Oper in deutschen Ländern

02.11.2013
Der Stichtag ist vorbei, die Feier geht weiter: Zum Verdi-Jubiläum präsentiert die Stuttgarter Staatsoper einen neuen "Falstaff". 200 Jahre nach der Geburt des Komponisten fragt diese Produktion mit Sylvain Cambreling nach der Modernität von Verdis Schaffen.
Aufbruch – so könnte das Motto dieser Premiere lauten. Das neue Leitungsteam der Staatsoper Stuttgart mit Intendant Jossi Wieler, Chefdirigent Sylvain Cambreling und Chefregisseurin Andrea Moses ist zwar bereits in Amt und Würden, aber erstmals arbeiten Cambreling und Moses nun auch in einer Produktion zusammen. Dass dabei ausgerechnet Verdis letzte und vielleicht schwierigste Oper "Falstaff" auf dem Programm steht, ist riskant, aber bezeichnend: Zur Risikovermeidung ist dieses Team nicht nach Stuttgart engagiert worden.

Aufbruch – darum geht es auch in diesem Spätwerk Verdis, das mit einem grandiosen (oder gar monströsen?) Augenzwinkern endet: "Alles auf der Welt ist Narrheit" – diesen Text der genialen Shakespeare-Adaption seines Librettisten Arrigo Boito hat Giuseppe Verdi in einer leichtfüßigen Fuge vertont. Mit dieser zeitlosen Komödie stellte sich der Altmeister der romantischen Operntragödie im Jahr 1893 an die Schwelle zur Moderne – und sei es unbewusst.

Eine Moderne, in der sich Sylvain Cambreling wiederum bestens auskennt: Der langjährige Chef des SWR-Sinfonieorchesters Baden-Baden und Freiburg gehört zu den profiliertesten Interpreten der Musik des 20. Jahrhunderts. Zugleich hat er in vielen Opernproduktionen (etwa einem Mozart-Zyklus bei den Salzburger Festspielen) seine Standfestigkeit im Repertoire bewiesen.


Oper in deutschen Ländern
Staatsoper Stuttgart
Aufzeichnung vom 20.10.2013

Giuseppe Verdi
"Falstaff"
Commedia lirica in drei Akten
Libretto: Arrigo Boito

Sir John Falstaff - Albert Dohmen, Bariton
Ford - Gezim Myshketa, Bariton
Fenton - Atalla Ayan, Tenor
Dr. Cajus - Heinz Göhrig, Tenor
Bardolfo - Torsten Hofmann, Tenor
Pistola - Roland Bracht, Bass
Mrs. Alice Ford - Simone Schneider, Sopran
Nannetta - Pumeza Matshikiza, Sopran
Mrs. Quickly - Hilke Andersen, Mezzosopran
Mrs. Meg Page - Sophie Marilley, Mezzosopran
Staatsopernchor Stuttgart
Staatsorchester Stuttgart
Leitung: Sylvain Cambreling

nach dem 2. Akt ca. 20:30 Uhr Pause mit Nachrichten