpträumenden Vaters geweckt wurde, wie Etgar Keret, der im Grunde nichts besitzen möchte, was ihn an einer Flucht hindern könnte, oder Savyon Liebrecht, die bis heute nicht weiß, wie viele ihrer Onkel und Tanten in den Konzentrationslagern umkamen, weil ihr Vater nie darüber sprechen wollte.

Aber auch Autorinnen wie Alona Kimhi oder Dorith Rabinyan, deren Familien nicht betroffen waren, kommen nicht umhin, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, denn "wenn du nur Holocaust geschockte Restverwandte hast, hat du einen anderen Bezug zur Vergangenheit".