Panne bei Präsidentenwahl

Klebstoffkrise in Österreich

Sobotka hinter einem Rednerpult. Er zeigt auf die Stelle des Wahlumschlags, wo der Kleber fehlerhaft ist.
Hier klebt es nicht richtig. Innenminister Sobotka erläutert vor der Presse, warum die Stichwahl verschoben werden muss. © Christian Bruna, picture alliance / dpa
Werner Schneyder im Gespräch mit Axel Rahmlow und Vladimir Balzer · 12.09.2016
Weil der Klebstoff für die Umschläge der Wahlkarten nicht hält, muss die Bundespräsidentenwahl in Österreich erneut verschoben werden. Das sei "hochgradig lächerlich", meint Kabarettist Werner Schneyder. Allerdings könnte es dem FPÖ-Kandidaten nutzen.
Der Kandidat der FPÖ für das Bundespräsidentenamt in Österreich, Norbert Hofer, gab sich nach Bekanntgabe der Wahlpanne kämpferisch:
"Wenn irgendjemand glaubt, dass mir die Luft ausgeht, nur weil diese Wahlen ein paar Wochen später stattfinden, der irrt sich ganz gewaltig."
Vertreter der FPÖ unterstellen, dass diese Pannen gewollt seien, um ihrem Kandidaten zu schaden. "Das ist ein Dachschaden bei der FPÖ", meint der Kabarettist Werner Schneyder. "Zunächst waren die für die Wiederholung, viele Staatsrechtler haben ja gesagt, die Wiederholung sei nicht nötig, aber die haben drauf bestanden. Und jetzt wollen sie unterstellen, dass diese Panne eine gebaute Panne ist, ich meine, primitiver geht es ja nicht."
Allerdings könnte die erneute Verschiebung Norbert Hofer von der FPÖ nützen, da sich eine gewisse Wahlmüdigkeit breit macht, glaubt Schneyder:
"Vier Wahlen für einen Präsidenten, dessen Amt im Grunde nicht sehr wichtig ist, da kann es natürlich sein, dass die bürgerliche intelligente Menschen der Mitte sagen: ich geh jetzt gar nicht mehr hin, und die Rechten gehen natürlich alle hin, die gehen immer, wenn sie aufgerufen werden, und die Linksliberalen sagen: ach was, ich pfeif drauf. Dieses Debakel könnte dem Hofer helfen."
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