Österreichischer Jugendsender

Gerüchte um das Ende von FM4

Kopfhörer am Arbeitsplatz eines Toningenieurs
Am Arbeitsplatz eines Toningeniers © Deutschlandradio / Hajo Drees
Thomas Weber im Gespräch mit Shanli Anwar · 31.01.2018
Gerüchten zufolge soll in Österreich die Jugend-Welle FM4 geschlossen werden. FM4 stehe symbolisch für das "weltoffene Österreich", sagt der Publizist Thomas Weber. Und vermutet, dass die rechtspopulistische FPÖ auch den öffentlich-rechtlichen ORF treffen will.
Noch sind es nur Gerüchte. Doch wenn was dran ist, dann wäre es nicht nur ein großer Verlust für die österreichische Popszene. Sondern auch eine Entscheidung von politischer Tragweite. Es geht um den österreichischen Jugendkultur-Sender FM4, der zum öffentlich-rechtlichen ORF gehört und - so pfeifen es die Spatzen von den Dächern - geschlossen werden soll. Seit Anfang der Woche wird darüber gemunkelt, Hinweise darauf sind beispielsweise dem Magazin "Falter" zugespielt worden.

FM4 ist ein Symbol

Vermutet wird, dass FM4 der neuen rechtskonservativen ÖVP-FPÖ-Regierung in Wien zu progressiv und politisch unbequem ist. Ein FPÖ-Stiftungsrat habe inzwischen die Linken beschuldigt, die Gerüchte hochzuspielen, berichtete der Publizist Thomas Weber im Deutschlandfunk Kultur. Laut dem "Standard" dementieren ÖVP und FPÖ offiziell. Und auch der ORF geht nicht von einem FM4-Ende aus.
Weber, der selbst einmal für die Welle gearbeitet hat, findet die Aufregung um das Schließungs-Gerücht nachvollziehbar: FM4 stehe symbolisch für das "weltoffene Österreich".

Kulturlastig und mit hohem Wortanteil

Weber sagte, FM4 sei sehr kulturlastig und pflege einen hohen Wortanteil - einige Sendungen gehörten zum Besten, was der österreichische Journalismus zu bieten habe. Er vermutet, dass es in erster Linie gar nicht um FM4 geht - sondern um den ORF insgesamt, so der Publizist. Die FPÖ gefalle sich jedenfalls in ihrer derzeitigen Rolle, "Angst und Schrecken" unter Journalisten zu verbreiten - schließlich gehe es auch um Arbeitsplätze. (ahe)
Mehr zum Thema