Oper in deutschen Ländern

18.05.2013
Alois Bröder, Jahrgang 1961, hat bereits ein umfangreiches und vielfach ausgezeichnetes kompositorisches Oeuvre vorgelegt. Die Suche nach einem Stoff für seine erste Oper führte ihn zu Nathaniel Hawthornes "Frauen der Toten" von 1829/30.
Der Text ist "vieldeutig, schillernd, narrativ aufgebrochen", so Bröder, und handelt "von menschlichen Ur-Situationen im Spannungsfeld zwischen Realität und Traum" und erfüllt in "besonderer Weise das (sonst fraglose?) singende Artikulieren auf der Bühne."

Bröders Partitur reflektiert die Geschichte in zwei Versionen, als zwei Möglichkeiten eines Handlungsverlaufes. Auch der Wechsel zwischen der englischen und der deutschen Sprache spiegelt das Ineinandergreifen von Realität und Irrealität.
Die beiden frisch verheirateten Frauen Mary und Margaret haben vor kurzem vom Tod ihrer Männer, die Brüder waren, erfahren. In der Nacht nach der Trauerzeremonie findet Margaret keine Ruhe. Sie vernimmt ein Klopfen an der Haustür. Dort steht der Nachbar Parker, der ihr mitteilt, dass ihr Mann nicht gestorben sei. Sogleich will sie Mary die frohe Kunde überbringen, sieht aber davon ab, um deren Trauer nicht noch zu vertiefen, und legt sich wieder ins Bett. Kurz darauf wird auch Mary durch ein Klopfen an der Tür aus dem Schlaf gerissen. Sie erfährt durch ihren einstigen Verehrer Stephen ebenfalls, dass ihr Mann noch lebe. Auch Mary traut sich nicht, ihr Glück mit der Freundin zu teilen und zieht sich wieder in ihr Schlafzimmer zurück. Am nächsten Morgen ist unklar, ob die nächtlichen Begebenheiten Wirklichkeit oder doch "nur" Traum waren.


Oper in deutschen Ländern
Theater Erfurt
Aufzeichnung der Premiere vom 02.02.2013


Alois Bröder
"Die Frauen der Toten" (The wives of the dead)
Oper in zwei Versionen nach der gleichnamigen Erzählung von Nathaniel Hawthorne
Libretto: Alois Bröder

Mary – Marisca Mulder
Margaret – Mireille Lebel
Margarets Mann/Stephen – Marwan Shamiyeh
Marys Mann/Parker - Florian Götz
Pfarrer – Manuel Meyer
Trauergäste – Reinhard Becker, Ralph Heiligtag, Tobias Schäfer, Jan Rouwen Hendriks
Opernchor des Theaters Erfurt
Philharmonisches Orchester Erfurt
Leitung: Johannes Pell


nach dem 1. Teil ca. 20:00 Uhr Nachrichten