Operation Bolero

Das spanische Kollektiv in Ost-Berlin

Marguerite Bremer und Fernando Lafuente (v.l.)
Marguerite Bremer und Fernando Lafuente (v.l.) © Rilo Chmielorz
Von Rilo Chmielorz · 10.05.2016
Fernando sah als 14-Jähriger die Lastwagen vorfahren. Marguerite und Olga waren zu jung, um zu begreifen, was im Herbst 1950 passierte. Ihre Väter und Brüder hatten gegen Franco gekämpft und mit ihren Familien in Frankreich überlebt. Mit Beginn des Kalten Krieges wurden die ausländischen Kommunisten der französischen Regierung unbequem. 
Ab dem 7. September 1950 mussten die Spanier nachts LKWs besteigen. Eine 30-köpfige Gruppe wurde im Südwesten der Bundesrepublik, in der bis dato französisch-besetzten Zone, einfach abgeladen. Die Spanier schlugen sich in die DDR durch. Dort nahm man sie als politische Flüchtlinge aufgenommen, sie erhielten Papiere, Wohnraum, Arbeit - und sorgfältige Überwachung.
Olga García
Olga García© Rilo Chmielorz
Sie ließen sich erst in Dresden, später in Ost-Berlin nieder, wohin ihnen ihre Frauen und Kinder folgten. Marguerite, Fernando und Olga sind im "spanischen Kollektiv" als DDR-Bürger aufgewachsen.
Produktion: DLF 2016