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Astronomie
Alte Sterne drehen langsam

Im All sind schon rund zweitausend Planeten bekannt. Doch Leben ist wohl nur auf den Objekten möglich, die die richtige Temperatur für flüssiges Wasser haben und die alt genug sind - denn die Entwicklung von Leben braucht Zeit.

Von Hermann-Michael Hahn | 07.03.2015
    Junge Sterne drehen sich schnell und haben große Flecken
    Junge Sterne drehen sich schnell und haben große Flecken (CfA)
    Ein internationales Team um Søren Meibom von der Harvard-Universität hat nun entdeckt, dass die Umdrehungsdauer eines Sterns eine "kosmische Uhr" ist, die sein Alter und damit auch das seiner Planeten verrät.
    Wenn Sterne entstehen, sammeln sie viel Material aus einer rotierenden Gasscheibe auf. Dabei bekommen sie sehr viel Schwung mit, drehen sich im Laufe der Jahrmilliarden aber immer langsamer.
    Die Astronomen haben mit dem NASA-Satelliten Kepler zwei Sternhaufen untersucht, deren Alter genau bekannt ist. Der Satellit misst die Helligkeit der Sterne und erkennt auch minimale Schwankungen, die entstehen, wenn hin und wieder Sternflecken über die Scheibe des Sterns wandern und ihn etwas abdunkeln.
    Viele Sterne haben Flecken ähnlich denen unserer Sonne. Aus den Schwankungen lässt sich die Rotationsdauer bestimmen - und die Farbe eines Sterns liefert einen Hinweis auf die Masse.
    Wie sich zeigt, hängen Masse, Alter und Rotation charakteristisch zusammen. Lassen sich bei einem Stern, der in etwa so groß ist wie unsere Sonne, Rotationsdauer und Masse bestimmen, so ist damit auch das Alter bekannt - auf etwa zehn Prozent genau.
    Nun kann man die wirklich interessanten Planeten heraussuchen: also jene, auf denen nicht nur die richtige Temperatur für Leben herrscht, sondern die dem Leben auch genügend Zeit gelassen haben.