"Nicht eine Pille gegen Babys"

Carl Djerassi im Gespräch mit Katrin Heise · 29.04.2009
Dem Chemiker Carl Djerassi ist die künstliche Herstellung des Schwangerschaftshormons Gestagen gelungen - und damit die Erfindung der Antibabypille. Im Gespräch mit unserem Sender verriet er unter anderem, weshalb ihm die Bezeichnung Antibabypille noch nie gefiel.
Lesen Sie hier einen Auszug aus dem Gespräch.

Katrin Heise: Die Bezeichnung Antibabypille, die hat Ihnen noch nie gefallen. Worum ging es Ihnen, als Sie Anfang der 50er-Jahre in die Richtung forschten?

Carl Djerassi: Das ist keine Frage von Nichtgefallen, ich hasse sie, kann ich Ihnen gleich sagen, weil es ist komisch, Deutsch, glaube ich, ist die einzige Sprache, wo man für das (…) Verhütungsmittel den Namen Antibabypille gebraucht.

In allen anderen Sprachen, also in Englisch die Pille, la pilule, la pillola, la píldora und so weiter. Also das ist nicht eine Pille gegen Babys, das ist erst mal eine Pille für Frauen und für erwünschte Kinder. Also wenn man wirklich so ein kompliziertes Anti-Wort gebrauchen will, sollte man es die Anti-unerwünschte-Babypille nennen.

(...)

Das vollständige Gespräch mit Carl Djerassi können Sie bis zum 29.9.2009 als
[url=http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2009/04/29/drk_20090429_1509_36ef7a9d.mp3
title="MP3-Audio" target="_blank"]MP3-Audio[/url] in unserem Audio-on-Demand-Angebot nachhören.