Pädagogik

"Verlangt von Automaten, daß sie denken können"

Schulalltag in vergangenen Zeiten: Unterricht im ungeheizten Klassenraum
Der Lehrer Wilhelm Lamszus veröffentlichte nach dem Zweiten Weltkrieg Werke im Bereich der Reformpädagogik. © picture alliance / dpa
Von Fabian von Freier · 26.12.2014
Wilhelm Lamszus, Lehrer, Reformpädagoge und Autor, unter anderem des Antikriegsromans "Das Menschenschlachthaus", sieht nur eine Möglichkeit: "In die Schule müssen wir uns begeben." Dort, wo starre Lehrpläne, Wiederkäuen, ewige Examina die seelischen Kräfte der Schüler erstarren lassen. In der Schule entsteht der Kinder Land.
"Wenn es wahr ist, dass man am Stil den großen Künstler erkennt, am Stil, der da Ökonomie bedeutet, die mit den geringsten Mitteln die stärkste Wirkung erreicht, wenn es wahr ist, dass man den Stümper daran erkennt, dass er mit größter Materialvergeudung doch nur klägliche Kunstwerke erzielt, dann waren es wahrlich keine Genies, denen das Schicksal Europas anvertraut gewesen ist. Nie ward in der Geschichte der Menschheit verschwenderischer Material vergeudet, nie ward in irgendeiner Kunst mit Marmor oder Stein wahnsinniger geludert, als in der Kunst der Politik mit Menschenglück."

So Wilhelm Lamszus 1919 nach dem Desaster des Ersten Weltkriegs in "Der Kinder Land, Gedanken zum Neuaufbau". Was ist zu tun? Es gilt, die Jugend zum Frieden zu erziehen.
Produktion: DLF 2014