"Nostalgie des Lichts"

22.12.2010
Regisseur Patricio Guzmán nimmt den Zuschauer mit in die Observatorien der chilenischen Atacama-Wüste. In dem Film geht es um die Unendlichkeit des Kosmos, aber auch um die Vergänglichkeit des Lebens.
Chile/Frankreich/Deutschland 2010; Regie: Patricio Guzmán; Darsteller: Victoria & Violeta, Lautaro, Gaspar, Miguel, Luís, Valentina; Länge: 94 Minuten

Zunächst gibt es einzigartige Aufnahmen des Sternenhimmels zu sehen. Eine Off-Stimme führt uns in die unendliche Weite des Weltalls. Regisseur Patricio Guzmán nimmt uns mit in die Observatorien der chilenischen Atacama-Wüste. Da es hier nur alle paar Jahre regnet, haben die Astronomen freien Blick auf ferne Galaxien.

Die Wissenschaftler suchen in der ältesten Vorzeit die jüngsten Lichter des Universums, um mehr über unsere Zukunft zu erfahren. Nur ein Steinwurf von der Sternwarte entfernt graben Männer und Frauen nach den Körpern der "Verschwundenen", nach den Opfern der Pinochet-Regierung, die hier in Massengräber vergraben wurden.

Die getöteten Menschen werden durch den hohen Salzgehalt der Atacama-Wüste regelrecht mumifiziert. Vor allen sind es ältere Frauen, die hier nach ihren Söhnen graben, sie möchten endlich Gewissheit haben.

In Guzmáns essayistischem Dokumentarfilm geht es um die Unendlichkeit des Kosmos, aber eben auch um die Vergänglichkeit des Lebens. Um eine politische Spurensuche und um metaphysische Betrachtungen. Das Licht des Weltalls wird zum Zeugen der Gewaltverbrechen des Menschen. Dabei bleibt es dem Zuschauer selbst überlassen, die Parallele zwischen den beiden Suchbewegungen in Guzmáns Film zu ziehen.


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